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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Abend-Gebet
nichts schädliches sich zu mir nahe, ich
fürchte mich nicht, wenn du bey mir
bist. Du hast mich heute begleitet,
wo ich mich hingewendet, und in mei-
ne Verrichtungen deinen Segen ge-
leget: du hast zu allem, was ich in
deinem Ramen angefangen, Glück ge-
geben. Ach! daß heute meine bestän-
dige Lehre Josephs Worte gewesen
wären: Wie solt ich so groß Ubel thun
und wieder GOtt sündigen. Ach
verzeihe mir aus Gnaden, was ich die-
sen Tag böses vollbracht, geredt, ge-
dacht, laß mit dem abgehenden Tage
auch meine Sünden und Sünden-
Straffe verschwinden, daß ihrer in
Ewigkeit nicht mehr gedacht werde.
So du wilt Sünde zurechnen, HErr
wer wird bestehen, denn ich weiß fast
wohl, daß also ist, daß ein Mensch
nicht rechtfertig vor GOTT beste-
hen mag; hat er Lust mit ihm zu ha-
dern, so kan er ihm auf tausend nicht
eines antworten. Was ich aber nicht

ver-

Abend-Gebet
nichts ſchaͤdliches ſich zu mir nahe, ich
fuͤrchte mich nicht, wenn du bey mir
biſt. Du haſt mich heute begleitet,
wo ich mich hingewendet, und in mei-
ne Verrichtungen deinen Segen ge-
leget: du haſt zu allem, was ich in
deinem Ramen angefangen, Gluͤck ge-
geben. Ach! daß heute meine beſtaͤn-
dige Lehre Joſephs Worte geweſen
waͤren: Wie ſolt ich ſo groß Ubel thun
und wieder GOtt ſuͤndigen. Ach
verzeihe mir aus Gnaden, was ich die-
ſen Tag boͤſes vollbracht, geredt, ge-
dacht, laß mit dem abgehenden Tage
auch meine Suͤnden und Suͤnden-
Straffe verſchwinden, daß ihrer in
Ewigkeit nicht mehr gedacht werde.
So du wilt Suͤnde zurechnen, HErr
wer wird beſtehen, denn ich weiß faſt
wohl, daß alſo iſt, daß ein Menſch
nicht rechtfertig vor GOTT beſte-
hen mag; hat er Luſt mit ihm zu ha-
dern, ſo kan er ihm auf tauſend nicht
eines antworten. Was ich aber nicht

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[170/0194] Abend-Gebet nichts ſchaͤdliches ſich zu mir nahe, ich fuͤrchte mich nicht, wenn du bey mir biſt. Du haſt mich heute begleitet, wo ich mich hingewendet, und in mei- ne Verrichtungen deinen Segen ge- leget: du haſt zu allem, was ich in deinem Ramen angefangen, Gluͤck ge- geben. Ach! daß heute meine beſtaͤn- dige Lehre Joſephs Worte geweſen waͤren: Wie ſolt ich ſo groß Ubel thun und wieder GOtt ſuͤndigen. Ach verzeihe mir aus Gnaden, was ich die- ſen Tag boͤſes vollbracht, geredt, ge- dacht, laß mit dem abgehenden Tage auch meine Suͤnden und Suͤnden- Straffe verſchwinden, daß ihrer in Ewigkeit nicht mehr gedacht werde. So du wilt Suͤnde zurechnen, HErr wer wird beſtehen, denn ich weiß faſt wohl, daß alſo iſt, daß ein Menſch nicht rechtfertig vor GOTT beſte- hen mag; hat er Luſt mit ihm zu ha- dern, ſo kan er ihm auf tauſend nicht eines antworten. Was ich aber nicht ver-

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/194>, abgerufen am 21.11.2024.