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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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Verhältnissen zu klein werden dürfte, noch einige
Räumlichkeiten zugeben wolle, ohne daß darum der
Preis unverhältnißmäßig wachse. Ich war natürlicher
Weise mit Allem einverstanden. Ich mußte gleich mit
der Mutter gehen, und die mir zugedachte Vergröße¬
rung der Wohnung besehen. Ich dankte ihr für ihre
Sorgfalt. Schon in den nächsten Tagen richtete ich
mich in der neuen Wohnung ein.

Den Winter benuzte ich zum Theile mit Vorbe¬
reitungen, um im nächsten Sommer wieder große
Wanderungen machen zu können. Ich hatte mir vor¬
genommen, nun endlich einmal das Hochgebirge zu
besuchen, und in ihm so weit herum zu gehen, als es
mir zusagen würde.

Als der Sommer gekommen war, fuhr ich von der
Stadt auf dem kürzesten Wege in das Gebirge. Von
dem Orte meiner Ankunft aus wollte ich dann in ihm
längs seiner Richtung von Sonnenaufgang nach
Sonnenuntergang zu Fuße fort wandern. Ich begab
mich sofort auf meinen Weg. Ich ging den Thälern
entlang, selbst wenn sie von meiner Richtung abwichen,
und allerlei Windungen verfolgten. Ich suchte nach
solchen Abschweifungen immer meinen Hauptweg wie¬
der zu gewinnen. Ich stieg auch auf Bergjoche, und

Verhältniſſen zu klein werden dürfte, noch einige
Räumlichkeiten zugeben wolle, ohne daß darum der
Preis unverhältnißmäßig wachſe. Ich war natürlicher
Weiſe mit Allem einverſtanden. Ich mußte gleich mit
der Mutter gehen, und die mir zugedachte Vergröße¬
rung der Wohnung beſehen. Ich dankte ihr für ihre
Sorgfalt. Schon in den nächſten Tagen richtete ich
mich in der neuen Wohnung ein.

Den Winter benuzte ich zum Theile mit Vorbe¬
reitungen, um im nächſten Sommer wieder große
Wanderungen machen zu können. Ich hatte mir vor¬
genommen, nun endlich einmal das Hochgebirge zu
beſuchen, und in ihm ſo weit herum zu gehen, als es
mir zuſagen würde.

Als der Sommer gekommen war, fuhr ich von der
Stadt auf dem kürzeſten Wege in das Gebirge. Von
dem Orte meiner Ankunft aus wollte ich dann in ihm
längs ſeiner Richtung von Sonnenaufgang nach
Sonnenuntergang zu Fuße fort wandern. Ich begab
mich ſofort auf meinen Weg. Ich ging den Thälern
entlang, ſelbſt wenn ſie von meiner Richtung abwichen,
und allerlei Windungen verfolgten. Ich ſuchte nach
ſolchen Abſchweifungen immer meinen Hauptweg wie¬
der zu gewinnen. Ich ſtieg auch auf Bergjoche, und

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[45/0059] Verhältniſſen zu klein werden dürfte, noch einige Räumlichkeiten zugeben wolle, ohne daß darum der Preis unverhältnißmäßig wachſe. Ich war natürlicher Weiſe mit Allem einverſtanden. Ich mußte gleich mit der Mutter gehen, und die mir zugedachte Vergröße¬ rung der Wohnung beſehen. Ich dankte ihr für ihre Sorgfalt. Schon in den nächſten Tagen richtete ich mich in der neuen Wohnung ein. Den Winter benuzte ich zum Theile mit Vorbe¬ reitungen, um im nächſten Sommer wieder große Wanderungen machen zu können. Ich hatte mir vor¬ genommen, nun endlich einmal das Hochgebirge zu beſuchen, und in ihm ſo weit herum zu gehen, als es mir zuſagen würde. Als der Sommer gekommen war, fuhr ich von der Stadt auf dem kürzeſten Wege in das Gebirge. Von dem Orte meiner Ankunft aus wollte ich dann in ihm längs ſeiner Richtung von Sonnenaufgang nach Sonnenuntergang zu Fuße fort wandern. Ich begab mich ſofort auf meinen Weg. Ich ging den Thälern entlang, ſelbſt wenn ſie von meiner Richtung abwichen, und allerlei Windungen verfolgten. Ich ſuchte nach ſolchen Abſchweifungen immer meinen Hauptweg wie¬ der zu gewinnen. Ich ſtieg auch auf Bergjoche, und

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/59>, abgerufen am 25.11.2024.