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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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GOtt wolle ihn von der Welt abziehen.
Menschen soll täglich anziehen, der
nach GOtt geschaffen ist in recht-
schaffener Gerechtigkeit und Heilig-
keit. Mache mir die Welt immer
bitterer, aber die Frömmigkeit, Got-
tesfurcht und den Himmel süsser.
Gib, daß ich beständig verachte die
vergängliche Lust der Welt, damit
ich sie fliehe, weil auf die genossene
Welt-Lust und Welt-Freude, lau-
ter Angst, Verstreuung, ein böß
Gewissen und das Seelen Verderben
folget. Reiß aus meinem Hertzen,
was noch Welt und Welt-Liebe heis-
set, und pflantze deine heilige Furcht
in mir. Du Schöpffer aller Dinge,
du väterliche Krafft, regierst von
Ende zu Ende, kräfftig aus eigner
Macht, das Hertz uns zu dir wende,
und kehr ab unsere Sinnen, daß sie
nicht irren von dir, Amen.

Gesang.
G 5

GOtt wolle ihn von der Welt abziehen.
Menſchen ſoll taͤglich anziehen, der
nach GOtt geſchaffen iſt in recht-
ſchaffener Gerechtigkeit und Heilig-
keit. Mache mir die Welt immer
bitterer, aber die Froͤmmigkeit, Got-
tesfurcht und den Himmel ſuͤſſer.
Gib, daß ich beſtaͤndig verachte die
vergaͤngliche Luſt der Welt, damit
ich ſie fliehe, weil auf die genoſſene
Welt-Luſt und Welt-Freude, lau-
ter Angſt, Verſtreuung, ein boͤß
Gewiſſen und das Seelen Verderben
folget. Reiß aus meinem Hertzen,
was noch Welt und Welt-Liebe heiſ-
ſet, und pflantze deine heilige Furcht
in mir. Du Schoͤpffer aller Dinge,
du vaͤterliche Krafft, regierſt von
Ende zu Ende, kraͤfftig aus eigner
Macht, das Hertz uns zu dir wende,
und kehr ab unſere Sinnen, daß ſie
nicht irren von dir, Amen.

Geſang.
G 5
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[105/0129] GOtt wolle ihn von der Welt abziehen. Menſchen ſoll taͤglich anziehen, der nach GOtt geſchaffen iſt in recht- ſchaffener Gerechtigkeit und Heilig- keit. Mache mir die Welt immer bitterer, aber die Froͤmmigkeit, Got- tesfurcht und den Himmel ſuͤſſer. Gib, daß ich beſtaͤndig verachte die vergaͤngliche Luſt der Welt, damit ich ſie fliehe, weil auf die genoſſene Welt-Luſt und Welt-Freude, lau- ter Angſt, Verſtreuung, ein boͤß Gewiſſen und das Seelen Verderben folget. Reiß aus meinem Hertzen, was noch Welt und Welt-Liebe heiſ- ſet, und pflantze deine heilige Furcht in mir. Du Schoͤpffer aller Dinge, du vaͤterliche Krafft, regierſt von Ende zu Ende, kraͤfftig aus eigner Macht, das Hertz uns zu dir wende, und kehr ab unſere Sinnen, daß ſie nicht irren von dir, Amen. Geſang. G 5

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/129>, abgerufen am 23.11.2024.