"Jezt habt ihr alles gesehen," sagte mein Gast¬ freund, da wir aus diesen Kammern traten, "außer den Gastzimmern, die ich euch zeigen werde, wenn ihr es verlangt, und der Wohnung meines Ziehsohnes, die wir aber jezt nicht betreten können, weil wir ihn in seinem Lernen stören würden."
"Wir wollen das auf eine spätere Stunde lassen, in der ich euch daran erinnern werde," sagte ich, "jezt habe ich aber ein anderes Anliegen an eure Güte, das mir näher am Herzen ist."
"Und dieses nähere Anliegen?" fragte er.
"Daß ihr mir endlich sagt," antwortete ich, "wie ihr zu einer so entschiedenen Gewißheit in Hinsicht des Wetters gekommen seid."
"Der Wunsch ist ein sehr gerechter," entgegnete er, "und um so gerechter, als eure Meinung über das Gewitter der Grund gewesen ist, weßhalb ihr zu un¬ serem Hause herauf gegangen seid, und als unser Streit über das Gewitter der Grund gewesen ist, daß ihr länger da geblieben seid. Gehen wir aber gegen das Bienenhaus, und sezen wir uns auf eine Bank unter eine Linde. Ich werde euch aus dem Wege und auf der Bank meine Sache erzählen."
Wir schlugen einen breiten Sandpfad ein, der
„Jezt habt ihr alles geſehen,“ ſagte mein Gaſt¬ freund, da wir aus dieſen Kammern traten, „außer den Gaſtzimmern, die ich euch zeigen werde, wenn ihr es verlangt, und der Wohnung meines Ziehſohnes, die wir aber jezt nicht betreten können, weil wir ihn in ſeinem Lernen ſtören würden.“
„Wir wollen das auf eine ſpätere Stunde laſſen, in der ich euch daran erinnern werde,“ ſagte ich, „jezt habe ich aber ein anderes Anliegen an eure Güte, das mir näher am Herzen iſt.“
„Und dieſes nähere Anliegen?“ fragte er.
„Daß ihr mir endlich ſagt,“ antwortete ich, „wie ihr zu einer ſo entſchiedenen Gewißheit in Hinſicht des Wetters gekommen ſeid.“
„Der Wunſch iſt ein ſehr gerechter,“ entgegnete er, „und um ſo gerechter, als eure Meinung über das Gewitter der Grund geweſen iſt, weßhalb ihr zu un¬ ſerem Hauſe herauf gegangen ſeid, und als unſer Streit über das Gewitter der Grund geweſen iſt, daß ihr länger da geblieben ſeid. Gehen wir aber gegen das Bienenhaus, und ſezen wir uns auf eine Bank unter eine Linde. Ich werde euch aus dem Wege und auf der Bank meine Sache erzählen.“
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„Jezt habt ihr alles geſehen,“ ſagte mein Gaſt¬
freund, da wir aus dieſen Kammern traten, „außer
den Gaſtzimmern, die ich euch zeigen werde, wenn ihr
es verlangt, und der Wohnung meines Ziehſohnes,
die wir aber jezt nicht betreten können, weil wir ihn
in ſeinem Lernen ſtören würden.“
„Wir wollen das auf eine ſpätere Stunde laſſen,
in der ich euch daran erinnern werde,“ ſagte ich, „jezt
habe ich aber ein anderes Anliegen an eure Güte,
das mir näher am Herzen iſt.“
„Und dieſes nähere Anliegen?“ fragte er.
„Daß ihr mir endlich ſagt,“ antwortete ich, „wie
ihr zu einer ſo entſchiedenen Gewißheit in Hinſicht
des Wetters gekommen ſeid.“
„Der Wunſch iſt ein ſehr gerechter,“ entgegnete er,
„und um ſo gerechter, als eure Meinung über das
Gewitter der Grund geweſen iſt, weßhalb ihr zu un¬
ſerem Hauſe herauf gegangen ſeid, und als unſer
Streit über das Gewitter der Grund geweſen iſt, daß
ihr länger da geblieben ſeid. Gehen wir aber gegen
das Bienenhaus, und ſezen wir uns auf eine Bank
unter eine Linde. Ich werde euch aus dem Wege und
auf der Bank meine Sache erzählen.“
Wir ſchlugen einen breiten Sandpfad ein, der
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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/187>, abgerufen am 22.11.2024.
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