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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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daß GOtt allein das höchste Gut sey.
wahre Gut von dem vergänglichen
wohl unterscheide. O du Dreyeini-
ger GOTT! du bist allein mein
höchstes, liebstes, wahres und aller-
bestes Gut, du wilt dich mir schencken,
dich mit mir vereinigen, o so vereini-
ge dich dann mit meiner Seelen in Zeit
und Ewigkeit. Sind alle irrdische
Dinge den Feinden, Motten und Rost
unterworffen, kan sie der Feind rau-
ben, ein Unglück sie zernichten, so bleibet
mein GOtt, als mein höchstes Gut,
allezeit mein eigen, mit dem gehe ich
aus, mit demselben gehe ich ein, ihn
nehm ich mit mir auf die Reise, mit ihm
leg ich mich zur Ruh, ja mit ihm kom-
me ich dereinsten auch in die frohe
Ewigkeit. Darum, mein GOTT!
wenn ich nur dich habe, so frag ich
nichts nach Himmel und Erden, hab
ich dich, so hab ich das wahre Leben,
den grösten Reichthum, die wahre
Herrlichkeit, das allerbeste Gut. O
darum lebe in mir, wohne in mir, blei-

be
K 2

daß GOtt allein das hoͤchſte Gut ſey.
wahre Gut von dem vergaͤnglichen
wohl unterſcheide. O du Dreyeini-
ger GOTT! du biſt allein mein
hoͤchſtes, liebſtes, wahres und aller-
beſtes Gut, du wilt dich mir ſchencken,
dich mit mir vereinigen, o ſo vereini-
ge dich dann mit meiner Seelen in Zeit
und Ewigkeit. Sind alle irrdiſche
Dinge den Feinden, Motten und Roſt
unterworffen, kan ſie der Feind rau-
ben, ein Ungluͤck ſie zernichten, ſo bleibet
mein GOtt, als mein hoͤchſtes Gut,
allezeit mein eigen, mit dem gehe ich
aus, mit demſelben gehe ich ein, ihn
nehm ich mit mir auf die Reiſe, mit ihm
leg ich mich zur Ruh, ja mit ihm kom-
me ich dereinſten auch in die frohe
Ewigkeit. Darum, mein GOTT!
wenn ich nur dich habe, ſo frag ich
nichts nach Himmel und Erden, hab
ich dich, ſo hab ich das wahre Leben,
den groͤſten Reichthum, die wahre
Herrlichkeit, das allerbeſte Gut. O
darum lebe in mir, wohne in mir, blei-

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[147/0171] daß GOtt allein das hoͤchſte Gut ſey. wahre Gut von dem vergaͤnglichen wohl unterſcheide. O du Dreyeini- ger GOTT! du biſt allein mein hoͤchſtes, liebſtes, wahres und aller- beſtes Gut, du wilt dich mir ſchencken, dich mit mir vereinigen, o ſo vereini- ge dich dann mit meiner Seelen in Zeit und Ewigkeit. Sind alle irrdiſche Dinge den Feinden, Motten und Roſt unterworffen, kan ſie der Feind rau- ben, ein Ungluͤck ſie zernichten, ſo bleibet mein GOtt, als mein hoͤchſtes Gut, allezeit mein eigen, mit dem gehe ich aus, mit demſelben gehe ich ein, ihn nehm ich mit mir auf die Reiſe, mit ihm leg ich mich zur Ruh, ja mit ihm kom- me ich dereinſten auch in die frohe Ewigkeit. Darum, mein GOTT! wenn ich nur dich habe, ſo frag ich nichts nach Himmel und Erden, hab ich dich, ſo hab ich das wahre Leben, den groͤſten Reichthum, die wahre Herrlichkeit, das allerbeſte Gut. O darum lebe in mir, wohne in mir, blei- be K 2

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/171>, abgerufen am 13.06.2024.