So weit die Augen der Kinder reichen konnten, war lauter Eis. Es standen Spizen und Unebenhei¬ ten und Schollen empor wie lauter furchtbares über¬ schneites Eis. Statt ein Wall zu sein, über den man hinüber gehen könnte, und der dann wieder von Schnee abgelöst würde, wie sie sich unten dachten, stiegen aus der Wölbung neue Wände von Eis em¬ por, geborsten und geklüftet, mit unzähligen blauen geschlängelten Linien versehen, und hinter ihnen waren wieder solche Wände, und hinter diesen wieder solche, bis der Schneefall das Weitere mit seinem Grau verdekte.
"Sanna, da können wir nicht gehen," sagte der Knabe.
"Nein," antwortete die Schwester.
"Da werden wir wieder umkehren, und anderswo hinab zu kommen suchen."
"Ja Konrad."
Die Kinder versuchten nun von dem Eiswalle wieder da hinab zu kommen, wo sie hinauf geklettert waren, aber sie kamen nicht hinab. Es war lauter Eis, als hätten sie die Richtung, in der sie gekommen waren, verfehlt. Sie wandten sich hierhin und dorthin, und konnten aus dem Eise nicht heraus
Aber es gab kein Jenſeits.
So weit die Augen der Kinder reichen konnten, war lauter Eis. Es ſtanden Spizen und Unebenhei¬ ten und Schollen empor wie lauter furchtbares über¬ ſchneites Eis. Statt ein Wall zu ſein, über den man hinüber gehen könnte, und der dann wieder von Schnee abgelöst würde, wie ſie ſich unten dachten, ſtiegen aus der Wölbung neue Wände von Eis em¬ por, geborſten und geklüftet, mit unzähligen blauen geſchlängelten Linien verſehen, und hinter ihnen waren wieder ſolche Wände, und hinter dieſen wieder ſolche, bis der Schneefall das Weitere mit ſeinem Grau verdekte.
„Sanna, da können wir nicht gehen,“ ſagte der Knabe.
„Nein,“ antwortete die Schweſter.
„Da werden wir wieder umkehren, und anderswo hinab zu kommen ſuchen.“
„Ja Konrad.“
Die Kinder verſuchten nun von dem Eiswalle wieder da hinab zu kommen, wo ſie hinauf geklettert waren, aber ſie kamen nicht hinab. Es war lauter Eis, als hätten ſie die Richtung, in der ſie gekommen waren, verfehlt. Sie wandten ſich hierhin und dorthin, und konnten aus dem Eiſe nicht heraus
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Aber es gab kein Jenſeits.
So weit die Augen der Kinder reichen konnten,
war lauter Eis. Es ſtanden Spizen und Unebenhei¬
ten und Schollen empor wie lauter furchtbares über¬
ſchneites Eis. Statt ein Wall zu ſein, über den man
hinüber gehen könnte, und der dann wieder von
Schnee abgelöst würde, wie ſie ſich unten dachten,
ſtiegen aus der Wölbung neue Wände von Eis em¬
por, geborſten und geklüftet, mit unzähligen blauen
geſchlängelten Linien verſehen, und hinter ihnen waren
wieder ſolche Wände, und hinter dieſen wieder ſolche,
bis der Schneefall das Weitere mit ſeinem Grau
verdekte.
„Sanna, da können wir nicht gehen,“ ſagte der
Knabe.
„Nein,“ antwortete die Schweſter.
„Da werden wir wieder umkehren, und anderswo
hinab zu kommen ſuchen.“
„Ja Konrad.“
Die Kinder verſuchten nun von dem Eiswalle
wieder da hinab zu kommen, wo ſie hinauf geklettert
waren, aber ſie kamen nicht hinab. Es war lauter
Eis, als hätten ſie die Richtung, in der ſie gekommen
waren, verfehlt. Sie wandten ſich hierhin und
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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine02_1853/73>, abgerufen am 22.07.2024.
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