Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite

um den Heiligen Geist.
meiner Seelen allezeit vor, wenn mir
die Welt und Welt-Sünden wollen
gefallen, daß mich solcher breite Weg
in das Verderben und Verdammniß
führet. Ach gib mir deinen Heiligen
Geist, den Geist der Wahrheit, der
mich lehre; den Geist des Trostes, der
mich erquicke; den Geist der Freudig-
keit, der mich erfreue in Traurigkeit;
den Geist der Wiedergeburt, der eine
neue Creatur und neuen Menschen
aus mir mache; den Geist der Kind-
schafft, der mich versichere, ich sey ein
Kind GOttes; den Geist, das Pfand
meines himmlischen Erbes. O wer-
ther Heiliger Geist, ach heilige mich,
du siehest ja, wie mein Hertz noch voll
Unreinigkeit, Unart, und Sünden
ist, dahero denn lauter unheilige Ge-
dancken, Worte und Wercke entste-
hen, aber du siehest auch, wie ich
durch deine Gnade davor einen hertz-
lichen Abscheu habe. Ach! es ist mir
leid, daß ich dich jemahls betrübet, und

dein

um den Heiligen Geiſt.
meiner Seelen allezeit vor, wenn mir
die Welt und Welt-Suͤnden wollen
gefallen, daß mich ſolcher breite Weg
in das Verderben und Verdammniß
fuͤhret. Ach gib mir deinen Heiligen
Geiſt, den Geiſt der Wahrheit, der
mich lehre; den Geiſt des Troſtes, der
mich erquicke; den Geiſt der Freudig-
keit, der mich erfreue in Traurigkeit;
den Geiſt der Wiedergeburt, der eine
neue Creatur und neuen Menſchen
aus mir mache; den Geiſt der Kind-
ſchafft, der mich verſichere, ich ſey ein
Kind GOttes; den Geiſt, das Pfand
meines himmliſchen Erbes. O wer-
ther Heiliger Geiſt, ach heilige mich,
du ſieheſt ja, wie mein Hertz noch voll
Unreinigkeit, Unart, und Suͤnden
iſt, dahero denn lauter unheilige Ge-
dancken, Worte und Wercke entſte-
hen, aber du ſieheſt auch, wie ich
durch deine Gnade davor einen hertz-
lichen Abſcheu habe. Ach! es iſt mir
leid, daß ich dich jemahls betruͤbet, und

dein
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0199" n="175"/><fw place="top" type="header">um den Heiligen Gei&#x017F;t.</fw><lb/>
meiner Seelen allezeit vor, wenn mir<lb/>
die Welt und Welt-Su&#x0364;nden wollen<lb/>
gefallen, daß mich &#x017F;olcher breite Weg<lb/>
in das Verderben und Verdammniß<lb/>
fu&#x0364;hret. Ach gib mir deinen Heiligen<lb/>
Gei&#x017F;t, den Gei&#x017F;t der Wahrheit, der<lb/>
mich lehre; den Gei&#x017F;t des Tro&#x017F;tes, der<lb/>
mich erquicke; den Gei&#x017F;t der Freudig-<lb/>
keit, der mich erfreue in Traurigkeit;<lb/>
den Gei&#x017F;t der Wiedergeburt, der eine<lb/>
neue Creatur und neuen Men&#x017F;chen<lb/>
aus mir mache; den Gei&#x017F;t der Kind-<lb/>
&#x017F;chafft, der mich ver&#x017F;ichere, ich &#x017F;ey ein<lb/>
Kind GOttes; den Gei&#x017F;t, das Pfand<lb/>
meines himmli&#x017F;chen Erbes. O wer-<lb/>
ther Heiliger Gei&#x017F;t, ach heilige mich,<lb/>
du &#x017F;iehe&#x017F;t ja, wie mein Hertz noch voll<lb/>
Unreinigkeit, Unart, und Su&#x0364;nden<lb/>
i&#x017F;t, dahero denn lauter unheilige Ge-<lb/>
dancken, Worte und Wercke ent&#x017F;te-<lb/>
hen, aber du &#x017F;iehe&#x017F;t auch, wie ich<lb/>
durch deine Gnade davor einen hertz-<lb/>
lichen Ab&#x017F;cheu habe. Ach! es i&#x017F;t mir<lb/>
leid, daß ich dich jemahls betru&#x0364;bet, und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dein</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[175/0199] um den Heiligen Geiſt. meiner Seelen allezeit vor, wenn mir die Welt und Welt-Suͤnden wollen gefallen, daß mich ſolcher breite Weg in das Verderben und Verdammniß fuͤhret. Ach gib mir deinen Heiligen Geiſt, den Geiſt der Wahrheit, der mich lehre; den Geiſt des Troſtes, der mich erquicke; den Geiſt der Freudig- keit, der mich erfreue in Traurigkeit; den Geiſt der Wiedergeburt, der eine neue Creatur und neuen Menſchen aus mir mache; den Geiſt der Kind- ſchafft, der mich verſichere, ich ſey ein Kind GOttes; den Geiſt, das Pfand meines himmliſchen Erbes. O wer- ther Heiliger Geiſt, ach heilige mich, du ſieheſt ja, wie mein Hertz noch voll Unreinigkeit, Unart, und Suͤnden iſt, dahero denn lauter unheilige Ge- dancken, Worte und Wercke entſte- hen, aber du ſieheſt auch, wie ich durch deine Gnade davor einen hertz- lichen Abſcheu habe. Ach! es iſt mir leid, daß ich dich jemahls betruͤbet, und dein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/199
Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/199>, abgerufen am 12.06.2024.