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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.

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perchen schlanker und behender empor zielten, gingen
sie mit der Großmutter auf den hohen Nußberg.
Wenn der Haber bleichte, und das Korn und die Gerste
in der Scheune zur Ruhe war, dann färbten sich die
Haselnüsse mit braunen oder rosenfarbenen Wänglein.

Die Kinder hatten breite Strohhüte auf, sie
hatten Kleider, aus deren Ärmeln die Arme hervor
gingen, sie hatten weiße Höschen und hatten Schuhe,
die so stark waren, daß sie das Gerölle des Berges
nicht empfanden. An der Hand trugen sie ein Körblein,
in der andern eine weiße Ruthe mit einem Haken, daß
sie die Haselzweige herab beugen konnten. Die Ruthe
war selber von einem Haselstrauche genommen, und
war abgeschält worden. Sie gingen unter den Obst¬
bäumen hin, sie gingen hinter den Glashäusern in der
Sandlehne empor, sie hielten sich mit den Händchen
an dem Geländer, und sie rasteten auf den Sizen.
Wenn sie in den Felsen hinauf gekommen waren,
sassen sie auf einem Bänklein oder auf einem Stüke
Stein, nahmen eine Steknadel aus den Bändern ihres
Hutes, oder bathen die Großmutter um ein spizes
Messerlein, das sie in ihrer Armtasche hatte, und
gruben die kleinen feinen Blättchen und Flinserchen
aus den Steinen, die da staken, und so funkelten und
glänzten. Sie thaten dieselben in ein Papierchen, und

perchen ſchlanker und behender empor zielten, gingen
ſie mit der Großmutter auf den hohen Nußberg.
Wenn der Haber bleichte, und das Korn und die Gerſte
in der Scheune zur Ruhe war, dann färbten ſich die
Haſelnüſſe mit braunen oder roſenfarbenen Wänglein.

Die Kinder hatten breite Strohhüte auf, ſie
hatten Kleider, aus deren Ärmeln die Arme hervor
gingen, ſie hatten weiße Höschen und hatten Schuhe,
die ſo ſtark waren, daß ſie das Gerölle des Berges
nicht empfanden. An der Hand trugen ſie ein Körblein,
in der andern eine weiße Ruthe mit einem Haken, daß
ſie die Haſelzweige herab beugen konnten. Die Ruthe
war ſelber von einem Haſelſtrauche genommen, und
war abgeſchält worden. Sie gingen unter den Obſt¬
bäumen hin, ſie gingen hinter den Glashäuſern in der
Sandlehne empor, ſie hielten ſich mit den Händchen
an dem Geländer, und ſie raſteten auf den Sizen.
Wenn ſie in den Felſen hinauf gekommen waren,
ſaſſen ſie auf einem Bänklein oder auf einem Stüke
Stein, nahmen eine Steknadel aus den Bändern ihres
Hutes, oder bathen die Großmutter um ein ſpizes
Meſſerlein, das ſie in ihrer Armtaſche hatte, und
gruben die kleinen feinen Blättchen und Flinſerchen
aus den Steinen, die da ſtaken, und ſo funkelten und
glänzten. Sie thaten dieſelben in ein Papierchen, und

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[101/0112] perchen ſchlanker und behender empor zielten, gingen ſie mit der Großmutter auf den hohen Nußberg. Wenn der Haber bleichte, und das Korn und die Gerſte in der Scheune zur Ruhe war, dann färbten ſich die Haſelnüſſe mit braunen oder roſenfarbenen Wänglein. Die Kinder hatten breite Strohhüte auf, ſie hatten Kleider, aus deren Ärmeln die Arme hervor gingen, ſie hatten weiße Höschen und hatten Schuhe, die ſo ſtark waren, daß ſie das Gerölle des Berges nicht empfanden. An der Hand trugen ſie ein Körblein, in der andern eine weiße Ruthe mit einem Haken, daß ſie die Haſelzweige herab beugen konnten. Die Ruthe war ſelber von einem Haſelſtrauche genommen, und war abgeſchält worden. Sie gingen unter den Obſt¬ bäumen hin, ſie gingen hinter den Glashäuſern in der Sandlehne empor, ſie hielten ſich mit den Händchen an dem Geländer, und ſie raſteten auf den Sizen. Wenn ſie in den Felſen hinauf gekommen waren, ſaſſen ſie auf einem Bänklein oder auf einem Stüke Stein, nahmen eine Steknadel aus den Bändern ihres Hutes, oder bathen die Großmutter um ein ſpizes Meſſerlein, das ſie in ihrer Armtaſche hatte, und gruben die kleinen feinen Blättchen und Flinſerchen aus den Steinen, die da ſtaken, und ſo funkelten und glänzten. Sie thaten dieſelben in ein Papierchen, und

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine02_1853/112>, abgerufen am 25.11.2024.