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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857.

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"Nun so dränget nur nicht," erwiederte er, "es
wird geschehen, das ist genug; binden, wißt ihr, kann
sich ein Mann nicht, der von seinem Geschäfte ab¬
hängt, und nicht wissen kann, welche Umstände ein¬
zutreten vermögen, die von ihm Zeit und Handlun¬
gen fordern."

Die Mutter kannte ihn zu gut, um weiter in ihn
zu dringen, er würde bei seinem ausgesprochenen Saze
geblieben sein. Sie beruhigte sich mit dem Er¬
langten.

Sowohl sie als die Schwester dankten mir, daß
ich dem Vater die Bilder gebracht hatte, die ihm ein
solches Vergnügen bereiteten.

"Die Fußböden müssen auch vortrefflich sein," rief
er aus.

"Sie sind viel schöner als die ungefähre Malerei
andeuten kann," erwiederte ich, "mein Pinsel kann
noch immer nicht den Glanz und die Zartheit und das
Seidenartige der Holzfasern ausdrücken, was man
alles dort so liebt, daß nur mit Filzschuhen auf diesen
Böden gegangen werden darf."

"Das kann ich mir denken," antwortete er, "das
kann ich mir denken."

Hierauf mußte ich ihm alle Hölzer nennen, die

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„Nun ſo dränget nur nicht,“ erwiederte er, „es
wird geſchehen, das iſt genug; binden, wißt ihr, kann
ſich ein Mann nicht, der von ſeinem Geſchäfte ab¬
hängt, und nicht wiſſen kann, welche Umſtände ein¬
zutreten vermögen, die von ihm Zeit und Handlun¬
gen fordern.“

Die Mutter kannte ihn zu gut, um weiter in ihn
zu dringen, er würde bei ſeinem ausgeſprochenen Saze
geblieben ſein. Sie beruhigte ſich mit dem Er¬
langten.

Sowohl ſie als die Schweſter dankten mir, daß
ich dem Vater die Bilder gebracht hatte, die ihm ein
ſolches Vergnügen bereiteten.

„Die Fußböden müſſen auch vortrefflich ſein,“ rief
er aus.

„Sie ſind viel ſchöner als die ungefähre Malerei
andeuten kann,“ erwiederte ich, „mein Pinſel kann
noch immer nicht den Glanz und die Zartheit und das
Seidenartige der Holzfaſern ausdrücken, was man
alles dort ſo liebt, daß nur mit Filzſchuhen auf dieſen
Böden gegangen werden darf.“

„Das kann ich mir denken,“ antwortete er, „das
kann ich mir denken.“

Hierauf mußte ich ihm alle Hölzer nennen, die

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[67/0081] „Nun ſo dränget nur nicht,“ erwiederte er, „es wird geſchehen, das iſt genug; binden, wißt ihr, kann ſich ein Mann nicht, der von ſeinem Geſchäfte ab¬ hängt, und nicht wiſſen kann, welche Umſtände ein¬ zutreten vermögen, die von ihm Zeit und Handlun¬ gen fordern.“ Die Mutter kannte ihn zu gut, um weiter in ihn zu dringen, er würde bei ſeinem ausgeſprochenen Saze geblieben ſein. Sie beruhigte ſich mit dem Er¬ langten. Sowohl ſie als die Schweſter dankten mir, daß ich dem Vater die Bilder gebracht hatte, die ihm ein ſolches Vergnügen bereiteten. „Die Fußböden müſſen auch vortrefflich ſein,“ rief er aus. „Sie ſind viel ſchöner als die ungefähre Malerei andeuten kann,“ erwiederte ich, „mein Pinſel kann noch immer nicht den Glanz und die Zartheit und das Seidenartige der Holzfaſern ausdrücken, was man alles dort ſo liebt, daß nur mit Filzſchuhen auf dieſen Böden gegangen werden darf.“ „Das kann ich mir denken,“ antwortete er, „das kann ich mir denken.“ Hierauf mußte ich ihm alle Hölzer nennen, die 5 *

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857/81>, abgerufen am 24.11.2024.