Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.2. Der Wanderer. Ich verfuhr mit der Rente, welche mir der Vater 2. Der Wanderer. Ich verfuhr mit der Rente, welche mir der Vater <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0042" n="[28]"/> <div n="1"> <head>2.<lb/><hi rendition="#b">Der Wanderer.</hi><lb/></head> <p>Ich verfuhr mit der Rente, welche mir der Vater<lb/> ausgeſezt hatte, gut. Daher wurde nach einiger Zeit<lb/> mein Kreis erweitert, wie es der Vater verſprochen<lb/> hatte. Ich ſollte von nun an nicht blos nur einen<lb/> Theil meiner Bedürfniſſe von dem zugewieſenen Ein¬<lb/> kommen decken, ſondern alle. Deßhalb wurde meine<lb/> Rente vergrößert. Der Vater zahlte ſie mir von nun<lb/> an auch nicht mehr monatlich ſondern vierteljährig<lb/> aus, um mich an größere Zeitabſchnitte zu gewöhnen.<lb/> Sie mir halbjährig oder gar nach ganzen Jahren ein¬<lb/> zuhändigen wollte er nicht wagen, damit ich doch<lb/> nicht etwa in Unordnungen geriethe. Er gab mir<lb/> nicht die ganzen Zinſen von der Erbſchaft des Gro߬<lb/> oheims ſondern nur einen Theil, den andern Theil<lb/> legte er zu der Hauptſumme, ſo daß mein Eigenthum<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[28]/0042]
2.
Der Wanderer.
Ich verfuhr mit der Rente, welche mir der Vater
ausgeſezt hatte, gut. Daher wurde nach einiger Zeit
mein Kreis erweitert, wie es der Vater verſprochen
hatte. Ich ſollte von nun an nicht blos nur einen
Theil meiner Bedürfniſſe von dem zugewieſenen Ein¬
kommen decken, ſondern alle. Deßhalb wurde meine
Rente vergrößert. Der Vater zahlte ſie mir von nun
an auch nicht mehr monatlich ſondern vierteljährig
aus, um mich an größere Zeitabſchnitte zu gewöhnen.
Sie mir halbjährig oder gar nach ganzen Jahren ein¬
zuhändigen wollte er nicht wagen, damit ich doch
nicht etwa in Unordnungen geriethe. Er gab mir
nicht die ganzen Zinſen von der Erbſchaft des Gro߬
oheims ſondern nur einen Theil, den andern Theil
legte er zu der Hauptſumme, ſo daß mein Eigenthum
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