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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857.

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gerissen hatte. Es war nun fast gewiß, daß die Er¬
gänzungen verloren gegangen seien. Man machte da¬
her die Nachbildungen. In demselben Winterbesuche
hatte ich auch das Bohlenwerk zu diesen Schnizereien
gesehen. Mein Vater erklärte die Arbeit für außer¬
ordentlich schön.

"Sie hat auch lange gedauert, mein lieber Freund,"
sagte Risach, "aber wir haben sie für dich zu Stande
gebracht, und sie wird genau in dein Glashäuschen
passen, oder leicht einzupassen sein; außer du zögest
vor, die Schnizereien in den Drenhof bringen zu
lassen."

"So wird es auch geschehen, mein Freund," sagte
mein Vater.

Nun ging es erst an ein Danksagen und an ein
Ausdrücken der Freude. Die Geber lehnten jeden Dank
von sich ab. Man beschloß, die Gegenstände in kurzer
Zeit auf ihren Bestimmungsort zu bringen.

An diesem Tage und in den folgenden verließen
uns nach und nach alle Fremden, und erst jezt begann
ein liebes Leben unter lauter Angehörigen. Risach
hatte für mich und Natalien eine sehr schöne Woh¬
nung herrichten lassen. Sie konnte nicht groß sein,
war aber sehr zierlich. In den zwei Jahren meiner

Stifter, Nachsommer. III. 28

geriſſen hatte. Es war nun faſt gewiß, daß die Er¬
gänzungen verloren gegangen ſeien. Man machte da¬
her die Nachbildungen. In demſelben Winterbeſuche
hatte ich auch das Bohlenwerk zu dieſen Schnizereien
geſehen. Mein Vater erklärte die Arbeit für außer¬
ordentlich ſchön.

„Sie hat auch lange gedauert, mein lieber Freund,“
ſagte Riſach, „aber wir haben ſie für dich zu Stande
gebracht, und ſie wird genau in dein Glashäuschen
paſſen, oder leicht einzupaſſen ſein; außer du zögeſt
vor, die Schnizereien in den Drenhof bringen zu
laſſen.“

„So wird es auch geſchehen, mein Freund,“ ſagte
mein Vater.

Nun ging es erſt an ein Dankſagen und an ein
Ausdrücken der Freude. Die Geber lehnten jeden Dank
von ſich ab. Man beſchloß, die Gegenſtände in kurzer
Zeit auf ihren Beſtimmungsort zu bringen.

An dieſem Tage und in den folgenden verließen
uns nach und nach alle Fremden, und erſt jezt begann
ein liebes Leben unter lauter Angehörigen. Riſach
hatte für mich und Natalien eine ſehr ſchöne Woh¬
nung herrichten laſſen. Sie konnte nicht groß ſein,
war aber ſehr zierlich. In den zwei Jahren meiner

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[433/0447] geriſſen hatte. Es war nun faſt gewiß, daß die Er¬ gänzungen verloren gegangen ſeien. Man machte da¬ her die Nachbildungen. In demſelben Winterbeſuche hatte ich auch das Bohlenwerk zu dieſen Schnizereien geſehen. Mein Vater erklärte die Arbeit für außer¬ ordentlich ſchön. „Sie hat auch lange gedauert, mein lieber Freund,“ ſagte Riſach, „aber wir haben ſie für dich zu Stande gebracht, und ſie wird genau in dein Glashäuschen paſſen, oder leicht einzupaſſen ſein; außer du zögeſt vor, die Schnizereien in den Drenhof bringen zu laſſen.“ „So wird es auch geſchehen, mein Freund,“ ſagte mein Vater. Nun ging es erſt an ein Dankſagen und an ein Ausdrücken der Freude. Die Geber lehnten jeden Dank von ſich ab. Man beſchloß, die Gegenſtände in kurzer Zeit auf ihren Beſtimmungsort zu bringen. An dieſem Tage und in den folgenden verließen uns nach und nach alle Fremden, und erſt jezt begann ein liebes Leben unter lauter Angehörigen. Riſach hatte für mich und Natalien eine ſehr ſchöne Woh¬ nung herrichten laſſen. Sie konnte nicht groß ſein, war aber ſehr zierlich. In den zwei Jahren meiner Stifter, Nachſommer. III. 28

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857, S. 433. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer03_1857/447>, abgerufen am 28.11.2024.