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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Der glaubige Christ dancket GOtt
Ein anders.
Mel. Zeuch ein zu deinen Thoren.

1.

DIe Erndt ist nun geschehen, die Frucht ist
eingebracht, wir können alle sehen, wie wohl
uns GOtt bedacht, der wunderbare GOtt, der,
was da lebt, ernehret, hat wiederum bescheret,
was uns diß Jahr ist noth.

2. Betrachtet seine Wunder, sprecht, das hat
GOtt gethan: Ein jeder schau jetzunder, die
schöne Gaben an, und laßt uns frölich seyn, ja
lobet, der uns liebet, und sammlet, was er giebet,
mit Hertzens-Freuden ein.

3. Der Himmel hat erhöret die Erd zu seiner
Zeit, kein Unglück hat gestöret des Feldes Frucht-
barket, der Regen macht es weich, der Sonnen
Wärme spielte, des Höchsten Hand erhielte, und
machte uns so reich.

4. Beschaut die Segens-Spuren an diesem
Tag mit Fleiß, für alle Creaturen ist nun gewach-
sen Speiß, der weise Schöpffer hat der Creatur
das Leben, und auch die Speiß gegeben, aus lau-
ter Lieb und Gnad.

5. Wie fromme Väter pflegen fürs Haus
besorgt zu seyn, so hast du auch den Segen ge-
legt aufs künfftig ein: Du bist die reiche Quell,
daraus viel Gaben fliessen, und welche sich er-
giessen auf unser Leib und Seel.

6. Doch wann wir dich verlassen, und, wann
wir haben satt, mit diesen Gaben prassen, die

man
Der glaubige Chriſt dancket GOtt
Ein anders.
Mel. Zeuch ein zu deinen Thoren.

1.

DIe Erndt iſt nun geſchehen, die Frucht iſt
eingebracht, wir koͤnnen alle ſehen, wie wohl
uns GOtt bedacht, der wunderbare GOtt, der,
was da lebt, ernehret, hat wiederum beſcheret,
was uns diß Jahr iſt noth.

2. Betrachtet ſeine Wunder, ſprecht, das hat
GOtt gethan: Ein jeder ſchau jetzunder, die
ſchoͤne Gaben an, und laßt uns froͤlich ſeyn, ja
lobet, der uns liebet, und ſammlet, was er giebet,
mit Hertzens-Freuden ein.

3. Der Himmel hat erhoͤret die Erd zu ſeiner
Zeit, kein Ungluͤck hat geſtoͤret des Feldes Frucht-
barket, der Regen macht es weich, der Sonnen
Waͤrme ſpielte, des Hoͤchſten Hand erhielte, und
machte uns ſo reich.

4. Beſchaut die Segens-Spuren an dieſem
Tag mit Fleiß, fuͤr alle Creaturen iſt nun gewach-
ſen Speiß, der weiſe Schoͤpffer hat der Creatur
das Leben, und auch die Speiß gegeben, aus lau-
ter Lieb und Gnad.

5. Wie fromme Vaͤter pflegen fuͤrs Haus
beſorgt zu ſeyn, ſo haſt du auch den Segen ge-
legt aufs kuͤnfftig ein: Du biſt die reiche Quell,
daraus viel Gaben flieſſen, und welche ſich er-
gieſſen auf unſer Leib und Seel.

6. Doch wann wir dich verlaſſen, und, wann
wir haben ſatt, mit dieſen Gaben praſſen, die

man
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[758/0788] Der glaubige Chriſt dancket GOtt Ein anders. Mel. Zeuch ein zu deinen Thoren. 1. DIe Erndt iſt nun geſchehen, die Frucht iſt eingebracht, wir koͤnnen alle ſehen, wie wohl uns GOtt bedacht, der wunderbare GOtt, der, was da lebt, ernehret, hat wiederum beſcheret, was uns diß Jahr iſt noth. 2. Betrachtet ſeine Wunder, ſprecht, das hat GOtt gethan: Ein jeder ſchau jetzunder, die ſchoͤne Gaben an, und laßt uns froͤlich ſeyn, ja lobet, der uns liebet, und ſammlet, was er giebet, mit Hertzens-Freuden ein. 3. Der Himmel hat erhoͤret die Erd zu ſeiner Zeit, kein Ungluͤck hat geſtoͤret des Feldes Frucht- barket, der Regen macht es weich, der Sonnen Waͤrme ſpielte, des Hoͤchſten Hand erhielte, und machte uns ſo reich. 4. Beſchaut die Segens-Spuren an dieſem Tag mit Fleiß, fuͤr alle Creaturen iſt nun gewach- ſen Speiß, der weiſe Schoͤpffer hat der Creatur das Leben, und auch die Speiß gegeben, aus lau- ter Lieb und Gnad. 5. Wie fromme Vaͤter pflegen fuͤrs Haus beſorgt zu ſeyn, ſo haſt du auch den Segen ge- legt aufs kuͤnfftig ein: Du biſt die reiche Quell, daraus viel Gaben flieſſen, und welche ſich er- gieſſen auf unſer Leib und Seel. 6. Doch wann wir dich verlaſſen, und, wann wir haben ſatt, mit dieſen Gaben praſſen, die man

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 758. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/788>, abgerufen am 25.11.2024.