kamen, in langen weithingehenden Beeten angelegt. Sonst waren die gewöhnlichen Gartenblumen da, theils in Beeten theils auf kleinen abgesonderten Pläzen theils als Einfassungen. Besonders schien sich auch die Levkoje einer Vorliebe zu erfreuen, denn sie stand in großer Anzahl und Schönheit so wie in vielen Arten da. Ihr Duft ging wohlthuend durch die Lüfte. Selbst in Töpfen sah ich diese Blume gepflegt, und an zuträgliche Orte gestellt. Was an Zwiebelgewäch¬ sen Hiazinthen Tulpen und dergleichen vorhanden ge¬ wesen sein mochte, konnte ich nicht ermessen, da die Zeit dieser Blumen längst vorüber war.
Auch die Zeit der Blüthengesträuche war vorüber, und sie standen nur mit ihren grünen Blättern am Wege oder an ihren Stellen.
Die Gemüse nahmen die weiten und größeren Räume ein. Zwischen ihnen und an ihren Seiten liefen Anpflanzungen von Erdbeeren. Sie schienen besonders gehegt, waren häufig aufgebunden, und hatten Blech¬ täfelchen zwischen sich, auf denen die Namen standen.
Die Obstbäume waren durch den ganzen Garten vertheilt, wir gingen an vielen vorüber. Auch an ihnen besonders aber an den zahlreichen Zwergbäu¬ men sah ich weiße Täfelchen mit Namen.
kamen, in langen weithingehenden Beeten angelegt. Sonſt waren die gewöhnlichen Gartenblumen da, theils in Beeten theils auf kleinen abgeſonderten Pläzen theils als Einfaſſungen. Beſonders ſchien ſich auch die Levkoje einer Vorliebe zu erfreuen, denn ſie ſtand in großer Anzahl und Schönheit ſo wie in vielen Arten da. Ihr Duft ging wohlthuend durch die Lüfte. Selbſt in Töpfen ſah ich dieſe Blume gepflegt, und an zuträgliche Orte geſtellt. Was an Zwiebelgewäch¬ ſen Hiazinthen Tulpen und dergleichen vorhanden ge¬ weſen ſein mochte, konnte ich nicht ermeſſen, da die Zeit dieſer Blumen längſt vorüber war.
Auch die Zeit der Blüthengeſträuche war vorüber, und ſie ſtanden nur mit ihren grünen Blättern am Wege oder an ihren Stellen.
Die Gemüſe nahmen die weiten und größeren Räume ein. Zwiſchen ihnen und an ihren Seiten liefen Anpflanzungen von Erdbeeren. Sie ſchienen beſonders gehegt, waren häufig aufgebunden, und hatten Blech¬ täfelchen zwiſchen ſich, auf denen die Namen ſtanden.
Die Obſtbäume waren durch den ganzen Garten vertheilt, wir gingen an vielen vorüber. Auch an ihnen beſonders aber an den zahlreichen Zwergbäu¬ men ſah ich weiße Täfelchen mit Namen.
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kamen, in langen weithingehenden Beeten angelegt.
Sonſt waren die gewöhnlichen Gartenblumen da,
theils in Beeten theils auf kleinen abgeſonderten Pläzen
theils als Einfaſſungen. Beſonders ſchien ſich auch die
Levkoje einer Vorliebe zu erfreuen, denn ſie ſtand in
großer Anzahl und Schönheit ſo wie in vielen Arten
da. Ihr Duft ging wohlthuend durch die Lüfte.
Selbſt in Töpfen ſah ich dieſe Blume gepflegt, und
an zuträgliche Orte geſtellt. Was an Zwiebelgewäch¬
ſen Hiazinthen Tulpen und dergleichen vorhanden ge¬
weſen ſein mochte, konnte ich nicht ermeſſen, da die
Zeit dieſer Blumen längſt vorüber war.
Auch die Zeit der Blüthengeſträuche war vorüber,
und ſie ſtanden nur mit ihren grünen Blättern am
Wege oder an ihren Stellen.
Die Gemüſe nahmen die weiten und größeren
Räume ein. Zwiſchen ihnen und an ihren Seiten liefen
Anpflanzungen von Erdbeeren. Sie ſchienen beſonders
gehegt, waren häufig aufgebunden, und hatten Blech¬
täfelchen zwiſchen ſich, auf denen die Namen ſtanden.
Die Obſtbäume waren durch den ganzen Garten
vertheilt, wir gingen an vielen vorüber. Auch an
ihnen beſonders aber an den zahlreichen Zwergbäu¬
men ſah ich weiße Täfelchen mit Namen.
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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/100>, abgerufen am 23.11.2024.
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