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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857.

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um in der Fremde sein Glück zu suchen. Wir gingen
sogar in das Freie und dort herum. Der Vater blieb
häufig stehen, und erinnerte sich noch der Fruchtgat¬
tungen, welche auf verschiedenen Stellen gestanden
waren, als er mit einem Täfelchen, darauf sich rothe
und schwarze Buchstaben befanden, in das eine Vier¬
telstunde entlegene hölzerne Haus ging, das an der
Straße stand, von Buchen umgeben war, und die
Schule für alle Kinder des Thales vorstellte. Er
sagte, es sei alles noch wie zur Zeit seiner Kindheit,
die nehmlichen Begrenzungen die nehmlichen kleinen
Feldwege und dieselben Wassergräben und Quellrinn¬
sale. Er sagte, es sei ihm, als ständen sogar dieselben
Arnicablumen auf der Wiese, die er als Knabe ange¬
schaut habe, und da er mich zu dem Steinbühl ge¬
führt hatte, der am Rande der Felder lag, so rag¬
ten die Himbeerzweige empor, rankten sich die dor¬
nenreichen Brombeerreben um die Steine, und wu¬
cherten die Erdbeerblätter, gerade wie die, von denen
er als Knabe gepflückt hatte. Vom Steinbühl gingen
wir zu dem einfachen Essen, das wir mit unsern Ver¬
wandten verzehrten. Nach demselben besuchten wir
mit dem jezigen Eigenthümer alle Besizungen. Der
Vater sagte, dort habe sein Vater gepflügt geegt ge¬

um in der Fremde ſein Glück zu ſuchen. Wir gingen
ſogar in das Freie und dort herum. Der Vater blieb
häufig ſtehen, und erinnerte ſich noch der Fruchtgat¬
tungen, welche auf verſchiedenen Stellen geſtanden
waren, als er mit einem Täfelchen, darauf ſich rothe
und ſchwarze Buchſtaben befanden, in das eine Vier¬
telſtunde entlegene hölzerne Haus ging, das an der
Straße ſtand, von Buchen umgeben war, und die
Schule für alle Kinder des Thales vorſtellte. Er
ſagte, es ſei alles noch wie zur Zeit ſeiner Kindheit,
die nehmlichen Begrenzungen die nehmlichen kleinen
Feldwege und dieſelben Waſſergräben und Quellrinn¬
ſale. Er ſagte, es ſei ihm, als ſtänden ſogar dieſelben
Arnicablumen auf der Wieſe, die er als Knabe ange¬
ſchaut habe, und da er mich zu dem Steinbühl ge¬
führt hatte, der am Rande der Felder lag, ſo rag¬
ten die Himbeerzweige empor, rankten ſich die dor¬
nenreichen Brombeerreben um die Steine, und wu¬
cherten die Erdbeerblätter, gerade wie die, von denen
er als Knabe gepflückt hatte. Vom Steinbühl gingen
wir zu dem einfachen Eſſen, das wir mit unſern Ver¬
wandten verzehrten. Nach demſelben beſuchten wir
mit dem jezigen Eigenthümer alle Beſizungen. Der
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[117/0131] um in der Fremde ſein Glück zu ſuchen. Wir gingen ſogar in das Freie und dort herum. Der Vater blieb häufig ſtehen, und erinnerte ſich noch der Fruchtgat¬ tungen, welche auf verſchiedenen Stellen geſtanden waren, als er mit einem Täfelchen, darauf ſich rothe und ſchwarze Buchſtaben befanden, in das eine Vier¬ telſtunde entlegene hölzerne Haus ging, das an der Straße ſtand, von Buchen umgeben war, und die Schule für alle Kinder des Thales vorſtellte. Er ſagte, es ſei alles noch wie zur Zeit ſeiner Kindheit, die nehmlichen Begrenzungen die nehmlichen kleinen Feldwege und dieſelben Waſſergräben und Quellrinn¬ ſale. Er ſagte, es ſei ihm, als ſtänden ſogar dieſelben Arnicablumen auf der Wieſe, die er als Knabe ange¬ ſchaut habe, und da er mich zu dem Steinbühl ge¬ führt hatte, der am Rande der Felder lag, ſo rag¬ ten die Himbeerzweige empor, rankten ſich die dor¬ nenreichen Brombeerreben um die Steine, und wu¬ cherten die Erdbeerblätter, gerade wie die, von denen er als Knabe gepflückt hatte. Vom Steinbühl gingen wir zu dem einfachen Eſſen, das wir mit unſern Ver¬ wandten verzehrten. Nach demſelben beſuchten wir mit dem jezigen Eigenthümer alle Beſizungen. Der Vater ſagte, dort habe ſein Vater gepflügt geegt ge¬

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer03_1857/131>, abgerufen am 22.11.2024.