eben die schweren Wolken am Himmel standen, so war aller Duft viel eindringender und stärker. Dies deutete doch wieder auf ein Gewitter hin.
Nahe bei dem Hause befand sich ein Gewächs¬ haus. Es zeigte uns aber gegen den Weg, auf dem wir gingen, nicht seine Länge sondern seine Breite hin. Auch diese Breite, welche theilweise Gebüsche deckten, war mit Rosen bekleidet, und sah aus wie ein Rosenhäuschen im Kleinen.
Wir gingen einen geräumigen Gang, der mitten durch den Garten lief, entlang. Er war Anfangs eben, zog sich aber dann sachte aufwärts.
Auch im Garten waren die Rosen beinahe herr¬ schend. Entweder stand hie und da auf einem geeigne¬ ten Plaze ein einzelnes Bäumchen, oder es waren Hecken nach gewissen Richtungen angelegt, oder es zeigten sich Abtheilungen, wo sie gute Verhältnisse zum Gedeihen fanden, und sich dem Auge angenehm darstellen konn¬ ten. Eine Gruppe von sehr dunkeln fast violetten Ro¬ sen war mit einem eigenen zierlichen Gitter umgeben, um sie auszuzeichnen, oder zu schüzen. Alle Blumen waren wie die vor dem Hause besonders rein und klar entwickelt, sogar die verblühenden erschienen in ihren Blättern noch kraftvoll und gesund.
eben die ſchweren Wolken am Himmel ſtanden, ſo war aller Duft viel eindringender und ſtärker. Dies deutete doch wieder auf ein Gewitter hin.
Nahe bei dem Hauſe befand ſich ein Gewächs¬ haus. Es zeigte uns aber gegen den Weg, auf dem wir gingen, nicht ſeine Länge ſondern ſeine Breite hin. Auch dieſe Breite, welche theilweiſe Gebüſche deckten, war mit Roſen bekleidet, und ſah aus wie ein Roſenhäuschen im Kleinen.
Wir gingen einen geräumigen Gang, der mitten durch den Garten lief, entlang. Er war Anfangs eben, zog ſich aber dann ſachte aufwärts.
Auch im Garten waren die Roſen beinahe herr¬ ſchend. Entweder ſtand hie und da auf einem geeigne¬ ten Plaze ein einzelnes Bäumchen, oder es waren Hecken nach gewiſſen Richtungen angelegt, oder es zeigten ſich Abtheilungen, wo ſie gute Verhältniſſe zum Gedeihen fanden, und ſich dem Auge angenehm darſtellen konn¬ ten. Eine Gruppe von ſehr dunkeln faſt violetten Ro¬ ſen war mit einem eigenen zierlichen Gitter umgeben, um ſie auszuzeichnen, oder zu ſchüzen. Alle Blumen waren wie die vor dem Hauſe beſonders rein und klar entwickelt, ſogar die verblühenden erſchienen in ihren Blättern noch kraftvoll und geſund.
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[84/0098]
eben die ſchweren Wolken am Himmel ſtanden, ſo
war aller Duft viel eindringender und ſtärker. Dies
deutete doch wieder auf ein Gewitter hin.
Nahe bei dem Hauſe befand ſich ein Gewächs¬
haus. Es zeigte uns aber gegen den Weg, auf dem
wir gingen, nicht ſeine Länge ſondern ſeine Breite
hin. Auch dieſe Breite, welche theilweiſe Gebüſche
deckten, war mit Roſen bekleidet, und ſah aus wie
ein Roſenhäuschen im Kleinen.
Wir gingen einen geräumigen Gang, der mitten
durch den Garten lief, entlang. Er war Anfangs
eben, zog ſich aber dann ſachte aufwärts.
Auch im Garten waren die Roſen beinahe herr¬
ſchend. Entweder ſtand hie und da auf einem geeigne¬
ten Plaze ein einzelnes Bäumchen, oder es waren Hecken
nach gewiſſen Richtungen angelegt, oder es zeigten ſich
Abtheilungen, wo ſie gute Verhältniſſe zum Gedeihen
fanden, und ſich dem Auge angenehm darſtellen konn¬
ten. Eine Gruppe von ſehr dunkeln faſt violetten Ro¬
ſen war mit einem eigenen zierlichen Gitter umgeben,
um ſie auszuzeichnen, oder zu ſchüzen. Alle Blumen
waren wie die vor dem Hauſe beſonders rein und klar
entwickelt, ſogar die verblühenden erſchienen in ihren
Blättern noch kraftvoll und geſund.
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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/98>, abgerufen am 23.11.2024.
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