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Steinen, Karl von den: Unter den Naturvölkern Zentral-Brasiliens. Berlin, 1894.

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sonst zeigte sich die Epidermis durchsetzt von schuppigen Riffen, die sich in kon-
zentrischen Windungen, Kreisen, Ellipsen, ungefähr der Zeichnung eines Achat-
schliffes vergleichbar, hinzogen.

Haar schwarz und ebenso häufig straff und schlicht als wellig, seltener --
bei zweien der 20 Männer -- lockig. Barthaar, wo nicht ausgerupft, spärlich an
Kinn und Oberlippe.

Kopf allgemein hoch, gewöhnlich breit, mehrfach rund. Leisten des
Hinterhauptkopfes kräftig entwickelt. Stirn niedrig, bei den Männern häufiger
schräg, bei den Frauen häufiger gerade, nur ausnahmsweise hoch und gewölbt,
oft behaart. Starke Wülste, zumal bei den Männern liefern ein auffallendes
Merkmal. Gesicht durchgängig hoch und breit, selten hoch und schmal, meist
oval, selten rund, ausnahmsweise quadratisch. Wangenbeine vortretend.

Iris dunkel kaffebraun, ausnahmsweise hellbraun. Abstand der Augen gross.
Lidspalte häufig schräg, aber in der Mehrzahl der Fälle horizontal, durch-
gängig niedrig, mandelförmig, ausnahmsweise geschlitzt. Ohrläppchen klein
oder sehr klein, mehrfach verwachsen. Nase: Wurzel öfter breit als schmal,
öfter eingesenkt als vortretend, Rücken durchgängig breit, meist gerade oder
leicht gewölbt, mehrfach auch sattelförmig, Flügel breit, gelegentlich dachförmig
und bei den Männern kräftig, bei den Frauen fein, Spitze mässig stumpf, Löcher
nach vorn gerichtet, rund. Lippen voll, geschwungen vortretend. Zähne regel-
mässig, massiv, opak, meist gelblich, doch nicht selten weiss, oft stark und bis
zur Hälfte abgekaut. Prognathie mässig; Kinn selten weichend.

Brüste der Frauen, die geboren haben, hängend, mit grossem Warzenhof.
Genitalien der Männer klein. Das Praeputium war durch die Manipulationen
mit dem Stulp künstlich verlängert.

Hände und Füsse verhältnismässig klein; kurze Zeigefinger. Umfang des
Oberschenkels gemessen bei einem Mann mit 173.0 Körperhöhe 50 cm, der
Waden 35 cm. Längste Zehe: bei 17 Männern 9 mal II, 7 mal I, 1 mal I = II,
bei 5 Frauen 3 mal II, 2 mal I.

Tracht. Wimpern, Brauen, Barthaar und Körperhaar wurde aus-
gerupft oder rasiert. Die Wimpern begann man jetzt bei einzelnen Kindern
stehen zu lassen, was ihnen nach unserm Geschmack zu grossem Vorteil gereichte.

Das Haupthaar wurde auf sehr verschiedene Weise, aber bei Männern
und Frauen gleich willkürlich behandelt. Die Tonsur, die man nach dem Namen
"Coroados" erwarten sollte, beschränkt sich auf eine gelegentlich vorhandene von
1 cm Durchmesser. Vielleicht rührt der Name von den grossen Feder-
kronen her. Witwer und Witwe trugen das Haar kurz geschnitten. Die all-
gemeinste und ursprüngliche Art für beide Geschlechter war die, dass das Haar
zur Stirn gekämmt und hier rechteckig ausgeschnitten wurde, hinten aber frei
herabhing, vergl. Tafel 26. Neben den Ohren wurde gelegentlich noch eine
Stufe geschnitten oder ein Bündel pinselförmig zusammengebunden, zuweilen
das Haar von den Männern hinten in einen Knoten geschlungen, oder ein

sonst zeigte sich die Epidermis durchsetzt von schuppigen Riffen, die sich in kon-
zentrischen Windungen, Kreisen, Ellipsen, ungefähr der Zeichnung eines Achat-
schliffes vergleichbar, hinzogen.

Haar schwarz und ebenso häufig straff und schlicht als wellig, seltener —
bei zweien der 20 Männer — lockig. Barthaar, wo nicht ausgerupft, spärlich an
Kinn und Oberlippe.

Kopf allgemein hoch, gewöhnlich breit, mehrfach rund. Leisten des
Hinterhauptkopfes kräftig entwickelt. Stirn niedrig, bei den Männern häufiger
schräg, bei den Frauen häufiger gerade, nur ausnahmsweise hoch und gewölbt,
oft behaart. Starke Wülste, zumal bei den Männern liefern ein auffallendes
Merkmal. Gesicht durchgängig hoch und breit, selten hoch und schmal, meist
oval, selten rund, ausnahmsweise quadratisch. Wangenbeine vortretend.

Iris dunkel kaffebraun, ausnahmsweise hellbraun. Abstand der Augen gross.
Lidspalte häufig schräg, aber in der Mehrzahl der Fälle horizontal, durch-
gängig niedrig, mandelförmig, ausnahmsweise geschlitzt. Ohrläppchen klein
oder sehr klein, mehrfach verwachsen. Nase: Wurzel öfter breit als schmal,
öfter eingesenkt als vortretend, Rücken durchgängig breit, meist gerade oder
leicht gewölbt, mehrfach auch sattelförmig, Flügel breit, gelegentlich dachförmig
und bei den Männern kräftig, bei den Frauen fein, Spitze mässig stumpf, Löcher
nach vorn gerichtet, rund. Lippen voll, geschwungen vortretend. Zähne regel-
mässig, massiv, opak, meist gelblich, doch nicht selten weiss, oft stark und bis
zur Hälfte abgekaut. Prognathie mässig; Kinn selten weichend.

Brüste der Frauen, die geboren haben, hängend, mit grossem Warzenhof.
Genitalien der Männer klein. Das Praeputium war durch die Manipulationen
mit dem Stulp künstlich verlängert.

Hände und Füsse verhältnismässig klein; kurze Zeigefinger. Umfang des
Oberschenkels gemessen bei einem Mann mit 173.0 Körperhöhe 50 cm, der
Waden 35 cm. Längste Zehe: bei 17 Männern 9 mal II, 7 mal I, 1 mal I = II,
bei 5 Frauen 3 mal II, 2 mal I.

Tracht. Wimpern, Brauen, Barthaar und Körperhaar wurde aus-
gerupft oder rasiert. Die Wimpern begann man jetzt bei einzelnen Kindern
stehen zu lassen, was ihnen nach unserm Geschmack zu grossem Vorteil gereichte.

Das Haupthaar wurde auf sehr verschiedene Weise, aber bei Männern
und Frauen gleich willkürlich behandelt. Die Tonsur, die man nach dem Namen
»Coroados« erwarten sollte, beschränkt sich auf eine gelegentlich vorhandene von
1 cm Durchmesser. Vielleicht rührt der Name von den grossen Feder-
kronen her. Witwer und Witwe trugen das Haar kurz geschnitten. Die all-
gemeinste und ursprüngliche Art für beide Geschlechter war die, dass das Haar
zur Stirn gekämmt und hier rechteckig ausgeschnitten wurde, hinten aber frei
herabhing, vergl. Tafel 26. Neben den Ohren wurde gelegentlich noch eine
Stufe geschnitten oder ein Bündel pinselförmig zusammengebunden, zuweilen
das Haar von den Männern hinten in einen Knoten geschlungen, oder ein

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[471/0539] sonst zeigte sich die Epidermis durchsetzt von schuppigen Riffen, die sich in kon- zentrischen Windungen, Kreisen, Ellipsen, ungefähr der Zeichnung eines Achat- schliffes vergleichbar, hinzogen. Haar schwarz und ebenso häufig straff und schlicht als wellig, seltener — bei zweien der 20 Männer — lockig. Barthaar, wo nicht ausgerupft, spärlich an Kinn und Oberlippe. Kopf allgemein hoch, gewöhnlich breit, mehrfach rund. Leisten des Hinterhauptkopfes kräftig entwickelt. Stirn niedrig, bei den Männern häufiger schräg, bei den Frauen häufiger gerade, nur ausnahmsweise hoch und gewölbt, oft behaart. Starke Wülste, zumal bei den Männern liefern ein auffallendes Merkmal. Gesicht durchgängig hoch und breit, selten hoch und schmal, meist oval, selten rund, ausnahmsweise quadratisch. Wangenbeine vortretend. Iris dunkel kaffebraun, ausnahmsweise hellbraun. Abstand der Augen gross. Lidspalte häufig schräg, aber in der Mehrzahl der Fälle horizontal, durch- gängig niedrig, mandelförmig, ausnahmsweise geschlitzt. Ohrläppchen klein oder sehr klein, mehrfach verwachsen. Nase: Wurzel öfter breit als schmal, öfter eingesenkt als vortretend, Rücken durchgängig breit, meist gerade oder leicht gewölbt, mehrfach auch sattelförmig, Flügel breit, gelegentlich dachförmig und bei den Männern kräftig, bei den Frauen fein, Spitze mässig stumpf, Löcher nach vorn gerichtet, rund. Lippen voll, geschwungen vortretend. Zähne regel- mässig, massiv, opak, meist gelblich, doch nicht selten weiss, oft stark und bis zur Hälfte abgekaut. Prognathie mässig; Kinn selten weichend. Brüste der Frauen, die geboren haben, hängend, mit grossem Warzenhof. Genitalien der Männer klein. Das Praeputium war durch die Manipulationen mit dem Stulp künstlich verlängert. Hände und Füsse verhältnismässig klein; kurze Zeigefinger. Umfang des Oberschenkels gemessen bei einem Mann mit 173.0 Körperhöhe 50 cm, der Waden 35 cm. Längste Zehe: bei 17 Männern 9 mal II, 7 mal I, 1 mal I = II, bei 5 Frauen 3 mal II, 2 mal I. Tracht. Wimpern, Brauen, Barthaar und Körperhaar wurde aus- gerupft oder rasiert. Die Wimpern begann man jetzt bei einzelnen Kindern stehen zu lassen, was ihnen nach unserm Geschmack zu grossem Vorteil gereichte. Das Haupthaar wurde auf sehr verschiedene Weise, aber bei Männern und Frauen gleich willkürlich behandelt. Die Tonsur, die man nach dem Namen »Coroados« erwarten sollte, beschränkt sich auf eine gelegentlich vorhandene von 1 cm Durchmesser. Vielleicht rührt der Name von den grossen Feder- kronen her. Witwer und Witwe trugen das Haar kurz geschnitten. Die all- gemeinste und ursprüngliche Art für beide Geschlechter war die, dass das Haar zur Stirn gekämmt und hier rechteckig ausgeschnitten wurde, hinten aber frei herabhing, vergl. Tafel 26. Neben den Ohren wurde gelegentlich noch eine Stufe geschnitten oder ein Bündel pinselförmig zusammengebunden, zuweilen das Haar von den Männern hinten in einen Knoten geschlungen, oder ein

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Zitationshilfe: Steinen, Karl von den: Unter den Naturvölkern Zentral-Brasiliens. Berlin, 1894, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/steinen_naturvoelker_1894/539>, abgerufen am 22.11.2024.