DAs Pfingst-Fest freuet mich, weil JEsus seine Gaben mit reicher Maaß austheilt: die wünscht mein Hertz zu haben; Mein JEsu! schencke mir auch deinen guten Geist, der mich von mir zu dir, und zu dem Himmel weist.
2. Ich irre allzu sehr, wo mich dein Geist nicht führet, und mein Hertz ängstet sich, wenn es den Trieb nicht spüret. Wohlan! so leite mich mein Licht auf ebner Bahn, daß ich in deinem Licht zum Lichte wandeln kan.
3. Ich leb in Finsterniß, wo mich dein Geist nicht lehret, mein Hertz bleibt unbelebt, wenn er es nicht bekehret, und neue Lebens-Krafft in meinem Geist entzündt, auch meine Glaubens- Macht auf JEsum Christum gründt.
4. Ich kan mich selber nicht in meinem Leiden trösten, ich brauche reichen Trost, wenn meine Noth am grösten, darum so stehe mir mit deinem Troste bey, daß ich ein GOttes-Kind auch in dem Leiden sey.
5. Wie kan ich mich, mein GOtt! in Glaub und Lieb erhalten? es würden diese bald ohn deinen Geist erkalten; darum so gib mir Krafft, daß ich nicht von dir weich, bis ich nach meinem Kampff des Lebens Cron erreich.
6. Mein JEsu! gib mir doch, was ich dich hab
gebeten,
Der andaͤchtige Chriſt erweget die
Geſang. Mel. O GOtt du frommer GOtt, ꝛc.
1.
DAs Pfingſt-Feſt freuet mich, weil JEſus ſeine Gaben mit reicher Maaß austheilt: die wuͤnſcht mein Hertz zu haben; Mein JEſu! ſchencke mir auch deinen guten Geiſt, der mich von mir zu dir, und zu dem Himmel weiſt.
2. Ich irre allzu ſehr, wo mich dein Geiſt nicht fuͤhret, und mein Hertz aͤngſtet ſich, wenn es den Trieb nicht ſpuͤret. Wohlan! ſo leite mich mein Licht auf ebner Bahn, daß ich in deinem Licht zum Lichte wandeln kan.
3. Ich leb in Finſterniß, wo mich dein Geiſt nicht lehret, mein Hertz bleibt unbelebt, wenn er es nicht bekehret, und neue Lebens-Krafft in meinem Geiſt entzuͤndt, auch meine Glaubens- Macht auf JEſum Chriſtum gruͤndt.
4. Ich kan mich ſelber nicht in meinem Leiden troͤſten, ich brauche reichen Troſt, wenn meine Noth am groͤſten, darum ſo ſtehe mir mit deinem Troſte bey, daß ich ein GOttes-Kind auch in dem Leiden ſey.
5. Wie kan ich mich, mein GOtt! in Glaub und Lieb erhalten? es wuͤrden dieſe bald ohn deinen Geiſt erkalten; darum ſo gib mir Krafft, daß ich nicht von dir weich, bis ich nach meinem Kampff des Lebens Cron erreich.
6. Mein JEſu! gib mir doch, was ich dich hab
gebeten,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0760"n="730"/><fwplace="top"type="header">Der andaͤchtige Chriſt erweget die</fw><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Geſang.</hi><lb/>
Mel. O GOtt du frommer GOtt, ꝛc.</head><lb/><p><hirendition="#c">1.</hi></p><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>As Pfingſt-Feſt freuet mich, weil JEſus<lb/>ſeine Gaben mit reicher Maaß austheilt:<lb/>
die wuͤnſcht mein Hertz zu haben; Mein JEſu!<lb/>ſchencke mir auch deinen guten Geiſt, der mich von<lb/>
mir zu dir, und zu dem Himmel weiſt.</p><lb/><p>2. Ich irre allzu ſehr, wo mich dein Geiſt nicht<lb/>
fuͤhret, und mein Hertz aͤngſtet ſich, wenn es den<lb/>
Trieb nicht ſpuͤret. Wohlan! ſo leite mich mein<lb/>
Licht auf ebner Bahn, daß ich in deinem Licht zum<lb/>
Lichte wandeln kan.</p><lb/><p>3. Ich leb in Finſterniß, wo mich dein Geiſt<lb/>
nicht lehret, mein Hertz bleibt unbelebt, wenn er<lb/>
es nicht bekehret, und neue Lebens-Krafft in<lb/>
meinem Geiſt entzuͤndt, auch meine Glaubens-<lb/>
Macht auf JEſum Chriſtum gruͤndt.</p><lb/><p>4. Ich kan mich ſelber nicht in meinem Leiden<lb/>
troͤſten, ich brauche reichen Troſt, wenn meine<lb/>
Noth am groͤſten, darum ſo ſtehe mir mit deinem<lb/>
Troſte bey, daß ich ein GOttes-Kind auch in dem<lb/>
Leiden ſey.</p><lb/><p>5. Wie kan ich mich, mein GOtt! in Glaub und<lb/>
Lieb erhalten? es wuͤrden dieſe bald ohn deinen<lb/>
Geiſt erkalten; darum ſo gib mir Krafft, daß ich<lb/>
nicht von dir weich, bis ich nach meinem Kampff<lb/>
des Lebens Cron erreich.</p><lb/><p>6. Mein JEſu! gib mir doch, was ich dich hab<lb/><fwplace="bottom"type="catch">gebeten,</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[730/0760]
Der andaͤchtige Chriſt erweget die
Geſang.
Mel. O GOtt du frommer GOtt, ꝛc.
1.
DAs Pfingſt-Feſt freuet mich, weil JEſus
ſeine Gaben mit reicher Maaß austheilt:
die wuͤnſcht mein Hertz zu haben; Mein JEſu!
ſchencke mir auch deinen guten Geiſt, der mich von
mir zu dir, und zu dem Himmel weiſt.
2. Ich irre allzu ſehr, wo mich dein Geiſt nicht
fuͤhret, und mein Hertz aͤngſtet ſich, wenn es den
Trieb nicht ſpuͤret. Wohlan! ſo leite mich mein
Licht auf ebner Bahn, daß ich in deinem Licht zum
Lichte wandeln kan.
3. Ich leb in Finſterniß, wo mich dein Geiſt
nicht lehret, mein Hertz bleibt unbelebt, wenn er
es nicht bekehret, und neue Lebens-Krafft in
meinem Geiſt entzuͤndt, auch meine Glaubens-
Macht auf JEſum Chriſtum gruͤndt.
4. Ich kan mich ſelber nicht in meinem Leiden
troͤſten, ich brauche reichen Troſt, wenn meine
Noth am groͤſten, darum ſo ſtehe mir mit deinem
Troſte bey, daß ich ein GOttes-Kind auch in dem
Leiden ſey.
5. Wie kan ich mich, mein GOtt! in Glaub und
Lieb erhalten? es wuͤrden dieſe bald ohn deinen
Geiſt erkalten; darum ſo gib mir Krafft, daß ich
nicht von dir weich, bis ich nach meinem Kampff
des Lebens Cron erreich.
6. Mein JEſu! gib mir doch, was ich dich hab
gebeten,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 730. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/760>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.