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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Theurung und Hungers-Noth heimsuchet.
tes verfolget, Jerem. 11, 22. 3) Die Stimme
der falschen Propheten gern höret. Jerem. 14.
15. 16. 4) Halsstarrig ist, Jerem. 24, 10.
5) ungehorsam bleibet Ezech. 5, 16. 6) wann
man Gewalt gegen Geringe verübet, 2. Sam.
21, 1. 2. Diese Hungers-Noth bringet mit sich
Armuth, Elend, Verschmachten, daß Eltern
ihre Kinder und andere Dinge vor Hunger essen.
7) Wann dazu noch der geistliche Hunger
kommt, Amos 8, 11. so ist das Elend unaus-
sprechlich.



Gebet.

GErechter GOTT! der du einem jeden
giebest nach seinen Wercken, und läs-
sest Zorn, Trübsal und Angst kommen,
über die da Böses thun: wir kommen allhier
vor dein allerheiligstes Angesicht, und schä-
men uns, daß wir uns dermassen an dir ver-
sündiget, daß du uns mit Hunger zum Ge-
bet und Gehorsam zwingen must. O wie
reichlich hast du uns in den vorigen Jahren
gespeiset! wir haben Brodts die Fülle ge-
habt, die Erde brachte uns die lieblichste und
schönste Früchte. Diese Gaben nun hätten
uns sollen als Liebes-Seile zu dir dem rei-
chen Geber ziehen, und zur Busse locken.
Aber wie schändlich sind diese Güter zur Völ-
lerey, Wolleben, Uberfluß miß brauchet wor-

den,
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Theurung und Hungers-Noth heimſuchet.
tes verfolget, Jerem. 11, 22. 3) Die Stimme
der falſchen Propheten gern hoͤret. Jerem. 14.
15. 16. 4) Halsſtarrig iſt, Jerem. 24, 10.
5) ungehorſam bleibet Ezech. 5, 16. 6) wann
man Gewalt gegen Geringe veruͤbet, 2. Sam.
21, 1. 2. Dieſe Hungers-Noth bringet mit ſich
Armuth, Elend, Verſchmachten, daß Eltern
ihre Kinder und andere Dinge vor Hunger eſſen.
7) Wann dazu noch der geiſtliche Hunger
kommt, Amos 8, 11. ſo iſt das Elend unaus-
ſprechlich.



Gebet.

GErechter GOTT! der du einem jeden
giebeſt nach ſeinen Wercken, und laͤſ-
ſeſt Zorn, Truͤbſal und Angſt kommen,
uͤber die da Boͤſes thun: wir kommen allhier
vor dein allerheiligſtes Angeſicht, und ſchaͤ-
men uns, daß wir uns dermaſſen an dir ver-
ſuͤndiget, daß du uns mit Hunger zum Ge-
bet und Gehorſam zwingen muſt. O wie
reichlich haſt du uns in den vorigen Jahren
geſpeiſet! wir haben Brodts die Fuͤlle ge-
habt, die Erde brachte uns die lieblichſte und
ſchoͤnſte Fruͤchte. Dieſe Gaben nun haͤtten
uns ſollen als Liebes-Seile zu dir dem rei-
chen Geber ziehen, und zur Buſſe locken.
Aber wie ſchaͤndlich ſind dieſe Guͤter zur Voͤl-
lerey, Wolleben, Uberfluß miß brauchet wor-

den,
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[769/0799] Theurung und Hungers-Noth heimſuchet. tes verfolget, Jerem. 11, 22. 3) Die Stimme der falſchen Propheten gern hoͤret. Jerem. 14. 15. 16. 4) Halsſtarrig iſt, Jerem. 24, 10. 5) ungehorſam bleibet Ezech. 5, 16. 6) wann man Gewalt gegen Geringe veruͤbet, 2. Sam. 21, 1. 2. Dieſe Hungers-Noth bringet mit ſich Armuth, Elend, Verſchmachten, daß Eltern ihre Kinder und andere Dinge vor Hunger eſſen. 7) Wann dazu noch der geiſtliche Hunger kommt, Amos 8, 11. ſo iſt das Elend unaus- ſprechlich. Gebet. GErechter GOTT! der du einem jeden giebeſt nach ſeinen Wercken, und laͤſ- ſeſt Zorn, Truͤbſal und Angſt kommen, uͤber die da Boͤſes thun: wir kommen allhier vor dein allerheiligſtes Angeſicht, und ſchaͤ- men uns, daß wir uns dermaſſen an dir ver- ſuͤndiget, daß du uns mit Hunger zum Ge- bet und Gehorſam zwingen muſt. O wie reichlich haſt du uns in den vorigen Jahren geſpeiſet! wir haben Brodts die Fuͤlle ge- habt, die Erde brachte uns die lieblichſte und ſchoͤnſte Fruͤchte. Dieſe Gaben nun haͤtten uns ſollen als Liebes-Seile zu dir dem rei- chen Geber ziehen, und zur Buſſe locken. Aber wie ſchaͤndlich ſind dieſe Guͤter zur Voͤl- lerey, Wolleben, Uberfluß miß brauchet wor- den, C c c

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 769. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/799>, abgerufen am 23.11.2024.