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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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die Himmels-Freude und Gesellschafft.
Schauen ist Erfreuen, das ergetzet stets von neuen,
Aug und Seel wird nimmer satt, das hie voll Ver-
gnügen hat.

4. Ja in diesem Freuden-Leben, an dem Freu-
den-vollen Ort, sieht man viele Engel schweben,
die um GOtt sind hier und dort, die im schönsten
Glantze prangen, und des Höchsten Lob anfan-
gen; ich stimm auch mit ihnen ein, wenn ich werd
bey ihnen seyn.

5. Da findt man der Frommen Schaaren vol-
ler Pracht und Herrlichkeit, die zuvor in Trübsal
waren, und in tausend Hertzeleid, helle gläntzen,
wie die Sonne, leben in der grösten Wonne, ste-
hen da vor GOttes Thron, schön geziert mit ih-
rer Cron.

6. Unabläßig GOtt zu loben ist der Frommen
Werck allhier; von der Seiten und von oben
gläntzet alles, wie Saphier; die man hie betrübt
verlassen, kan man freudig dort umfassen, da, da
ist das Wiedersehn, das da ewig wird bestehn.

7. Auf, auf! lasset uns bestreben, die wir noch
sind in der Welt, daß wir einst nach diesem Leben
kommen in des Himmels Zelt, laßt im Glauben
uns fest stehen, und auf GOttes Wegen gehen,
und ergreiffet JEsum Christ, der der Weg zum
Himmel ist.

8. O mein GOtt! laß mich gelangen auch zu
dieser Herrlichkeit: ach! verzeih, was ich began-
gen meine gantze Lebens-Zeit: Kleide mich mit
reiner Seide, führ mich zu der Himmels-Weide,

da
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die Himmels-Freude und Geſellſchafft.
Schauen iſt Erfreuen, das ergetzet ſtets von neuen,
Aug und Seel wird nimmer ſatt, das hie voll Ver-
gnuͤgen hat.

4. Ja in dieſem Freuden-Leben, an dem Freu-
den-vollen Ort, ſieht man viele Engel ſchweben,
die um GOtt ſind hier und dort, die im ſchoͤnſten
Glantze prangen, und des Hoͤchſten Lob anfan-
gen; ich ſtimm auch mit ihnen ein, wenn ich werd
bey ihnen ſeyn.

5. Da findt man der Frommen Schaaren vol-
ler Pracht und Herrlichkeit, die zuvor in Truͤbſal
waren, und in tauſend Hertzeleid, helle glaͤntzen,
wie die Sonne, leben in der groͤſten Wonne, ſte-
hen da vor GOttes Thron, ſchoͤn geziert mit ih-
rer Cron.

6. Unablaͤßig GOtt zu loben iſt der Frommen
Werck allhier; von der Seiten und von oben
glaͤntzet alles, wie Saphier; die man hie betruͤbt
verlaſſen, kan man freudig dort umfaſſen, da, da
iſt das Wiederſehn, das da ewig wird beſtehn.

7. Auf, auf! laſſet uns beſtreben, die wir noch
ſind in der Welt, daß wir einſt nach dieſem Leben
kommen in des Himmels Zelt, laßt im Glauben
uns feſt ſtehen, und auf GOttes Wegen gehen,
und ergreiffet JEſum Chriſt, der der Weg zum
Himmel iſt.

8. O mein GOtt! laß mich gelangen auch zu
dieſer Herrlichkeit: ach! verzeih, was ich began-
gen meine gantze Lebens-Zeit: Kleide mich mit
reiner Seide, fuͤhr mich zu der Himmels-Weide,

da
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[567/0597] die Himmels-Freude und Geſellſchafft. Schauen iſt Erfreuen, das ergetzet ſtets von neuen, Aug und Seel wird nimmer ſatt, das hie voll Ver- gnuͤgen hat. 4. Ja in dieſem Freuden-Leben, an dem Freu- den-vollen Ort, ſieht man viele Engel ſchweben, die um GOtt ſind hier und dort, die im ſchoͤnſten Glantze prangen, und des Hoͤchſten Lob anfan- gen; ich ſtimm auch mit ihnen ein, wenn ich werd bey ihnen ſeyn. 5. Da findt man der Frommen Schaaren vol- ler Pracht und Herrlichkeit, die zuvor in Truͤbſal waren, und in tauſend Hertzeleid, helle glaͤntzen, wie die Sonne, leben in der groͤſten Wonne, ſte- hen da vor GOttes Thron, ſchoͤn geziert mit ih- rer Cron. 6. Unablaͤßig GOtt zu loben iſt der Frommen Werck allhier; von der Seiten und von oben glaͤntzet alles, wie Saphier; die man hie betruͤbt verlaſſen, kan man freudig dort umfaſſen, da, da iſt das Wiederſehn, das da ewig wird beſtehn. 7. Auf, auf! laſſet uns beſtreben, die wir noch ſind in der Welt, daß wir einſt nach dieſem Leben kommen in des Himmels Zelt, laßt im Glauben uns feſt ſtehen, und auf GOttes Wegen gehen, und ergreiffet JEſum Chriſt, der der Weg zum Himmel iſt. 8. O mein GOtt! laß mich gelangen auch zu dieſer Herrlichkeit: ach! verzeih, was ich began- gen meine gantze Lebens-Zeit: Kleide mich mit reiner Seide, fuͤhr mich zu der Himmels-Weide, da N n 4

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 567. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/597>, abgerufen am 03.12.2024.