2. Es ist fast nicht auszusprechen, wie der Mangel alles drückt, es möcht dem sein Hertze brechen, der die Thränen-Fluth erblickt, welche diese Noth auspreßt, darin GOtt uns sincken läßt: schau, Erbarmir, auf die Armen, Vater! denck an dein Erbarmen.
3. Mangel drücket Groß und Kleine, unser Vorrath ist dahin, Mangel schwächt uns Marck und Beine, Mangel quält uns immerhin, Man- gel! rufft der Arme aus, Mangel ist ins Reichen Haus, Mangel hat uns aufgerieben, daß uns nichts ist übrig blieben.
4. Ach! das machen unsre Sünden, diese stei- gen Himmel an, daß man keine Hülff kan fin- den, die dem Mangel steuren kan; Frechheit und Halsstarrigkeit bringt uns dieses Hertzeleid, Un- gehorsam und Wolleben müssen diesen Lohn uns geben.
5. Schaue, wie die Kinder jammern, ach! wir sind ja noch nicht satt, auf dem Feld und in den Kammern liegen viel vor Hunger matt, dort sieht man viel Armen stehn, die um Brodt und Hülffe flehn, ja man hört das Vieh auch brüllen, und will seinen Hunger stillen.
6. HERR! du hast hinweggenommen deinen Segen von dem Brodt, und ach! daher ist gekom- men diese Theurung, diese Noth, unsre Speise sättigt nicht, welch ein schreckliches Gericht! Hun- ger bleibt auch in dem Essem, und der Speiß ist bald vergessen.
7. HErr!
Der glaubige Chriſt betet, wann GOtt mit
2. Es iſt faſt nicht auszuſprechen, wie der Mangel alles druͤckt, es moͤcht dem ſein Hertze brechen, der die Thraͤnen-Fluth erblickt, welche dieſe Noth auspreßt, darin GOtt uns ſincken laͤßt: ſchau, Erbarmir, auf die Armen, Vater! denck an dein Erbarmen.
3. Mangel druͤcket Groß und Kleine, unſer Vorrath iſt dahin, Mangel ſchwaͤcht uns Marck und Beine, Mangel quaͤlt uns immerhin, Man- gel! rufft der Arme aus, Mangel iſt ins Reichen Haus, Mangel hat uns aufgerieben, daß uns nichts iſt uͤbrig blieben.
4. Ach! das machen unſre Suͤnden, dieſe ſtei- gen Himmel an, daß man keine Huͤlff kan fin- den, die dem Mangel ſteuren kan; Frechheit und Halsſtarrigkeit bringt uns dieſes Hertzeleid, Un- gehorſam und Wolleben muͤſſen dieſen Lohn uns geben.
5. Schaue, wie die Kinder jammern, ach! wir ſind ja noch nicht ſatt, auf dem Feld und in den Kammern liegen viel vor Hunger matt, dort ſieht man viel Armen ſtehn, die um Brodt und Huͤlffe flehn, ja man hoͤrt das Vieh auch bruͤllen, und will ſeinen Hunger ſtillen.
6. HERR! du haſt hinweggenommen deinen Segen von dem Brodt, und ach! daher iſt gekom- men dieſe Theurung, dieſe Noth, unſre Speiſe ſaͤttigt nicht, welch ein ſchreckliches Gericht! Hun- ger bleibt auch in dem Eſſem, und der Speiß iſt bald vergeſſen.
7. HErr!
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Der glaubige Chriſt betet, wann GOtt mit
2. Es iſt faſt nicht auszuſprechen, wie der
Mangel alles druͤckt, es moͤcht dem ſein Hertze
brechen, der die Thraͤnen-Fluth erblickt, welche
dieſe Noth auspreßt, darin GOtt uns ſincken
laͤßt: ſchau, Erbarmir, auf die Armen, Vater!
denck an dein Erbarmen.
3. Mangel druͤcket Groß und Kleine, unſer
Vorrath iſt dahin, Mangel ſchwaͤcht uns Marck
und Beine, Mangel quaͤlt uns immerhin, Man-
gel! rufft der Arme aus, Mangel iſt ins Reichen
Haus, Mangel hat uns aufgerieben, daß uns
nichts iſt uͤbrig blieben.
4. Ach! das machen unſre Suͤnden, dieſe ſtei-
gen Himmel an, daß man keine Huͤlff kan fin-
den, die dem Mangel ſteuren kan; Frechheit und
Halsſtarrigkeit bringt uns dieſes Hertzeleid, Un-
gehorſam und Wolleben muͤſſen dieſen Lohn uns
geben.
5. Schaue, wie die Kinder jammern, ach!
wir ſind ja noch nicht ſatt, auf dem Feld und in
den Kammern liegen viel vor Hunger matt, dort
ſieht man viel Armen ſtehn, die um Brodt und
Huͤlffe flehn, ja man hoͤrt das Vieh auch bruͤllen,
und will ſeinen Hunger ſtillen.
6. HERR! du haſt hinweggenommen deinen
Segen von dem Brodt, und ach! daher iſt gekom-
men dieſe Theurung, dieſe Noth, unſre Speiſe
ſaͤttigt nicht, welch ein ſchreckliches Gericht! Hun-
ger bleibt auch in dem Eſſem, und der Speiß iſt
bald vergeſſen.
7. HErr!
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Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 772. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/802>, abgerufen am 23.11.2024.
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