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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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am Dienstag.
haben muß, und mein Leben ein Ziel
hat, und ich davon muß. Siehe,
meine Tage sind eine Hand breit für
dir, und mein Leben ist wie nichts für
dir. Wir müssen alle offenbar wer-
den vor dem Richterstuhl Christi, daß
ein jeder empfahe, nachdem er gehan-
delt hat bey Leibes-Leben, es sey gutes
oder böses. Darum richte ich mich
selbst und frage: Meine Seele, wie
hast du heute den Tag hingebracht?
hast du auch was gutes gedacht? Ist
GOtt heute mit dir vereiniget geblie-
ben, oder hast du ihn mit vorsetzlichen
und wissentlichen Sünden von dir ge-
trieben? Mein Mund, was hast du
heut geredet, hast du gesprochen, was
ehrbar, was keusch, was wohl lautet,
ist das Lob GOttes von dir ausgebrei-
tet worden, oder bist du von Nar-
rentheidungen und schandbaren Wor-
ten übergeflossen? Wo seyd ihr hin-
gegangen, ihr Füsse? Was habt ihr
verrichtet und verübet, ihr Hände?

Was
F 5

am Dienſtag.
haben muß, und mein Leben ein Ziel
hat, und ich davon muß. Siehe,
meine Tage ſind eine Hand breit fuͤr
dir, und mein Leben iſt wie nichts fuͤr
dir. Wir muͤſſen alle offenbar wer-
den vor dem Richterſtuhl Chriſti, daß
ein jeder empfahe, nachdem er gehan-
delt hat bey Leibes-Leben, es ſey gutes
oder boͤſes. Darum richte ich mich
ſelbſt und frage: Meine Seele, wie
haſt du heute den Tag hingebracht?
haſt du auch was gutes gedacht? Iſt
GOtt heute mit dir vereiniget geblie-
ben, oder haſt du ihn mit vorſetzlichen
und wiſſentlichen Suͤnden von dir ge-
trieben? Mein Mund, was haſt du
heut geredet, haſt du geſprochen, was
ehrbar, was keuſch, was wohl lautet,
iſt das Lob GOttes von dir ausgebrei-
tet worden, oder biſt du von Nar-
rentheidungen und ſchandbaren Wor-
ten uͤbergefloſſen? Wo ſeyd ihr hin-
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verrichtet und veruͤbet, ihr Haͤnde?

Was
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[89/0113] am Dienſtag. haben muß, und mein Leben ein Ziel hat, und ich davon muß. Siehe, meine Tage ſind eine Hand breit fuͤr dir, und mein Leben iſt wie nichts fuͤr dir. Wir muͤſſen alle offenbar wer- den vor dem Richterſtuhl Chriſti, daß ein jeder empfahe, nachdem er gehan- delt hat bey Leibes-Leben, es ſey gutes oder boͤſes. Darum richte ich mich ſelbſt und frage: Meine Seele, wie haſt du heute den Tag hingebracht? haſt du auch was gutes gedacht? Iſt GOtt heute mit dir vereiniget geblie- ben, oder haſt du ihn mit vorſetzlichen und wiſſentlichen Suͤnden von dir ge- trieben? Mein Mund, was haſt du heut geredet, haſt du geſprochen, was ehrbar, was keuſch, was wohl lautet, iſt das Lob GOttes von dir ausgebrei- tet worden, oder biſt du von Nar- rentheidungen und ſchandbaren Wor- ten uͤbergefloſſen? Wo ſeyd ihr hin- gegangen, ihr Fuͤſſe? Was habt ihr verrichtet und veruͤbet, ihr Haͤnde? Was F 5

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/113>, abgerufen am 21.11.2024.