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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.

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der Knabe, "wenn auch der Schnee auf sie fällt, und
wenn sie auch weiß ist, so müssen wir sie liegen sehen,
weil sie eine dike Säule ist, und weil sie das schwarze
eiserne Kreuz auf der Spize hat, das doch immer her¬
aus ragen wird."

"Ja Konrad."

Indessen da sie noch weiter gegangen waren, war
der Schneefall so dicht geworden, daß sie nur mehr
die allernächsten Bäume sehen konnten.

Von der Härte des Weges oder gar von Furchen¬
aufwerfungen war nichts zu empfinden, der Weg war
vom Schnee überall gleich weich, und war überhaupt
nur daran zu erkennen, daß er als ein gleichmäßiger
weißer Streifen in dem Walde fort lief. Auf allen
Zweigen lag schon die schöne weiße Hülle.

Die Kinder gingen jezt mitten auf dem Wege,
sie furchten den Schnee mit ihren Füßlein, und gin¬
gen langsamer, weil das Gehen beschwerlicher ward.
Der Knabe zog seine Jake empor an dem Halse zu¬
sammen, damit ihm nicht der Schnee in den Naken
falle, und er sezte den Hut tiefer in das Haupt, daß
er geschüzter sei. Er zog auch seinem Schwesterlein
das Tuch, das ihm die Mutter um die Schulter
gegeben hatte, besser zusammen, und zog es ihm mehr
vorwärts in die Stirne, daß es ein Dach bilde.

der Knabe, „wenn auch der Schnee auf ſie fällt, und
wenn ſie auch weiß iſt, ſo müſſen wir ſie liegen ſehen,
weil ſie eine dike Säule iſt, und weil ſie das ſchwarze
eiſerne Kreuz auf der Spize hat, das doch immer her¬
aus ragen wird.“

„Ja Konrad.“

Indeſſen da ſie noch weiter gegangen waren, war
der Schneefall ſo dicht geworden, daß ſie nur mehr
die allernächſten Bäume ſehen konnten.

Von der Härte des Weges oder gar von Furchen¬
aufwerfungen war nichts zu empfinden, der Weg war
vom Schnee überall gleich weich, und war überhaupt
nur daran zu erkennen, daß er als ein gleichmäßiger
weißer Streifen in dem Walde fort lief. Auf allen
Zweigen lag ſchon die ſchöne weiße Hülle.

Die Kinder gingen jezt mitten auf dem Wege,
ſie furchten den Schnee mit ihren Füßlein, und gin¬
gen langſamer, weil das Gehen beſchwerlicher ward.
Der Knabe zog ſeine Jake empor an dem Halſe zu¬
ſammen, damit ihm nicht der Schnee in den Naken
falle, und er ſezte den Hut tiefer in das Haupt, daß
er geſchüzter ſei. Er zog auch ſeinem Schweſterlein
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[47/0058] der Knabe, „wenn auch der Schnee auf ſie fällt, und wenn ſie auch weiß iſt, ſo müſſen wir ſie liegen ſehen, weil ſie eine dike Säule iſt, und weil ſie das ſchwarze eiſerne Kreuz auf der Spize hat, das doch immer her¬ aus ragen wird.“ „Ja Konrad.“ Indeſſen da ſie noch weiter gegangen waren, war der Schneefall ſo dicht geworden, daß ſie nur mehr die allernächſten Bäume ſehen konnten. Von der Härte des Weges oder gar von Furchen¬ aufwerfungen war nichts zu empfinden, der Weg war vom Schnee überall gleich weich, und war überhaupt nur daran zu erkennen, daß er als ein gleichmäßiger weißer Streifen in dem Walde fort lief. Auf allen Zweigen lag ſchon die ſchöne weiße Hülle. Die Kinder gingen jezt mitten auf dem Wege, ſie furchten den Schnee mit ihren Füßlein, und gin¬ gen langſamer, weil das Gehen beſchwerlicher ward. Der Knabe zog ſeine Jake empor an dem Halſe zu¬ ſammen, damit ihm nicht der Schnee in den Naken falle, und er ſezte den Hut tiefer in das Haupt, daß er geſchüzter ſei. Er zog auch ſeinem Schweſterlein das Tuch, das ihm die Mutter um die Schulter gegeben hatte, beſſer zuſammen, und zog es ihm mehr vorwärts in die Stirne, daß es ein Dach bilde.

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine02_1853/58>, abgerufen am 25.11.2024.