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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857.

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Nachdem mein Gastfreund den Bau gut befunden,
und mit Eustach dem eigentlichen Werkmeister das
Nähere angeordnet hatte, und nachdem auch Roland
die Zusicherung gegeben hatte, daß er dem Wunsche
meines Gastfreundes gemäß öfter nachsehen und Be¬
richt erstatten werde, rüsteten wir uns, unsere ver¬
schiedenen Wege zu gehen. Roland wollte wieder in
das nahe liegende Gebirge zurückkehren, von dem er
zu der Kirche heraus gekommen war, und wir wollten
den Weg nach dem Asperhofe antreten. Roland ent¬
fernte sich zuerst. Wir besuchten noch den Inhaber
eines Glaswerkes in der Nähe, der von großem Ein¬
flusse war, und begaben uns dann auf den Weg nach
dem Hause meines Freundes.

Auf dem Rückwege kamen wir über die Bildung
des Schönen zu sprechen, wie es gut sei, daß Menschen
aufstehen, die es darstellen, daß über ihre Mitbrüder
auch dieses sanfte Licht sich verbreite, und sie immer
zu hellerer Klarheit fort führe; daß es aber auch gut
sei, daß Menschen bestehen, welche geeignet sind, das
Schöne in sich aufzunehmen, und es durch Umgang
auf Andere zu übertragen, besonders, wenn sie noch
wie mein Gastfreund das Schöne überall aufsuchen,
es erhalten, und es durch Mühe und Kraft wieder

Nachdem mein Gaſtfreund den Bau gut befunden,
und mit Euſtach dem eigentlichen Werkmeiſter das
Nähere angeordnet hatte, und nachdem auch Roland
die Zuſicherung gegeben hatte, daß er dem Wunſche
meines Gaſtfreundes gemäß öfter nachſehen und Be¬
richt erſtatten werde, rüſteten wir uns, unſere ver¬
ſchiedenen Wege zu gehen. Roland wollte wieder in
das nahe liegende Gebirge zurückkehren, von dem er
zu der Kirche heraus gekommen war, und wir wollten
den Weg nach dem Asperhofe antreten. Roland ent¬
fernte ſich zuerſt. Wir beſuchten noch den Inhaber
eines Glaswerkes in der Nähe, der von großem Ein¬
fluſſe war, und begaben uns dann auf den Weg nach
dem Hauſe meines Freundes.

Auf dem Rückwege kamen wir über die Bildung
des Schönen zu ſprechen, wie es gut ſei, daß Menſchen
aufſtehen, die es darſtellen, daß über ihre Mitbrüder
auch dieſes ſanfte Licht ſich verbreite, und ſie immer
zu hellerer Klarheit fort führe; daß es aber auch gut
ſei, daß Menſchen beſtehen, welche geeignet ſind, das
Schöne in ſich aufzunehmen, und es durch Umgang
auf Andere zu übertragen, beſonders, wenn ſie noch
wie mein Gaſtfreund das Schöne überall aufſuchen,
es erhalten, und es durch Mühe und Kraft wieder

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[79/0093] Nachdem mein Gaſtfreund den Bau gut befunden, und mit Euſtach dem eigentlichen Werkmeiſter das Nähere angeordnet hatte, und nachdem auch Roland die Zuſicherung gegeben hatte, daß er dem Wunſche meines Gaſtfreundes gemäß öfter nachſehen und Be¬ richt erſtatten werde, rüſteten wir uns, unſere ver¬ ſchiedenen Wege zu gehen. Roland wollte wieder in das nahe liegende Gebirge zurückkehren, von dem er zu der Kirche heraus gekommen war, und wir wollten den Weg nach dem Asperhofe antreten. Roland ent¬ fernte ſich zuerſt. Wir beſuchten noch den Inhaber eines Glaswerkes in der Nähe, der von großem Ein¬ fluſſe war, und begaben uns dann auf den Weg nach dem Hauſe meines Freundes. Auf dem Rückwege kamen wir über die Bildung des Schönen zu ſprechen, wie es gut ſei, daß Menſchen aufſtehen, die es darſtellen, daß über ihre Mitbrüder auch dieſes ſanfte Licht ſich verbreite, und ſie immer zu hellerer Klarheit fort führe; daß es aber auch gut ſei, daß Menſchen beſtehen, welche geeignet ſind, das Schöne in ſich aufzunehmen, und es durch Umgang auf Andere zu übertragen, beſonders, wenn ſie noch wie mein Gaſtfreund das Schöne überall aufſuchen, es erhalten, und es durch Mühe und Kraft wieder

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer03_1857/93>, abgerufen am 24.11.2024.