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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857.

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Eustach gegen Gustav und selbst gegen die Leute des
Hauses vertheidigen mußte, weil ich heuer so spät
gekommen sei, nahm mich nicht Wunder, da ich im¬
mer so freundlich hier aufgenommen worden war,
und da man sich beinahe daran gewöhnt hatte, daß
ich alle Sommer in das Rosenhaus komme, wie ja
auch mir diese Besuche zur Gewohnheit geworden
waren.

Mein Gastfreund und ich sprachen von den Din¬
gen, welche ich im Laufe des heurigen Sommers un¬
ternommen hatte, so wie er mir auch in den ersten
Tagen alles zeigte, was in dem Rosenhause geschah,
und was sich in meiner Abwesenheit verändert hatte.

Ich sah, daß die Zeit der Rosenblüthe nicht so
lange dauern werde, weil ich ja auch nicht zu ihrem
ersten Anfange sondern etwas später gekommen war.

Die Bilder gaben mir wieder eine süße Empfin¬
dung, und die hohe Gestalt auf der Treppe trat mir
immer näher, seit ich die geschnittenen Steine gesehen
hatte, und seit ich wußte, daß etwas unter den Leben¬
den wandle, das ähnlich sei. Ich ging mit Gustav
oder allein öfter in der Gegend herum.

Eines Nachmittages waren wir in dem Rosen¬
zimmer. Mathilde sprach recht freundlich von ver¬

Euſtach gegen Guſtav und ſelbſt gegen die Leute des
Hauſes vertheidigen mußte, weil ich heuer ſo ſpät
gekommen ſei, nahm mich nicht Wunder, da ich im¬
mer ſo freundlich hier aufgenommen worden war,
und da man ſich beinahe daran gewöhnt hatte, daß
ich alle Sommer in das Roſenhaus komme, wie ja
auch mir dieſe Beſuche zur Gewohnheit geworden
waren.

Mein Gaſtfreund und ich ſprachen von den Din¬
gen, welche ich im Laufe des heurigen Sommers un¬
ternommen hatte, ſo wie er mir auch in den erſten
Tagen alles zeigte, was in dem Roſenhauſe geſchah,
und was ſich in meiner Abweſenheit verändert hatte.

Ich ſah, daß die Zeit der Roſenblüthe nicht ſo
lange dauern werde, weil ich ja auch nicht zu ihrem
erſten Anfange ſondern etwas ſpäter gekommen war.

Die Bilder gaben mir wieder eine ſüße Empfin¬
dung, und die hohe Geſtalt auf der Treppe trat mir
immer näher, ſeit ich die geſchnittenen Steine geſehen
hatte, und ſeit ich wußte, daß etwas unter den Leben¬
den wandle, das ähnlich ſei. Ich ging mit Guſtav
oder allein öfter in der Gegend herum.

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zimmer. Mathilde ſprach recht freundlich von ver¬

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[308/0322] Euſtach gegen Guſtav und ſelbſt gegen die Leute des Hauſes vertheidigen mußte, weil ich heuer ſo ſpät gekommen ſei, nahm mich nicht Wunder, da ich im¬ mer ſo freundlich hier aufgenommen worden war, und da man ſich beinahe daran gewöhnt hatte, daß ich alle Sommer in das Roſenhaus komme, wie ja auch mir dieſe Beſuche zur Gewohnheit geworden waren. Mein Gaſtfreund und ich ſprachen von den Din¬ gen, welche ich im Laufe des heurigen Sommers un¬ ternommen hatte, ſo wie er mir auch in den erſten Tagen alles zeigte, was in dem Roſenhauſe geſchah, und was ſich in meiner Abweſenheit verändert hatte. Ich ſah, daß die Zeit der Roſenblüthe nicht ſo lange dauern werde, weil ich ja auch nicht zu ihrem erſten Anfange ſondern etwas ſpäter gekommen war. Die Bilder gaben mir wieder eine ſüße Empfin¬ dung, und die hohe Geſtalt auf der Treppe trat mir immer näher, ſeit ich die geſchnittenen Steine geſehen hatte, und ſeit ich wußte, daß etwas unter den Leben¬ den wandle, das ähnlich ſei. Ich ging mit Guſtav oder allein öfter in der Gegend herum. Eines Nachmittages waren wir in dem Roſen¬ zimmer. Mathilde ſprach recht freundlich von ver¬

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857/322>, abgerufen am 25.11.2024.