Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite
3.
Der Einblick.

Ich fuhr bei sehr schlechtem Wetter, welches mit
Wind Regen und Schnee nach den hellen und sonni¬
gen Tagen, die wir in den Hochlanden zugebracht
hatten, gefolgt war, von dem Rosenhause ab. Die
Pferde meines Gastfreundes brachten mich auf die
erste Post, wo schon ein Plaz für mich in dem in der
Richtung nach meiner Heimath gehenden Postwagen
bestellt war. Mathilde und Natalie waren zwei Tage
vor mir abgereist, da sich schon die Zeichen an dem
Himmel zeigten, daß die milden Tage für dieses Jahr
zu Ende gehen würden. Roland war von seiner Wan¬
derung in dem Asperhofe eingetroffen. Alles hatte
auf stürmische Änderung in dem Luftraume hingedeu¬
tet. Ich weiß nicht, warum ich so lange geblieben
war. Es erschien mir auch einerlei, ob das Wetter

15 *
3.
Der Einblick.

Ich fuhr bei ſehr ſchlechtem Wetter, welches mit
Wind Regen und Schnee nach den hellen und ſonni¬
gen Tagen, die wir in den Hochlanden zugebracht
hatten, gefolgt war, von dem Roſenhauſe ab. Die
Pferde meines Gaſtfreundes brachten mich auf die
erſte Poſt, wo ſchon ein Plaz für mich in dem in der
Richtung nach meiner Heimath gehenden Poſtwagen
beſtellt war. Mathilde und Natalie waren zwei Tage
vor mir abgereiſt, da ſich ſchon die Zeichen an dem
Himmel zeigten, daß die milden Tage für dieſes Jahr
zu Ende gehen würden. Roland war von ſeiner Wan¬
derung in dem Asperhofe eingetroffen. Alles hatte
auf ſtürmiſche Änderung in dem Luftraume hingedeu¬
tet. Ich weiß nicht, warum ich ſo lange geblieben
war. Es erſchien mir auch einerlei, ob das Wetter

15 *
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0241" n="[227]"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">3.<lb/>
Der Einblick.</hi><lb/>
        </head>
        <p>Ich fuhr bei &#x017F;ehr &#x017F;chlechtem Wetter, welches mit<lb/>
Wind Regen und Schnee nach den hellen und &#x017F;onni¬<lb/>
gen Tagen, die wir in den Hochlanden zugebracht<lb/>
hatten, gefolgt war, von dem Ro&#x017F;enhau&#x017F;e ab. Die<lb/>
Pferde meines Ga&#x017F;tfreundes brachten mich auf die<lb/>
er&#x017F;te Po&#x017F;t, wo &#x017F;chon ein Plaz für mich in dem in der<lb/>
Richtung nach meiner Heimath gehenden Po&#x017F;twagen<lb/>
be&#x017F;tellt war. Mathilde und Natalie waren zwei Tage<lb/>
vor mir abgerei&#x017F;t, da &#x017F;ich &#x017F;chon die Zeichen an dem<lb/>
Himmel zeigten, daß die milden Tage für die&#x017F;es Jahr<lb/>
zu Ende gehen würden. Roland war von &#x017F;einer Wan¬<lb/>
derung in dem Asperhofe eingetroffen. Alles hatte<lb/>
auf &#x017F;türmi&#x017F;che Änderung in dem Luftraume hingedeu¬<lb/>
tet. Ich weiß nicht, warum ich &#x017F;o lange geblieben<lb/>
war. Es er&#x017F;chien mir auch einerlei, ob das Wetter<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">15 *<lb/></fw>
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[227]/0241] 3. Der Einblick. Ich fuhr bei ſehr ſchlechtem Wetter, welches mit Wind Regen und Schnee nach den hellen und ſonni¬ gen Tagen, die wir in den Hochlanden zugebracht hatten, gefolgt war, von dem Roſenhauſe ab. Die Pferde meines Gaſtfreundes brachten mich auf die erſte Poſt, wo ſchon ein Plaz für mich in dem in der Richtung nach meiner Heimath gehenden Poſtwagen beſtellt war. Mathilde und Natalie waren zwei Tage vor mir abgereiſt, da ſich ſchon die Zeichen an dem Himmel zeigten, daß die milden Tage für dieſes Jahr zu Ende gehen würden. Roland war von ſeiner Wan¬ derung in dem Asperhofe eingetroffen. Alles hatte auf ſtürmiſche Änderung in dem Luftraume hingedeu¬ tet. Ich weiß nicht, warum ich ſo lange geblieben war. Es erſchien mir auch einerlei, ob das Wetter 15 *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857/241
Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857, S. [227]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857/241>, abgerufen am 18.12.2024.