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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Abend-Gesang am Sonntag.
daß, wenn ich wieder aufersteh, ich alles unver-
letzet seh.

6. Laß deinen Engel bey mir bleiben, und im-
mer um mein Bette stehn, laß ihn das Unglück
von mir treiben, auf mich und alle Fromme sehn,
so schlaff ich sanfft in GOttes Hut, der auch im
Schlaff mir Gutes thut.

7. Ich fürchte nicht des Satans Schrecken,
noch seiner Rotte Macht und List, weil GOtt
mich selbsten will zudecken, und weil mein JEsus
bey mir ist: darff Satan mir kein Licht aus-
thun, so muß er mich auch lassen ruhn.

8. Es gehn zur Ruhe meine Glieder, nachdem
der Sonntag ist vollbracht. Mein Mund bricht
aus in Freuden-Lieder, bey eingebrochner finstrer
Nacht, ich steh mit JEsu wieder auf, und vollen-
führe meinen Lauff.

9. Ich will dir Seele, Leib und Leben, so wohl
des Tags, als auch bey Nacht, hiemit, o treuer
GOtt! ergeben, ach hab du selbsten auf mich
acht. Ach! laß mich dir empfohlen seyn. Denn
du bist mein, und ich bin dein.

10. So bleib ich denn in JEsu Wunden, und
schlaffe in denselben ein. Auch in den letzten To-
des-Stunden, werd ich da wohl verwahret seyn,
darinnen will ich auferstehn, und zu des Lammes
Hochzeit gehn.

Der

Abend-Geſang am Sonntag.
daß, wenn ich wieder auferſteh, ich alles unver-
letzet ſeh.

6. Laß deinen Engel bey mir bleiben, und im-
mer um mein Bette ſtehn, laß ihn das Ungluͤck
von mir treiben, auf mich und alle Fromme ſehn,
ſo ſchlaff ich ſanfft in GOttes Hut, der auch im
Schlaff mir Gutes thut.

7. Ich fuͤrchte nicht des Satans Schrecken,
noch ſeiner Rotte Macht und Liſt, weil GOtt
mich ſelbſten will zudecken, und weil mein JEſus
bey mir iſt: darff Satan mir kein Licht aus-
thun, ſo muß er mich auch laſſen ruhn.

8. Es gehn zur Ruhe meine Glieder, nachdem
der Sonntag iſt vollbracht. Mein Mund bricht
aus in Freuden-Lieder, bey eingebrochner finſtrer
Nacht, ich ſteh mit JEſu wieder auf, und vollen-
fuͤhre meinen Lauff.

9. Ich will dir Seele, Leib und Leben, ſo wohl
des Tags, als auch bey Nacht, hiemit, o treuer
GOtt! ergeben, ach hab du ſelbſten auf mich
acht. Ach! laß mich dir empfohlen ſeyn. Denn
du biſt mein, und ich bin dein.

10. So bleib ich denn in JEſu Wunden, und
ſchlaffe in denſelben ein. Auch in den letzten To-
des-Stunden, werd ich da wohl verwahret ſeyn,
darinnen will ich auferſtehn, und zu des Lammes
Hochzeit gehn.

Der
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[34/0058] Abend-Geſang am Sonntag. daß, wenn ich wieder auferſteh, ich alles unver- letzet ſeh. 6. Laß deinen Engel bey mir bleiben, und im- mer um mein Bette ſtehn, laß ihn das Ungluͤck von mir treiben, auf mich und alle Fromme ſehn, ſo ſchlaff ich ſanfft in GOttes Hut, der auch im Schlaff mir Gutes thut. 7. Ich fuͤrchte nicht des Satans Schrecken, noch ſeiner Rotte Macht und Liſt, weil GOtt mich ſelbſten will zudecken, und weil mein JEſus bey mir iſt: darff Satan mir kein Licht aus- thun, ſo muß er mich auch laſſen ruhn. 8. Es gehn zur Ruhe meine Glieder, nachdem der Sonntag iſt vollbracht. Mein Mund bricht aus in Freuden-Lieder, bey eingebrochner finſtrer Nacht, ich ſteh mit JEſu wieder auf, und vollen- fuͤhre meinen Lauff. 9. Ich will dir Seele, Leib und Leben, ſo wohl des Tags, als auch bey Nacht, hiemit, o treuer GOtt! ergeben, ach hab du ſelbſten auf mich acht. Ach! laß mich dir empfohlen ſeyn. Denn du biſt mein, und ich bin dein. 10. So bleib ich denn in JEſu Wunden, und ſchlaffe in denſelben ein. Auch in den letzten To- des-Stunden, werd ich da wohl verwahret ſeyn, darinnen will ich auferſtehn, und zu des Lammes Hochzeit gehn. Der

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/58>, abgerufen am 13.06.2024.