Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.Herrn Pfarrer geschenkt hat. Du warst noch ein recht "Ja, Konrad." Nach einer Zeit sahen die Kinder auch die Men¬ Endlich sahen sie über den Schneeabhang gegen "Gebenedeit sei Gott," schrie Philipp, "da seid 6*
Herrn Pfarrer geſchenkt hat. Du warſt noch ein recht „Ja, Konrad.“ Nach einer Zeit ſahen die Kinder auch die Men¬ Endlich ſahen ſie über den Schneeabhang gegen „Gebenedeit ſei Gott,“ ſchrie Philipp, „da ſeid 6*
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0094" n="83"/> Herrn Pfarrer geſchenkt hat. Du warſt noch ein recht<lb/> kleines Kind.“</p><lb/> <p>„Ja, Konrad.“</p><lb/> <p>Nach einer Zeit ſahen die Kinder auch die Men¬<lb/> ſchen, die bei der Fahne waren, kleine ſchwarze Stel¬<lb/> len, die ſich zu bewegen ſchienen. Der Ruf des<lb/> Hornes wiederholte ſich von Zeit zu Zeit, und kam<lb/> immer näher. Die Kinder antworteten jedes Mal.</p><lb/> <p>Endlich ſahen ſie über den Schneeabhang gegen<lb/> ſich her mehrere Männer mit ihren Stöken herabfah¬<lb/> ren, die die Fahne in ihrer Mitte hatten. Da ſie<lb/> näher kamen, erkannten ſie dieſelben. Es war der<lb/> Hirt Philipp mit dem Horne, ſeine zwei Söhne,<lb/> dann der junge Eſchenjäger, und mehrere Bewohner<lb/> von Gſchaid.</p><lb/> <p>„Gebenedeit ſei Gott,“ ſchrie Philipp, „da ſeid<lb/> ihr ja. Der ganze Berg iſt voll Leute. Laufe doch<lb/> einer gleich in die Sideralpe hinab, und läute die<lb/> Gloke, daß die dort hören, daß wir ſie gefunden<lb/> haben, und einer muß auf den Krebsſtein gehen, und<lb/> die Fahne dort aufpflanzen, daß ſie dieſelbe in dem<lb/> Thale ſehen, und die Pöller abſchießen, damit die es<lb/> wiſſen, die im Millsdorfer Walde ſuchen, und damit<lb/> ſie in Gſchaid die Rauchfeuer anzünden, die in der<lb/> Luft geſehen werden, und alle, die noch auf dem<lb/> <fw place="bottom" type="sig">6*<lb/></fw> </p> </div> </body> </text> </TEI> [83/0094]
Herrn Pfarrer geſchenkt hat. Du warſt noch ein recht
kleines Kind.“
„Ja, Konrad.“
Nach einer Zeit ſahen die Kinder auch die Men¬
ſchen, die bei der Fahne waren, kleine ſchwarze Stel¬
len, die ſich zu bewegen ſchienen. Der Ruf des
Hornes wiederholte ſich von Zeit zu Zeit, und kam
immer näher. Die Kinder antworteten jedes Mal.
Endlich ſahen ſie über den Schneeabhang gegen
ſich her mehrere Männer mit ihren Stöken herabfah¬
ren, die die Fahne in ihrer Mitte hatten. Da ſie
näher kamen, erkannten ſie dieſelben. Es war der
Hirt Philipp mit dem Horne, ſeine zwei Söhne,
dann der junge Eſchenjäger, und mehrere Bewohner
von Gſchaid.
„Gebenedeit ſei Gott,“ ſchrie Philipp, „da ſeid
ihr ja. Der ganze Berg iſt voll Leute. Laufe doch
einer gleich in die Sideralpe hinab, und läute die
Gloke, daß die dort hören, daß wir ſie gefunden
haben, und einer muß auf den Krebsſtein gehen, und
die Fahne dort aufpflanzen, daß ſie dieſelbe in dem
Thale ſehen, und die Pöller abſchießen, damit die es
wiſſen, die im Millsdorfer Walde ſuchen, und damit
ſie in Gſchaid die Rauchfeuer anzünden, die in der
Luft geſehen werden, und alle, die noch auf dem
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