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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Glanbige Eltern tragen ihre Kinder
GOTT im Gebet vor.
Aufmunterung.
Es. VIII, 18.
Siehe, hie bin ich, und die Kinder, die mir
der HErr gegeben hat. Und ist keines
von ihnen verlohren, Joh. XVII, 12.

ISt etwas, welches frommen Eltern sehr am
Hertzen liegt, so sind es ihre Kinder. Gewiß
Kinder sind theure Pfänder, welche GOTT von
der Hand der Eltern fordern wird. Wenn nun
solches fromme Eltern erwegen, 1) so tragen sie
dieselbe GOtt fleißig im Gebet vor, ehe sie ge-
bohren werden, und hernach kommen sie niemahls
vor GOtt, sie bringen ihr Kind mit. Es bit-
ten aber fromme Eltern absonderlich, daß GOtt
ihren Kindern gebe ein fromm Hertz und den Hei-
ligen Geist, der sie heilige, regiere, führe, als
welches der wahre Grund der Glückseligkeit ist, ge-
gen welchen Reichthum, Geschicklichkeit, Klugheit
nichts zu achten ist. 2) Es sollen aber Eltern
nicht allein für ihre Kinder beten, sondern sie auch
in der Furcht GOttes erziehen Darzu gehöret, daß
sie ihnen nicht den freyen Willen lassen, weil der
Kinder Wille von Natur unartig, und ihr Tich-
ten und Trachten böse ist von Jugend auf, darum
sollen sie dieselbe unterrichten lassen in der Erkänt-
niß GOttes, sie zum Gebet und Christlichen

Wan-
Q


Glanbige Eltern tragen ihre Kinder
GOTT im Gebet vor.
Aufmunterung.
Eſ. VIII, 18.
Siehe, hie bin ich, und die Kinder, die mir
der HErr gegeben hat. Und iſt keines
von ihnen verlohren, Joh. XVII, 12.

ISt etwas, welches frommen Eltern ſehr am
Hertzen liegt, ſo ſind es ihre Kinder. Gewiß
Kinder ſind theure Pfaͤnder, welche GOTT von
der Hand der Eltern fordern wird. Wenn nun
ſolches fromme Eltern erwegen, 1) ſo tragen ſie
dieſelbe GOtt fleißig im Gebet vor, ehe ſie ge-
bohren werden, und hernach kommen ſie niemahls
vor GOtt, ſie bringen ihr Kind mit. Es bit-
ten aber fromme Eltern abſonderlich, daß GOtt
ihren Kindern gebe ein fromm Hertz und den Hei-
ligen Geiſt, der ſie heilige, regiere, fuͤhre, als
welches der wahre Grund der Gluͤckſeligkeit iſt, ge-
gen welchen Reichthum, Geſchicklichkeit, Klugheit
nichts zu achten iſt. 2) Es ſollen aber Eltern
nicht allein fuͤr ihre Kinder beten, ſondern ſie auch
in der Furcht GOttes erziehen Darzu gehoͤret, daß
ſie ihnen nicht den freyen Willen laſſen, weil der
Kinder Wille von Natur unartig, und ihr Tich-
ten und Trachten boͤſe iſt von Jugend auf, darum
ſollen ſie dieſelbe unterrichten laſſen in der Erkaͤnt-
niß GOttes, ſie zum Gebet und Chriſtlichen

Wan-
Q
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[241/0265] Glanbige Eltern tragen ihre Kinder GOTT im Gebet vor. Aufmunterung. Eſ. VIII, 18. Siehe, hie bin ich, und die Kinder, die mir der HErr gegeben hat. Und iſt keines von ihnen verlohren, Joh. XVII, 12. ISt etwas, welches frommen Eltern ſehr am Hertzen liegt, ſo ſind es ihre Kinder. Gewiß Kinder ſind theure Pfaͤnder, welche GOTT von der Hand der Eltern fordern wird. Wenn nun ſolches fromme Eltern erwegen, 1) ſo tragen ſie dieſelbe GOtt fleißig im Gebet vor, ehe ſie ge- bohren werden, und hernach kommen ſie niemahls vor GOtt, ſie bringen ihr Kind mit. Es bit- ten aber fromme Eltern abſonderlich, daß GOtt ihren Kindern gebe ein fromm Hertz und den Hei- ligen Geiſt, der ſie heilige, regiere, fuͤhre, als welches der wahre Grund der Gluͤckſeligkeit iſt, ge- gen welchen Reichthum, Geſchicklichkeit, Klugheit nichts zu achten iſt. 2) Es ſollen aber Eltern nicht allein fuͤr ihre Kinder beten, ſondern ſie auch in der Furcht GOttes erziehen Darzu gehoͤret, daß ſie ihnen nicht den freyen Willen laſſen, weil der Kinder Wille von Natur unartig, und ihr Tich- ten und Trachten boͤſe iſt von Jugend auf, darum ſollen ſie dieſelbe unterrichten laſſen in der Erkaͤnt- niß GOttes, ſie zum Gebet und Chriſtlichen Wan- Q

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/265>, abgerufen am 23.11.2024.