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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Der glaubige Christ bringet
selben hin, daß Seele, Hertz, Gemüth und Sinn
gen Himmel sich erheben.

2. Den Tag hat GOtt zur Ruh und Rast,
und seinem Dienst geweihet, und ihn von aller
Arbeits-Last aus grosser Gnad befreyet, hie soll
von allem seinem Thun, der Herr und das Ge-
sinde ruhn, und sich in GOtt erbauen.

3. Verflucht ist, der ein Werck vornimmt, das
GOtt nicht selbst erlaubet, und diese Zeit, die
GOtt bestimmt, mit Arbeit ihme raubet: wer
Wollust, Wucher, Sünden sucht, der ist und
bleibt von GOtt verflucht, und wird ohn Se-
gen bleiben.

4. Diß aber soll man eyfrig thun, man soll
den Tag hinbringen, weil unsre Seel in GOtt
sol ruhn, mit Lesen, Beten, Singen, man höre
fleißig GOttes Wort, an dem von ihm bestimm-
ten Ort, und diene GOtt von Hertzen.

5. Am meisten denck an GOttes Macht, wenn
dein Aug um sich schauet, wie er die Schöpffung
hat vollbracht, da er die Welt gebauet, mit Wol-
cken sie schön eingehüllt, mit reichen Gaben ange-
füllt, zum Nutz und Freud der Menschen.

6. Betrachte, wie auch JEsus Christ an diesem
Tag erstanden, und aus dem Grab gegangen ist,
nachdem die Todes-Banden darinnen waren ab-
gelegt: Wohl dem, der glaubig das erwegt, und
JEsum davor preiset.

7. Der heilge Geist ist sichtbarlich am Sonn-
tag ausgegossen, o Reichthum! welcher gnädiglich

auf

Der glaubige Chriſt bringet
ſelben hin, daß Seele, Hertz, Gemuͤth und Sinn
gen Himmel ſich erheben.

2. Den Tag hat GOtt zur Ruh und Raſt,
und ſeinem Dienſt geweihet, und ihn von aller
Arbeits-Laſt aus groſſer Gnad befreyet, hie ſoll
von allem ſeinem Thun, der Herr und das Ge-
ſinde ruhn, und ſich in GOtt erbauen.

3. Verflucht iſt, der ein Werck vornimmt, das
GOtt nicht ſelbſt erlaubet, und dieſe Zeit, die
GOtt beſtimmt, mit Arbeit ihme raubet: wer
Wolluſt, Wucher, Suͤnden ſucht, der iſt und
bleibt von GOtt verflucht, und wird ohn Se-
gen bleiben.

4. Diß aber ſoll man eyfrig thun, man ſoll
den Tag hinbringen, weil unſre Seel in GOtt
ſol ruhn, mit Leſen, Beten, Singen, man hoͤre
fleißig GOttes Wort, an dem von ihm beſtimm-
ten Ort, und diene GOtt von Hertzen.

5. Am meiſten denck an GOttes Macht, wenn
dein Aug um ſich ſchauet, wie er die Schoͤpffung
hat vollbracht, da er die Welt gebauet, mit Wol-
cken ſie ſchoͤn eingehuͤllt, mit reichen Gaben ange-
fuͤllt, zum Nutz und Freud der Menſchen.

6. Betrachte, wie auch JEſus Chriſt an dieſem
Tag erſtanden, und aus dem Grab gegangen iſt,
nachdem die Todes-Banden darinnen waren ab-
gelegt: Wohl dem, der glaubig das erwegt, und
JEſum davor preiſet.

7. Der heilge Geiſt iſt ſichtbarlich am Sonn-
tag ausgegoſſen, o Reichthum! welcher gnaͤdiglich

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[22/0046] Der glaubige Chriſt bringet ſelben hin, daß Seele, Hertz, Gemuͤth und Sinn gen Himmel ſich erheben. 2. Den Tag hat GOtt zur Ruh und Raſt, und ſeinem Dienſt geweihet, und ihn von aller Arbeits-Laſt aus groſſer Gnad befreyet, hie ſoll von allem ſeinem Thun, der Herr und das Ge- ſinde ruhn, und ſich in GOtt erbauen. 3. Verflucht iſt, der ein Werck vornimmt, das GOtt nicht ſelbſt erlaubet, und dieſe Zeit, die GOtt beſtimmt, mit Arbeit ihme raubet: wer Wolluſt, Wucher, Suͤnden ſucht, der iſt und bleibt von GOtt verflucht, und wird ohn Se- gen bleiben. 4. Diß aber ſoll man eyfrig thun, man ſoll den Tag hinbringen, weil unſre Seel in GOtt ſol ruhn, mit Leſen, Beten, Singen, man hoͤre fleißig GOttes Wort, an dem von ihm beſtimm- ten Ort, und diene GOtt von Hertzen. 5. Am meiſten denck an GOttes Macht, wenn dein Aug um ſich ſchauet, wie er die Schoͤpffung hat vollbracht, da er die Welt gebauet, mit Wol- cken ſie ſchoͤn eingehuͤllt, mit reichen Gaben ange- fuͤllt, zum Nutz und Freud der Menſchen. 6. Betrachte, wie auch JEſus Chriſt an dieſem Tag erſtanden, und aus dem Grab gegangen iſt, nachdem die Todes-Banden darinnen waren ab- gelegt: Wohl dem, der glaubig das erwegt, und JEſum davor preiſet. 7. Der heilge Geiſt iſt ſichtbarlich am Sonn- tag ausgegoſſen, o Reichthum! welcher gnaͤdiglich auf

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/46>, abgerufen am 20.05.2024.