vergib mir aus Gnaden, wenn ich heute das Vorbild meines JEsu nicht vor Augen gehabt, und deine Gebote aus den Augen gesetzet, hingegen nach der Welt und mit der Welt gelebet, und meinen Begierden freyen Lauff gelassen habe; wärest du nicht ein langmüthiger GOtt, ja der Vater der Barmhertzigkeiten, so lebete ich nicht mehr, indem kein Mensch so lange zu- sehen könte, wie du mir Zeit zur Busse und Umkehre gegeben hast. Ach HErr! ich schuldige mich, und thue Busse im Staub und in der Asche. Der Tag ist nun dahin, tilge auch meine Sünden, wie einen Nebel, und ge- dencke derselben nimmermehr; ich ge- lobe dir hiemit an in rechter Aufrich- tigkeit meines Hertzens, daß ich dir fleißig dienen, und meinen Wandel nach deinem Wort einrichten will. Be- hüte mich diese Nacht vor allen Nach- stellungen des Feindes, vor Unglück und allem Ubel, drücke mir selbsten,
wenn
am Montage.
vergib mir aus Gnaden, wenn ich heute das Vorbild meines JEſu nicht vor Augen gehabt, und deine Gebote aus den Augen geſetzet, hingegen nach der Welt und mit der Welt gelebet, und meinen Begierden freyen Lauff gelaſſen habe; waͤreſt du nicht ein langmuͤthiger GOtt, ja der Vater der Barmhertzigkeiten, ſo lebete ich nicht mehr, indem kein Menſch ſo lange zu- ſehen koͤnte, wie du mir Zeit zur Buſſe und Umkehre gegeben haſt. Ach HErr! ich ſchuldige mich, und thue Buſſe im Staub und in der Aſche. Der Tag iſt nun dahin, tilge auch meine Suͤnden, wie einen Nebel, und ge- dencke derſelben nimmermehr; ich ge- lobe dir hiemit an in rechter Aufrich- tigkeit meines Hertzens, daß ich dir fleißig dienen, und meinen Wandel nach deinem Wort einrichten will. Be- huͤte mich dieſe Nacht vor allen Nach- ſtellungen des Feindes, vor Ungluͤck und allem Ubel, druͤcke mir ſelbſten,
wenn
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0087"n="63"/><fwplace="top"type="header">am Montage.</fw><lb/>
vergib mir aus Gnaden, wenn ich<lb/>
heute das Vorbild meines JEſu nicht<lb/>
vor Augen gehabt, und deine Gebote<lb/>
aus den Augen geſetzet, hingegen nach<lb/>
der Welt und mit der Welt gelebet,<lb/>
und meinen Begierden freyen Lauff<lb/>
gelaſſen habe; waͤreſt du nicht ein<lb/>
langmuͤthiger GOtt, ja der Vater der<lb/>
Barmhertzigkeiten, ſo lebete ich nicht<lb/>
mehr, indem kein Menſch ſo lange zu-<lb/>ſehen koͤnte, wie du mir Zeit zur Buſſe<lb/>
und Umkehre gegeben haſt. Ach<lb/>
HErr! ich ſchuldige mich, und thue<lb/>
Buſſe im Staub und in der Aſche. Der<lb/>
Tag iſt nun dahin, tilge auch meine<lb/>
Suͤnden, wie einen Nebel, und ge-<lb/>
dencke derſelben nimmermehr; ich ge-<lb/>
lobe dir hiemit an in rechter Aufrich-<lb/>
tigkeit meines Hertzens, daß ich dir<lb/>
fleißig dienen, und meinen Wandel<lb/>
nach deinem Wort einrichten will. Be-<lb/>
huͤte mich dieſe Nacht vor allen Nach-<lb/>ſtellungen des Feindes, vor Ungluͤck<lb/>
und allem Ubel, druͤcke mir ſelbſten,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">wenn</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[63/0087]
am Montage.
vergib mir aus Gnaden, wenn ich
heute das Vorbild meines JEſu nicht
vor Augen gehabt, und deine Gebote
aus den Augen geſetzet, hingegen nach
der Welt und mit der Welt gelebet,
und meinen Begierden freyen Lauff
gelaſſen habe; waͤreſt du nicht ein
langmuͤthiger GOtt, ja der Vater der
Barmhertzigkeiten, ſo lebete ich nicht
mehr, indem kein Menſch ſo lange zu-
ſehen koͤnte, wie du mir Zeit zur Buſſe
und Umkehre gegeben haſt. Ach
HErr! ich ſchuldige mich, und thue
Buſſe im Staub und in der Aſche. Der
Tag iſt nun dahin, tilge auch meine
Suͤnden, wie einen Nebel, und ge-
dencke derſelben nimmermehr; ich ge-
lobe dir hiemit an in rechter Aufrich-
tigkeit meines Hertzens, daß ich dir
fleißig dienen, und meinen Wandel
nach deinem Wort einrichten will. Be-
huͤte mich dieſe Nacht vor allen Nach-
ſtellungen des Feindes, vor Ungluͤck
und allem Ubel, druͤcke mir ſelbſten,
wenn
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/87>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.