davon überläßt. Behalte es dann, bis du mit ihr selber zusammen kömmst, und wir in freundlicher Verbindung mit einander leben. Endlich aber, Klo¬ tilde . . ."
"Endlich?"
"Endlich wird doch auch die Zeit kommen, in welcher du von uns ausscheiden wirst, zwar nicht mit deinem Geiste, wohl aber mit einem Theile deiner Beziehungen, wenn nehmlich auch du eine tiefere Verbindung eingehst."
"Nie, nie werde ich das thun," rief sie beinahe heftig, "nein, ich könnte ihm zürnen, ihm, der mein Herz hier wegführen würde. Ich liebe nur den Vater die Mutter und dich. Ich liebe dieses stille Haus und alle, die berechtigt in demselben aus und ein gehen, ich liebe das, was es enthält, und die Dinge, die sich in ihm allmählich gestalten, ich werde Natalien und ihre Angehörigen lieben, aber nie einen Fremden, der mich von euch ziehen wollte."
"Er wird dich aber von uns ziehen, Klotilde," sagte ich, "und du wirst doch da bleiben, er wird be¬ rechtigt sein, hier aus und ein zu gehen, er wird ein Ding sein, das sich in dem Hause allmählich gestaltet, und du wirst vielleicht nicht von Vater und Mutter
Stifter, Nachsommer. III. 4
davon überläßt. Behalte es dann, bis du mit ihr ſelber zuſammen kömmſt, und wir in freundlicher Verbindung mit einander leben. Endlich aber, Klo¬ tilde . . .“
„Endlich?“
„Endlich wird doch auch die Zeit kommen, in welcher du von uns ausſcheiden wirſt, zwar nicht mit deinem Geiſte, wohl aber mit einem Theile deiner Beziehungen, wenn nehmlich auch du eine tiefere Verbindung eingehſt.“
„Nie, nie werde ich das thun,“ rief ſie beinahe heftig, „nein, ich könnte ihm zürnen, ihm, der mein Herz hier wegführen würde. Ich liebe nur den Vater die Mutter und dich. Ich liebe dieſes ſtille Haus und alle, die berechtigt in demſelben aus und ein gehen, ich liebe das, was es enthält, und die Dinge, die ſich in ihm allmählich geſtalten, ich werde Natalien und ihre Angehörigen lieben, aber nie einen Fremden, der mich von euch ziehen wollte.“
„Er wird dich aber von uns ziehen, Klotilde,“ ſagte ich, „und du wirſt doch da bleiben, er wird be¬ rechtigt ſein, hier aus und ein zu gehen, er wird ein Ding ſein, das ſich in dem Hauſe allmählich geſtaltet, und du wirſt vielleicht nicht von Vater und Mutter
Stifter, Nachſommer. III. 4
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davon überläßt. Behalte es dann, bis du mit ihr
ſelber zuſammen kömmſt, und wir in freundlicher
Verbindung mit einander leben. Endlich aber, Klo¬
tilde . . .“
„Endlich?“
„Endlich wird doch auch die Zeit kommen, in
welcher du von uns ausſcheiden wirſt, zwar nicht mit
deinem Geiſte, wohl aber mit einem Theile deiner
Beziehungen, wenn nehmlich auch du eine tiefere
Verbindung eingehſt.“
„Nie, nie werde ich das thun,“ rief ſie beinahe
heftig, „nein, ich könnte ihm zürnen, ihm, der mein
Herz hier wegführen würde. Ich liebe nur den Vater
die Mutter und dich. Ich liebe dieſes ſtille Haus und
alle, die berechtigt in demſelben aus und ein gehen,
ich liebe das, was es enthält, und die Dinge, die ſich
in ihm allmählich geſtalten, ich werde Natalien und
ihre Angehörigen lieben, aber nie einen Fremden,
der mich von euch ziehen wollte.“
„Er wird dich aber von uns ziehen, Klotilde,“
ſagte ich, „und du wirſt doch da bleiben, er wird be¬
rechtigt ſein, hier aus und ein zu gehen, er wird ein
Ding ſein, das ſich in dem Hauſe allmählich geſtaltet,
und du wirſt vielleicht nicht von Vater und Mutter
Stifter, Nachſommer. III. 4
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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer03_1857/63>, abgerufen am 24.11.2024.
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