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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Der glaubige Christ betet

7. Treuer Vater! schone, schone, nimm uns
auf in deine Hut, schütz uns für des Wetters
Wut, schau auf uns von deinem Throne, treuer
Vater! steh uns bey, mach uns von der Straffe
frey.

8. Wenn wir dich nicht wollen hören, alsdenn
schickst du in das Land Unglück, Wetter, Fluch
und Brand, daß sie Stadt und Land verstören,
jederman zur Züchtigung, und zur Lebens-Besse-
rung.

9. Ach! sieh nicht an unsre Sünden, die ein
jeder hat gethan, ach nimm uns in Gnaden an.
Laß den Blitz doch nicht entzünden unsre Häuser,
Haab und Gut, wend ab Feur und Wassers-
Fluth.

10. Ach! wir beben und erzittern, wenn uns
in die Ohren schallt, wie dein Donner schrecklich
knallt; ach! in solchen Ungewittern übest du offt
Straff und Recht über einen bösen Knecht.

11. Ach! du kanst uns jetzt auch straffen, wenn
dein Wetter schläget ein, wo wir jetzt versammlet
seyn: ach! wilt du uns denn hinraffen? Vater der
Barmhertzigkeit, schon uns doch zu dieser Zeit.

12. Siehe nicht an unsre Sünden, siehe doch
an JEsum Christ, der für uns gestorben ist: um
des willen laß uns finden Hülff, Errettung, Trost
und Gnad, die er uns erworben hat.

13. Ach HErr! hilff uns, wir verderben,
ach HErr! hilff, verlaß uns nicht, o GOtt!
unsre Zuversicht! laß uns nicht in Sünden ster-

ben,
Der glaubige Chriſt betet

7. Treuer Vater! ſchone, ſchone, nimm uns
auf in deine Hut, ſchuͤtz uns fuͤr des Wetters
Wut, ſchau auf uns von deinem Throne, treuer
Vater! ſteh uns bey, mach uns von der Straffe
frey.

8. Wenn wir dich nicht wollen hoͤren, alsdenn
ſchickſt du in das Land Ungluͤck, Wetter, Fluch
und Brand, daß ſie Stadt und Land verſtoͤren,
jederman zur Zuͤchtigung, und zur Lebens-Beſſe-
rung.

9. Ach! ſieh nicht an unſre Suͤnden, die ein
jeder hat gethan, ach nimm uns in Gnaden an.
Laß den Blitz doch nicht entzuͤnden unſre Haͤuſer,
Haab und Gut, wend ab Feur und Waſſers-
Fluth.

10. Ach! wir beben und erzittern, wenn uns
in die Ohren ſchallt, wie dein Donner ſchrecklich
knallt; ach! in ſolchen Ungewittern uͤbeſt du offt
Straff und Recht uͤber einen boͤſen Knecht.

11. Ach! du kanſt uns jetzt auch ſtraffen, wenn
dein Wetter ſchlaͤget ein, wo wir jetzt verſammlet
ſeyn: ach! wilt du uns denn hinraffen? Vater der
Barmhertzigkeit, ſchon uns doch zu dieſer Zeit.

12. Siehe nicht an unſre Suͤnden, ſiehe doch
an JEſum Chriſt, der fuͤr uns geſtorben iſt: um
des willen laß uns finden Huͤlff, Errettung, Troſt
und Gnad, die er uns erworben hat.

13. Ach HErr! hilff uns, wir verderben,
ach HErr! hilff, verlaß uns nicht, o GOtt!
unſre Zuverſicht! laß uns nicht in Suͤnden ſter-

ben,
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[266/0290] Der glaubige Chriſt betet 7. Treuer Vater! ſchone, ſchone, nimm uns auf in deine Hut, ſchuͤtz uns fuͤr des Wetters Wut, ſchau auf uns von deinem Throne, treuer Vater! ſteh uns bey, mach uns von der Straffe frey. 8. Wenn wir dich nicht wollen hoͤren, alsdenn ſchickſt du in das Land Ungluͤck, Wetter, Fluch und Brand, daß ſie Stadt und Land verſtoͤren, jederman zur Zuͤchtigung, und zur Lebens-Beſſe- rung. 9. Ach! ſieh nicht an unſre Suͤnden, die ein jeder hat gethan, ach nimm uns in Gnaden an. Laß den Blitz doch nicht entzuͤnden unſre Haͤuſer, Haab und Gut, wend ab Feur und Waſſers- Fluth. 10. Ach! wir beben und erzittern, wenn uns in die Ohren ſchallt, wie dein Donner ſchrecklich knallt; ach! in ſolchen Ungewittern uͤbeſt du offt Straff und Recht uͤber einen boͤſen Knecht. 11. Ach! du kanſt uns jetzt auch ſtraffen, wenn dein Wetter ſchlaͤget ein, wo wir jetzt verſammlet ſeyn: ach! wilt du uns denn hinraffen? Vater der Barmhertzigkeit, ſchon uns doch zu dieſer Zeit. 12. Siehe nicht an unſre Suͤnden, ſiehe doch an JEſum Chriſt, der fuͤr uns geſtorben iſt: um des willen laß uns finden Huͤlff, Errettung, Troſt und Gnad, die er uns erworben hat. 13. Ach HErr! hilff uns, wir verderben, ach HErr! hilff, verlaß uns nicht, o GOtt! unſre Zuverſicht! laß uns nicht in Suͤnden ſter- ben,

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/290>, abgerufen am 22.07.2024.