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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857.

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mit sich Menschen und Thiere erquickten, waren Koh¬
lenfuhren. In dem ganzen bei näherer Besichtigung
sich als ungeheuer zeigenden Waldgebiethe waren die
Kohlenbrennereien zerstreut, und ganze Züge von den
schwarzen Fuhrwerken und den schwarzen Fuhrmän¬
nern zogen die düstere Straße hinaus, um die Kohlen
gegen die Ebenen zu bringen, von wo sie sogar bis
in unsere Stadt befördert wurden. Nur ein einziges
Zimmer mit kleinen Fenstern und eisernen Kreuzen
daran konnte ich haben. In demselben war ein Tisch
zwei Stühle ein Bett und eine bemalte Truhe, in die
ich Kleider und andere Dinge legen konnte. Für
meine größeren Kisten wurde mir ein Verschlag in
einem Schoppen eingeräumt. Kaspar und die andern
schliefen, wenn wir uns in dem Hause befanden, in
der Scheuer im Heu. Ich ließ mein Gepäcke größten¬
theils in meinen Koffern, hing nur das Nöthige an
Nägel, die in dem Zimmer waren, legte meine Schreib¬
geräthe meine wissenschaftlichen Bücher und meine
Dichter auf den Tisch, füllte das Bettgestelle mit mei¬
nen von Hause mitgebrachten Bettstücken, stellte meine
Bergstöcke in eine Ecke, und war eingerichtet. Die
Sonne, welche am späten Vormittage bei einem Fen¬
ster meines Zimmers hereinkam, streifte am Nachmit¬

mit ſich Menſchen und Thiere erquickten, waren Koh¬
lenfuhren. In dem ganzen bei näherer Beſichtigung
ſich als ungeheuer zeigenden Waldgebiethe waren die
Kohlenbrennereien zerſtreut, und ganze Züge von den
ſchwarzen Fuhrwerken und den ſchwarzen Fuhrmän¬
nern zogen die düſtere Straße hinaus, um die Kohlen
gegen die Ebenen zu bringen, von wo ſie ſogar bis
in unſere Stadt befördert wurden. Nur ein einziges
Zimmer mit kleinen Fenſtern und eiſernen Kreuzen
daran konnte ich haben. In demſelben war ein Tiſch
zwei Stühle ein Bett und eine bemalte Truhe, in die
ich Kleider und andere Dinge legen konnte. Für
meine größeren Kiſten wurde mir ein Verſchlag in
einem Schoppen eingeräumt. Kaspar und die andern
ſchliefen, wenn wir uns in dem Hauſe befanden, in
der Scheuer im Heu. Ich ließ mein Gepäcke größten¬
theils in meinen Koffern, hing nur das Nöthige an
Nägel, die in dem Zimmer waren, legte meine Schreib¬
geräthe meine wiſſenſchaftlichen Bücher und meine
Dichter auf den Tiſch, füllte das Bettgeſtelle mit mei¬
nen von Hauſe mitgebrachten Bettſtücken, ſtellte meine
Bergſtöcke in eine Ecke, und war eingerichtet. Die
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[283/0297] mit ſich Menſchen und Thiere erquickten, waren Koh¬ lenfuhren. In dem ganzen bei näherer Beſichtigung ſich als ungeheuer zeigenden Waldgebiethe waren die Kohlenbrennereien zerſtreut, und ganze Züge von den ſchwarzen Fuhrwerken und den ſchwarzen Fuhrmän¬ nern zogen die düſtere Straße hinaus, um die Kohlen gegen die Ebenen zu bringen, von wo ſie ſogar bis in unſere Stadt befördert wurden. Nur ein einziges Zimmer mit kleinen Fenſtern und eiſernen Kreuzen daran konnte ich haben. In demſelben war ein Tiſch zwei Stühle ein Bett und eine bemalte Truhe, in die ich Kleider und andere Dinge legen konnte. Für meine größeren Kiſten wurde mir ein Verſchlag in einem Schoppen eingeräumt. Kaspar und die andern ſchliefen, wenn wir uns in dem Hauſe befanden, in der Scheuer im Heu. Ich ließ mein Gepäcke größten¬ theils in meinen Koffern, hing nur das Nöthige an Nägel, die in dem Zimmer waren, legte meine Schreib¬ geräthe meine wiſſenſchaftlichen Bücher und meine Dichter auf den Tiſch, füllte das Bettgeſtelle mit mei¬ nen von Hauſe mitgebrachten Bettſtücken, ſtellte meine Bergſtöcke in eine Ecke, und war eingerichtet. Die Sonne, welche am ſpäten Vormittage bei einem Fen¬ ſter meines Zimmers hereinkam, ſtreifte am Nachmit¬

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857/297>, abgerufen am 22.11.2024.