Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Steinen, Karl von den: Unter den Naturvölkern Zentral-Brasiliens. Berlin, 1894.

Bild:
<< vorherige Seite

bandmass. Die Masse wurden in ein gedrucktes Virchow'sches Schema (vgl. Zeit-
schrift für Ethnologie XVII p. 100) eingetragen. Gemessen wurden: Bakairi
Männer 10, Frauen 6; Nahuqua Männer 15, Frauen 12; Mehinaku Männer 6,
Frauen 5; Kustenau Frauen 1; Waura Männer 1, Frauen 1; Auetö Männer 14,
Frauen 2; Kamayura Männer 14, Frauen 4; Trumai Männer 8; im Ganzen
68 Männer und 31 Frauen. Ich werde die Stämme stets so anordnen, dass die
arithmetischen Mittel der Männerzahlen von oben nach unten zunehmen.

Körperhöhe.

[Tabelle]

Das Arithmetische Mittel aus den Körperhöhen aller dieser 67 Männer ohne
Rücksicht auf den Stamm beträgt 161,9.

Ohne Zweifel ist die Zahl aber zu niedrig. Schliessen wir alle jüngeren
Individuen aus bis aufwärts zu dem geschätzten Alter von 25 Jahren und nehmen
auch den zu "50" Jahren geschätzten Nahuqua, dem das Minimum von 155,5
angehört, sowie den "60" jährigen Kamayura mit dem Minimum von 159,0 Körper-
höhe aus, so erhalten wir die folgende Verschiebung der Stämme und Veränderung
der Zahlen. Die Maxima bleiben ungestört.

[Tabelle]

Das arithmetische Mittel dieser 39 Männer, die nach der Schätzung dem
Alter von 30--50 Jahren angehören würden, beträgt 162,6. Wir sehen, dass
nunmehr die Trumai und die Bakairi ein niedriges Mittel, die übrigen aber ein
höheres erhalten haben, und zwar ist der Unterschied am erheblichsten bei den
Mehinaku.

Wenn man mit Topinard 165 cm als die Durchschnittsgrösse des Erwachsenen
ansetzt, so bleiben die Kulisehu-Indianer im Mittel unter Durchschnittsgrösse:
Unterdurchschnittswuchs für alle Ausnahmen der Trumai, die bereits die
Grenze von 160 cm zum kleinen Wuchs überschreiten. Die Zahlen stehen im
Einklang mit denen, die Topinard in seiner Tabelle für die Araukaner und
Botokuden mit 162, für die Peruaner mit 160 angiebt. Der grösste Mann am
Kulisehu war ein Kamayura mit 172,0, der kleinste der Bakairi mit jüdischem
Gesichtstypus (Tafel 13) mit 154,5. Für die Bakairi habe ich 1884 etwas höhere

bandmass. Die Masse wurden in ein gedrucktes Virchow’sches Schema (vgl. Zeit-
schrift für Ethnologie XVII p. 100) eingetragen. Gemessen wurden: Bakaïrí
Männer 10, Frauen 6; Nahuquá Männer 15, Frauen 12; Mehinakú Männer 6,
Frauen 5; Kustenaú Frauen 1; Waurá Männer 1, Frauen 1; Auetö́ Männer 14,
Frauen 2; Kamayurá Männer 14, Frauen 4; Trumaí Männer 8; im Ganzen
68 Männer und 31 Frauen. Ich werde die Stämme stets so anordnen, dass die
arithmetischen Mittel der Männerzahlen von oben nach unten zunehmen.

Körperhöhe.

[Tabelle]

Das Arithmetische Mittel aus den Körperhöhen aller dieser 67 Männer ohne
Rücksicht auf den Stamm beträgt 161,9.

Ohne Zweifel ist die Zahl aber zu niedrig. Schliessen wir alle jüngeren
Individuen aus bis aufwärts zu dem geschätzten Alter von 25 Jahren und nehmen
auch den zu »50« Jahren geschätzten Nahuquá, dem das Minimum von 155,5
angehört, sowie den »60« jährigen Kamayurá mit dem Minimum von 159,0 Körper-
höhe aus, so erhalten wir die folgende Verschiebung der Stämme und Veränderung
der Zahlen. Die Maxima bleiben ungestört.

[Tabelle]

Das arithmetische Mittel dieser 39 Männer, die nach der Schätzung dem
Alter von 30—50 Jahren angehören würden, beträgt 162,6. Wir sehen, dass
nunmehr die Trumaí und die Bakaïrí ein niedriges Mittel, die übrigen aber ein
höheres erhalten haben, und zwar ist der Unterschied am erheblichsten bei den
Mehinakú.

Wenn man mit Topinard 165 cm als die Durchschnittsgrösse des Erwachsenen
ansetzt, so bleiben die Kulisehu-Indianer im Mittel unter Durchschnittsgrösse:
Unterdurchschnittswuchs für alle Ausnahmen der Trumaí, die bereits die
Grenze von 160 cm zum kleinen Wuchs überschreiten. Die Zahlen stehen im
Einklang mit denen, die Topinard in seiner Tabelle für die Araukaner und
Botokuden mit 162, für die Peruaner mit 160 angiebt. Der grösste Mann am
Kulisehu war ein Kamayurá mit 172,0, der kleinste der Bakaïrí mit jüdischem
Gesichtstypus (Tafel 13) mit 154,5. Für die Bakaïrí habe ich 1884 etwas höhere

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0200" n="160"/>
bandmass. Die Masse wurden in ein gedrucktes Virchow&#x2019;sches Schema (vgl. Zeit-<lb/>
schrift für Ethnologie XVII p. 100) eingetragen. Gemessen wurden: Bakaïrí<lb/>
Männer 10, Frauen 6; Nahuquá Männer 15, Frauen 12; Mehinakú Männer 6,<lb/>
Frauen 5; Kustenaú Frauen 1; Waurá Männer 1, Frauen 1; Auetö&#x0301; Männer 14,<lb/>
Frauen 2; Kamayurá Männer 14, Frauen 4; Trumaí Männer 8; im Ganzen<lb/>
68 Männer und 31 Frauen. Ich werde die Stämme stets so anordnen, dass die<lb/>
arithmetischen Mittel der Männerzahlen von oben nach unten zunehmen.</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#b">Körperhöhe.</hi> </p><lb/>
          <table>
            <row>
              <cell/>
            </row>
          </table>
          <p>Das Arithmetische Mittel aus den Körperhöhen aller dieser 67 Männer ohne<lb/>
Rücksicht auf den Stamm beträgt 161,9.</p><lb/>
          <p>Ohne Zweifel ist die Zahl aber zu niedrig. Schliessen wir alle jüngeren<lb/>
Individuen aus bis aufwärts zu dem geschätzten Alter von 25 Jahren und nehmen<lb/>
auch den zu »50« Jahren geschätzten Nahuquá, dem das Minimum von 155,5<lb/>
angehört, sowie den »60« jährigen Kamayurá mit dem Minimum von 159,0 Körper-<lb/>
höhe aus, so erhalten wir die folgende Verschiebung der Stämme und Veränderung<lb/>
der Zahlen. Die Maxima bleiben ungestört.</p><lb/>
          <table>
            <row>
              <cell/>
            </row>
          </table>
          <p>Das arithmetische Mittel dieser 39 Männer, die nach der Schätzung dem<lb/>
Alter von 30&#x2014;50 Jahren angehören würden, beträgt <hi rendition="#b">162,6.</hi> Wir sehen, dass<lb/>
nunmehr die Trumaí und die Bakaïrí ein niedriges Mittel, die übrigen aber ein<lb/>
höheres erhalten haben, und zwar ist der Unterschied am erheblichsten bei den<lb/>
Mehinakú.</p><lb/>
          <p>Wenn man mit <hi rendition="#g">Topinard</hi> 165 cm als die Durchschnittsgrösse des Erwachsenen<lb/>
ansetzt, so bleiben die Kulisehu-Indianer im Mittel unter Durchschnittsgrösse:<lb/><hi rendition="#g">Unterdurchschnittswuchs</hi> für alle Ausnahmen der Trumaí, die bereits die<lb/>
Grenze von 160 cm zum <hi rendition="#g">kleinen Wuchs</hi> überschreiten. Die Zahlen stehen im<lb/>
Einklang mit denen, die Topinard in seiner Tabelle für die Araukaner und<lb/>
Botokuden mit 162, für die Peruaner mit 160 angiebt. Der grösste Mann am<lb/>
Kulisehu war ein Kamayurá mit 172,0, der kleinste der Bakaïrí mit jüdischem<lb/>
Gesichtstypus (Tafel 13) mit 154,5. Für die Bakaïrí habe ich 1884 etwas höhere<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[160/0200] bandmass. Die Masse wurden in ein gedrucktes Virchow’sches Schema (vgl. Zeit- schrift für Ethnologie XVII p. 100) eingetragen. Gemessen wurden: Bakaïrí Männer 10, Frauen 6; Nahuquá Männer 15, Frauen 12; Mehinakú Männer 6, Frauen 5; Kustenaú Frauen 1; Waurá Männer 1, Frauen 1; Auetö́ Männer 14, Frauen 2; Kamayurá Männer 14, Frauen 4; Trumaí Männer 8; im Ganzen 68 Männer und 31 Frauen. Ich werde die Stämme stets so anordnen, dass die arithmetischen Mittel der Männerzahlen von oben nach unten zunehmen. Körperhöhe. Das Arithmetische Mittel aus den Körperhöhen aller dieser 67 Männer ohne Rücksicht auf den Stamm beträgt 161,9. Ohne Zweifel ist die Zahl aber zu niedrig. Schliessen wir alle jüngeren Individuen aus bis aufwärts zu dem geschätzten Alter von 25 Jahren und nehmen auch den zu »50« Jahren geschätzten Nahuquá, dem das Minimum von 155,5 angehört, sowie den »60« jährigen Kamayurá mit dem Minimum von 159,0 Körper- höhe aus, so erhalten wir die folgende Verschiebung der Stämme und Veränderung der Zahlen. Die Maxima bleiben ungestört. Das arithmetische Mittel dieser 39 Männer, die nach der Schätzung dem Alter von 30—50 Jahren angehören würden, beträgt 162,6. Wir sehen, dass nunmehr die Trumaí und die Bakaïrí ein niedriges Mittel, die übrigen aber ein höheres erhalten haben, und zwar ist der Unterschied am erheblichsten bei den Mehinakú. Wenn man mit Topinard 165 cm als die Durchschnittsgrösse des Erwachsenen ansetzt, so bleiben die Kulisehu-Indianer im Mittel unter Durchschnittsgrösse: Unterdurchschnittswuchs für alle Ausnahmen der Trumaí, die bereits die Grenze von 160 cm zum kleinen Wuchs überschreiten. Die Zahlen stehen im Einklang mit denen, die Topinard in seiner Tabelle für die Araukaner und Botokuden mit 162, für die Peruaner mit 160 angiebt. Der grösste Mann am Kulisehu war ein Kamayurá mit 172,0, der kleinste der Bakaïrí mit jüdischem Gesichtstypus (Tafel 13) mit 154,5. Für die Bakaïrí habe ich 1884 etwas höhere

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/steinen_naturvoelker_1894
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/steinen_naturvoelker_1894/200
Zitationshilfe: Steinen, Karl von den: Unter den Naturvölkern Zentral-Brasiliens. Berlin, 1894, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/steinen_naturvoelker_1894/200>, abgerufen am 03.10.2024.