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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.

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Wenn die Kinder lernen mußten, stand es dabei,
und sah zu. Plözlich konnte es einmal die Buchstaben
sagen, und konnte dann lesen. Es wurde öfter um
das Gelernte gefragt, und zu weiterem Lernen ver¬
anlaßt.

Wenn die Großmutter mit den Kindern fort ging,
hing es sich so gut an die Schürze derselben wie die
anderen Kinder, und ging mit. Einmal über die Nacht
in dem Hause zu bleiben, und sich in ein Bettlein zu
legen, konnte es nicht bewogen werden.

Und wie der Sommer immer vorrükte, wie das
Getreide reifte, und in die Scheunen gesammelt
wurde, und wie der Haber goldig da stand, die leich¬
ten Fäden zitterten, und die Hülse den weißen Schna¬
bel aufsperrte, was immer auch die Zeit der Reife der
Haselnüsse ist, so gingen die Kinder im Sonnenscheine
mit ihren Haselruthen auf den hohen Nußberg. Sie
gingen nachmittags, wenn sie ihre Aufgaben gelernt,
und ihre Schriften geschrieben hatten. Das braune
Mädchen hatte einen langen Stab, an dem ein gut
gerichteter Haken war. Sie gingen über die Sand¬
lehne empor, sie gingen durch die Felsen durch das
Gestrippe und Geniste, sie gingen durch den Wald
über die graue Haide und durch die grauen Steine,
wo wieder das Bächlein so lieb wie immer war,

Wenn die Kinder lernen mußten, ſtand es dabei,
und ſah zu. Plözlich konnte es einmal die Buchſtaben
ſagen, und konnte dann leſen. Es wurde öfter um
das Gelernte gefragt, und zu weiterem Lernen ver¬
anlaßt.

Wenn die Großmutter mit den Kindern fort ging,
hing es ſich ſo gut an die Schürze derſelben wie die
anderen Kinder, und ging mit. Einmal über die Nacht
in dem Hauſe zu bleiben, und ſich in ein Bettlein zu
legen, konnte es nicht bewogen werden.

Und wie der Sommer immer vorrükte, wie das
Getreide reifte, und in die Scheunen geſammelt
wurde, und wie der Haber goldig da ſtand, die leich¬
ten Fäden zitterten, und die Hülſe den weißen Schna¬
bel aufſperrte, was immer auch die Zeit der Reife der
Haſelnüſſe iſt, ſo gingen die Kinder im Sonnenſcheine
mit ihren Haſelruthen auf den hohen Nußberg. Sie
gingen nachmittags, wenn ſie ihre Aufgaben gelernt,
und ihre Schriften geſchrieben hatten. Das braune
Mädchen hatte einen langen Stab, an dem ein gut
gerichteter Haken war. Sie gingen über die Sand¬
lehne empor, ſie gingen durch die Felſen durch das
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wo wieder das Bächlein ſo lieb wie immer war,

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[174/0185] Wenn die Kinder lernen mußten, ſtand es dabei, und ſah zu. Plözlich konnte es einmal die Buchſtaben ſagen, und konnte dann leſen. Es wurde öfter um das Gelernte gefragt, und zu weiterem Lernen ver¬ anlaßt. Wenn die Großmutter mit den Kindern fort ging, hing es ſich ſo gut an die Schürze derſelben wie die anderen Kinder, und ging mit. Einmal über die Nacht in dem Hauſe zu bleiben, und ſich in ein Bettlein zu legen, konnte es nicht bewogen werden. Und wie der Sommer immer vorrükte, wie das Getreide reifte, und in die Scheunen geſammelt wurde, und wie der Haber goldig da ſtand, die leich¬ ten Fäden zitterten, und die Hülſe den weißen Schna¬ bel aufſperrte, was immer auch die Zeit der Reife der Haſelnüſſe iſt, ſo gingen die Kinder im Sonnenſcheine mit ihren Haſelruthen auf den hohen Nußberg. Sie gingen nachmittags, wenn ſie ihre Aufgaben gelernt, und ihre Schriften geſchrieben hatten. Das braune Mädchen hatte einen langen Stab, an dem ein gut gerichteter Haken war. Sie gingen über die Sand¬ lehne empor, ſie gingen durch die Felſen durch das Geſtrippe und Geniſte, ſie gingen durch den Wald über die graue Haide und durch die grauen Steine, wo wieder das Bächlein ſo lieb wie immer war,

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine02_1853/185>, abgerufen am 25.11.2024.