Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 1. Pest u. a., 1853.doch allerlei Farben, und mag bei den Steinen Wenn man einem Verstorbenen eine Sammlung Weil es unermeßlich viele Steine gibt, so kann Im Herbste 1852. Der Verfasser. doch allerlei Farben, und mag bei den Steinen Wenn man einem Verſtorbenen eine Sammlung Weil es unermeßlich viele Steine gibt, ſo kann Im Herbſte 1852. Der Verfaſſer. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0029" n="16"/> doch allerlei Farben, und mag bei den Steinen<lb/> belaſſen bleiben.</p><lb/> <p>Wenn man einem Verſtorbenen eine Sammlung<lb/> widmen könnte, würde ich dieſe meinem verſtorbenen<lb/> jungen Freunde Guſtav widmen. Ich hatte ihn zu¬<lb/> fällig kennen gelernt, ihn lieb gewonnen und er hatte<lb/> mir wie einem Vater vertraut. Er hatte Freude an<lb/> Spielereien, ſo wie er auch gleich einem Mädchen noch<lb/> immer gelegentlich ein Stükchen Naſchwerk liebte,<lb/> und, wenn er bei mir zu Tiſche war, auch ſtets bekam.<lb/> Möge er in ſeiner lichteren Heimath manchmal an<lb/> den älteren Freund denken, der noch immer in dieſer<lb/> Welt iſt, und noch ein Stükchen Zeit da zu bleiben<lb/> wünſcht.</p><lb/> <p>Weil es unermeßlich viele Steine gibt, ſo kann<lb/> ich gar nicht voraus ſagen, wie groß dieſe Samm¬<lb/> lung werden wird.</p><lb/> <closer> <dateline> <date>Im Herbſte 1852.</date> </dateline><lb/> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#b">Der Verfaſſer.</hi> </hi> </closer><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [16/0029]
doch allerlei Farben, und mag bei den Steinen
belaſſen bleiben.
Wenn man einem Verſtorbenen eine Sammlung
widmen könnte, würde ich dieſe meinem verſtorbenen
jungen Freunde Guſtav widmen. Ich hatte ihn zu¬
fällig kennen gelernt, ihn lieb gewonnen und er hatte
mir wie einem Vater vertraut. Er hatte Freude an
Spielereien, ſo wie er auch gleich einem Mädchen noch
immer gelegentlich ein Stükchen Naſchwerk liebte,
und, wenn er bei mir zu Tiſche war, auch ſtets bekam.
Möge er in ſeiner lichteren Heimath manchmal an
den älteren Freund denken, der noch immer in dieſer
Welt iſt, und noch ein Stükchen Zeit da zu bleiben
wünſcht.
Weil es unermeßlich viele Steine gibt, ſo kann
ich gar nicht voraus ſagen, wie groß dieſe Samm¬
lung werden wird.
Im Herbſte 1852.
Der Verfaſſer.
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