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Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660.

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Viertes Zehen.
1.
JCh sach mit einer einen scherzen/
da fiel die Rosilis mir ein.
Was? fiel erst Rosilis mir ein/
als ich die beyde sahe scherzen?
die Rosilis ist allzeit mein
und schwebet stets in meinem Herzen.
2.
Es schmazzten vier Korallen-Lippen/
da dacht' ich auff Rosillen hin.
Dacht' ich auff ihre Lippen hin/
als schmazzten vier Korallen Lippen
Nein. Lauter Rosen und Rubin
sind ihres roten Mundes Klippen.
3.
Jch sach zwey Liljen-Hände drükken!
so weiß auch ist Rosillen Hand.

Jst weisser nicht Rosillen Hand/
wenn sie die meinen pflegt zu drükken?
Nicht Schnee noch Wolle hält Bestand
für ihrer Hände silber-blikken.
4.
Jch sach vier Arme sich umfassen/
so liebt die Rosilis auch mich.

Wie? liebt die Rosilis so mich/
durch
H vj
Viertes Zehen.
1.
JCh ſach mit einer einen ſcherzen/
da fiel die Roſilis mir ein.
Was? fiel erſt Roſilis mir ein/
als ich die beyde ſahe ſcherzen?
die Roſilis iſt allzeit mein
und ſchwebet ſtets in meinem Herzen.
2.
Es ſchmazzten vier Korallen-Lippen/
da dacht’ ich auff Roſillen hin.
Dacht’ ich auff ihre Lippen hin/
als ſchmazzten vier Korallen Lippen
Nein. Lauter Roſen und Rubin
ſind ihres roten Mundes Klippen.
3.
Jch ſach zwey Liljen-Haͤnde druͤkken!
ſo weiß auch iſt Roſillen Hand.

Jſt weiſſer nicht Roſillen Hand/
wenn ſie die meinen pflegt zu druͤkken?
Nicht Schnee noch Wolle haͤlt Beſtand
fuͤr ihrer Haͤnde ſilber-blikken.
4.
Jch ſach vier Arme ſich umfaſſen/
ſo liebt die Roſilis auch mich.

Wie? liebt die Roſilis ſo mich/
durch
H vj
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[137/0181] Viertes Zehen. 1. JCh ſach mit einer einen ſcherzen/ da fiel die Roſilis mir ein. Was? fiel erſt Roſilis mir ein/ als ich die beyde ſahe ſcherzen? die Roſilis iſt allzeit mein und ſchwebet ſtets in meinem Herzen. 2. Es ſchmazzten vier Korallen-Lippen/ da dacht’ ich auff Roſillen hin. Dacht’ ich auff ihre Lippen hin/ als ſchmazzten vier Korallen Lippen Nein. Lauter Roſen und Rubin ſind ihres roten Mundes Klippen. 3. Jch ſach zwey Liljen-Haͤnde druͤkken! ſo weiß auch iſt Roſillen Hand. Jſt weiſſer nicht Roſillen Hand/ wenn ſie die meinen pflegt zu druͤkken? Nicht Schnee noch Wolle haͤlt Beſtand fuͤr ihrer Haͤnde ſilber-blikken. 4. Jch ſach vier Arme ſich umfaſſen/ ſo liebt die Roſilis auch mich. Wie? liebt die Roſilis ſo mich/ durch H vj

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Zitationshilfe: Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieler_venus_1660/181>, abgerufen am 25.11.2024.