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Stock, Ch. L.: Grundzüge der Verfassung des Gesellenwesens der deutschen Handwerker in alter und neuer Zeit. Magdeburg, 1844.

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Worte vorzubringen, ich bitte, Ihr wollet mir es nicht
übel nehmen.
Sämmtliche Gesellen. Nichts überall, rede was von
Nöthen ist.
Der Gesell sagt wieder den großen Gruß, und dann:
Ihr werdet Euch gutermaßen zu erinnern wissen, daß ich
vor vierzehn Tagen bin eingewandert kommen, so ist mir
ein freundlicher Gruß befohlen worden, ich soll ein ehr-
sames Handwerk, Meister, Gesellen und Jünger ganz
freundlich grüßen, so hab' ich statt Eurer gedankt.
Alle Gesellen. Wir sagen Dir Dank anstatt Meister, Ge-
sellen und Jünger.
Der Gesell. Ihr dürft nicht danken, es ist Handwerksge-
brauch.

Nun bat er in einer ziemlich langen Rede um das große
hochlöbliche Eingeschenk
.

Der Altgesell trug dann seinen Wunsch der Gesellschaft
vor, und wiederholte dabei dieselben Worte des Schenkgesellen,
als wäre sie nicht dabei gewesen, darauf erwiderte diese dann:

So mit Gunst, was einem andern widerfahren ist, soll
ihm auch widerfahren.

Der Altgesell versprach ihm nun das Geschenk oder den
Ehrentrunk nach beendigter Umfrage. Hierauf fragte er noch
zweimal, ob einer noch etwas vorzutragen habe; meldete sich
Niemand, so begann der Akt der Ueberreichung des großen Ein-
geschenks mit dem Examen des Schenkgesellen.

Altgesell, spricht den großen Gruß, sodann:
So mit V. u. G. Ihr gunsthaftigen Gesellen, Ihr werdet
Euch zu erinnern wissen, daß wir heute ein hochlöbliches
Eingeschenk haben, das Eingeschenk ist mir lieb, der bei-
sitzende Schenkgeselle noch hundertmal lieber, wenn ihrer
gleich drei- bis vierhundert wären, so möcht' ich sie gern
beisammen sehen, hab' ich ihn nicht empfangen, so will
ich ihn noch empfangen, sei mir auch in Gott willkom-
men mein Schenkgesell.
Worte vorzubringen, ich bitte, Ihr wollet mir es nicht
übel nehmen.
Sämmtliche Geſellen. Nichts überall, rede was von
Nöthen iſt.
Der Geſell ſagt wieder den großen Gruß, und dann:
Ihr werdet Euch gutermaßen zu erinnern wiſſen, daß ich
vor vierzehn Tagen bin eingewandert kommen, ſo iſt mir
ein freundlicher Gruß befohlen worden, ich ſoll ein ehr-
ſames Handwerk, Meiſter, Geſellen und Jünger ganz
freundlich grüßen, ſo hab’ ich ſtatt Eurer gedankt.
Alle Geſellen. Wir ſagen Dir Dank anſtatt Meiſter, Ge-
ſellen und Jünger.
Der Geſell. Ihr dürft nicht danken, es iſt Handwerksge-
brauch.

Nun bat er in einer ziemlich langen Rede um das große
hochlöbliche Eingeſchenk
.

Der Altgeſell trug dann ſeinen Wunſch der Geſellſchaft
vor, und wiederholte dabei dieſelben Worte des Schenkgeſellen,
als wäre ſie nicht dabei geweſen, darauf erwiderte dieſe dann:

So mit Gunſt, was einem andern widerfahren iſt, ſoll
ihm auch widerfahren.

Der Altgeſell verſprach ihm nun das Geſchenk oder den
Ehrentrunk nach beendigter Umfrage. Hierauf fragte er noch
zweimal, ob einer noch etwas vorzutragen habe; meldete ſich
Niemand, ſo begann der Akt der Ueberreichung des großen Ein-
geſchenks mit dem Examen des Schenkgeſellen.

Altgeſell, ſpricht den großen Gruß, ſodann:
So mit V. u. G. Ihr gunſthaftigen Geſellen, Ihr werdet
Euch zu erinnern wiſſen, daß wir heute ein hochlöbliches
Eingeſchenk haben, das Eingeſchenk iſt mir lieb, der bei-
ſitzende Schenkgeſelle noch hundertmal lieber, wenn ihrer
gleich drei- bis vierhundert wären, ſo möcht’ ich ſie gern
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ich ihn noch empfangen, ſei mir auch in Gott willkom-
men mein Schenkgeſell.
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[93/0103] Worte vorzubringen, ich bitte, Ihr wollet mir es nicht übel nehmen. Sämmtliche Geſellen. Nichts überall, rede was von Nöthen iſt. Der Geſell ſagt wieder den großen Gruß, und dann: Ihr werdet Euch gutermaßen zu erinnern wiſſen, daß ich vor vierzehn Tagen bin eingewandert kommen, ſo iſt mir ein freundlicher Gruß befohlen worden, ich ſoll ein ehr- ſames Handwerk, Meiſter, Geſellen und Jünger ganz freundlich grüßen, ſo hab’ ich ſtatt Eurer gedankt. Alle Geſellen. Wir ſagen Dir Dank anſtatt Meiſter, Ge- ſellen und Jünger. Der Geſell. Ihr dürft nicht danken, es iſt Handwerksge- brauch. Nun bat er in einer ziemlich langen Rede um das große hochlöbliche Eingeſchenk. Der Altgeſell trug dann ſeinen Wunſch der Geſellſchaft vor, und wiederholte dabei dieſelben Worte des Schenkgeſellen, als wäre ſie nicht dabei geweſen, darauf erwiderte dieſe dann: So mit Gunſt, was einem andern widerfahren iſt, ſoll ihm auch widerfahren. Der Altgeſell verſprach ihm nun das Geſchenk oder den Ehrentrunk nach beendigter Umfrage. Hierauf fragte er noch zweimal, ob einer noch etwas vorzutragen habe; meldete ſich Niemand, ſo begann der Akt der Ueberreichung des großen Ein- geſchenks mit dem Examen des Schenkgeſellen. Altgeſell, ſpricht den großen Gruß, ſodann: So mit V. u. G. Ihr gunſthaftigen Geſellen, Ihr werdet Euch zu erinnern wiſſen, daß wir heute ein hochlöbliches Eingeſchenk haben, das Eingeſchenk iſt mir lieb, der bei- ſitzende Schenkgeſelle noch hundertmal lieber, wenn ihrer gleich drei- bis vierhundert wären, ſo möcht’ ich ſie gern beiſammen ſehen, hab’ ich ihn nicht empfangen, ſo will ich ihn noch empfangen, ſei mir auch in Gott willkom- men mein Schenkgeſell.

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Zitationshilfe: Stock, Ch. L.: Grundzüge der Verfassung des Gesellenwesens der deutschen Handwerker in alter und neuer Zeit. Magdeburg, 1844, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stock_gesellenwesen_1844/103>, abgerufen am 23.11.2024.