Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite

Der andächtige Christ betrachtet
kan mich aufwecken, denn JEsus Chri-
stus GOttes Sohn, der wird die
Himmels-Thür aufthun, mich führen
zum ewigen Leben. Amen.



Die geistliche Himmelfahrt.
Gesang.

Mel. Alle Menschen müssen sterben.

1.

JEsus fähret auf gen Himmel, und verläßt den
Thränen-Bach, und ich folg durchs Welt-
Getümmel meinem liebsten JEsu nach, leiblich
kans zwar nicht geschehen, biß ich werde auferste-
hen, dennoch stellt mein Hertz sich ein, alle Tag
bey ihm zu seyn.

2. Ich verlasse diese Erden, ob ich gleich auf Er-
den leb, es soll mir nichts liebers werden, darnach
ich am meisten streb, als im glaubigen Verlangen
meinen JEsum zu umfangen, und im Geiste alle-
zeit anzusehn die Herrlichkeit.

3. Ich fahr auf mit meiner Liebe: Erd, ich liebe
dich nicht mehr, weil ich in der Lieb mich übe, so
ist JEsus mein Begehr, Hoffart, Eitelkeit der
Erden, Wollust, Pracht und Welt Geberden,
acht ich meiner Lieb nicht werth, als die JEsum
nur begehrt.

4. Weist

Der andaͤchtige Chriſt betrachtet
kan mich aufwecken, denn JEſus Chri-
ſtus GOttes Sohn, der wird die
Himmels-Thuͤr aufthun, mich fuͤhren
zum ewigen Leben. Amen.



Die geiſtliche Himmelfahrt.
Geſang.

Mel. Alle Menſchen muͤſſen ſterben.

1.

JEſus faͤhret auf gen Himmel, und verlaͤßt den
Thraͤnen-Bach, und ich folg durchs Welt-
Getuͤmmel meinem liebſten JEſu nach, leiblich
kans zwar nicht geſchehen, biß ich werde auferſte-
hen, dennoch ſtellt mein Hertz ſich ein, alle Tag
bey ihm zu ſeyn.

2. Ich verlaſſe dieſe Erden, ob ich gleich auf Er-
den leb, es ſoll mir nichts liebers werden, darnach
ich am meiſten ſtreb, als im glaubigen Verlangen
meinen JEſum zu umfangen, und im Geiſte alle-
zeit anzuſehn die Herrlichkeit.

3. Ich fahr auf mit meiner Liebe: Erd, ich liebe
dich nicht mehr, weil ich in der Lieb mich uͤbe, ſo
iſt JEſus mein Begehr, Hoffart, Eitelkeit der
Erden, Wolluſt, Pracht und Welt Geberden,
acht ich meiner Lieb nicht werth, als die JEſum
nur begehrt.

4. Weiſt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p>
              <pb facs="#f0750" n="720"/>
              <fw place="top" type="header">Der anda&#x0364;chtige Chri&#x017F;t betrachtet</fw><lb/> <hi rendition="#fr">kan mich aufwecken, denn JE&#x017F;us Chri-<lb/>
&#x017F;tus GOttes Sohn, der wird die<lb/>
Himmels-Thu&#x0364;r aufthun, mich fu&#x0364;hren<lb/>
zum ewigen Leben. Amen.</hi> </p>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#b">Die gei&#x017F;tliche Himmelfahrt.<lb/>
Ge&#x017F;ang.</hi><lb/>
Mel. Alle Men&#x017F;chen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;terben.</head><lb/>
            <p> <hi rendition="#c">1.</hi> </p><lb/>
            <p><hi rendition="#in">J</hi>E&#x017F;us fa&#x0364;hret auf gen Himmel, und verla&#x0364;ßt den<lb/>
Thra&#x0364;nen-Bach, und ich folg durchs Welt-<lb/>
Getu&#x0364;mmel meinem lieb&#x017F;ten JE&#x017F;u nach, leiblich<lb/>
kans zwar nicht ge&#x017F;chehen, biß ich werde aufer&#x017F;te-<lb/>
hen, dennoch &#x017F;tellt mein Hertz &#x017F;ich ein, alle Tag<lb/>
bey ihm zu &#x017F;eyn.</p><lb/>
            <p>2. Ich verla&#x017F;&#x017F;e die&#x017F;e Erden, ob ich gleich auf Er-<lb/>
den leb, es &#x017F;oll mir nichts liebers werden, darnach<lb/>
ich am mei&#x017F;ten &#x017F;treb, als im glaubigen Verlangen<lb/>
meinen JE&#x017F;um zu umfangen, und im Gei&#x017F;te alle-<lb/>
zeit anzu&#x017F;ehn die Herrlichkeit.</p><lb/>
            <p>3. Ich fahr auf mit meiner Liebe: Erd, ich liebe<lb/>
dich nicht mehr, weil ich in der Lieb mich u&#x0364;be, &#x017F;o<lb/>
i&#x017F;t JE&#x017F;us mein Begehr, Hoffart, Eitelkeit der<lb/>
Erden, Wollu&#x017F;t, Pracht und Welt Geberden,<lb/>
acht ich meiner Lieb nicht werth, als die JE&#x017F;um<lb/>
nur begehrt.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">4. Wei&#x017F;t</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[720/0750] Der andaͤchtige Chriſt betrachtet kan mich aufwecken, denn JEſus Chri- ſtus GOttes Sohn, der wird die Himmels-Thuͤr aufthun, mich fuͤhren zum ewigen Leben. Amen. Die geiſtliche Himmelfahrt. Geſang. Mel. Alle Menſchen muͤſſen ſterben. 1. JEſus faͤhret auf gen Himmel, und verlaͤßt den Thraͤnen-Bach, und ich folg durchs Welt- Getuͤmmel meinem liebſten JEſu nach, leiblich kans zwar nicht geſchehen, biß ich werde auferſte- hen, dennoch ſtellt mein Hertz ſich ein, alle Tag bey ihm zu ſeyn. 2. Ich verlaſſe dieſe Erden, ob ich gleich auf Er- den leb, es ſoll mir nichts liebers werden, darnach ich am meiſten ſtreb, als im glaubigen Verlangen meinen JEſum zu umfangen, und im Geiſte alle- zeit anzuſehn die Herrlichkeit. 3. Ich fahr auf mit meiner Liebe: Erd, ich liebe dich nicht mehr, weil ich in der Lieb mich uͤbe, ſo iſt JEſus mein Begehr, Hoffart, Eitelkeit der Erden, Wolluſt, Pracht und Welt Geberden, acht ich meiner Lieb nicht werth, als die JEſum nur begehrt. 4. Weiſt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/750
Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 720. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/750>, abgerufen am 21.11.2024.