Staden, Hans: Warhaftige Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen [...]. Marpurg [Marburg], 1557.gesagt hette/ Der Mon were zornig vber seine hütten. Wie ich Da sagte ich jm weiter/ Es were war/ darunb das er mich Nach etlichen tagen starb jm eyn bruder/ Darnach wider Wie er nun sahe/ das seine kinder/ sein Mutter vnd brüder geſagt hette/ Der Mon were zoꝛnig vber ſeine huͤtten. Wie ich Da ſagte ich jm weiter/ Es were war/ darũb das er mich Nach etlichen tagen ſtarb jm eyn bꝛůder/ Darnach wider Wie er nun ſahe/ das ſeine kinder/ ſein Mutter vnd bꝛuͤder <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0080"/> geſagt hette/ Der Mon were zoꝛnig vber ſeine huͤtten. Wie ich<lb/> die rede von jm hoͤꝛete / gedacht ich bei mir ſelbſt: Das muͤſte<lb/> ye auß verſehung Gottes geſchehen ſein/ das ich des abents<lb/> wie voꝛ gemelt/ von dem Mon geredt hatte. Es war mir<lb/> eyn groſſe freud/ vnd gedachte: Heut iſt Gott mit mir.</p> <p>Da ſagte ich jm weiter/ Es were war/ darũb das er mich<lb/> eſſen wolte/ vnd ich were ſein feind nicht/ derhalben keme jm<lb/> das vngluͤck. Da ſagte er/ Man ſolt mir nichts thun / were<lb/> es ſach/ das er widerumb auff keme. Jch wuſte nicht wie ich<lb/> Gott am beſten bitten ſolt/ Jch gedacht/ kommen ſie wider-<lb/> umb zů jrer geſundtheyt/ ſo toͤdten ſie mich gleichwol/ Ster<lb/> ben ſie dann/ ſo werden die andern ſagen/ Laſſet vns jn toͤd-<lb/> ten/ ehe mehꝛ vngluͤcks ſeinethalben kõpt/ wie ſie auch ſchon<lb/> begunten zuſagen: ſtalte es Gott heym. Er batt mich gleich<lb/> ſehꝛ/ das ſie doch moͤchten geſundt werden. Jch gieng vmb<lb/> ſie her/ vnd legte jnen die hend auff die heupter/ welches ſie<lb/> also von mir begerten. Es wolte es Gott ſo nicht haben/ ſie<lb/> begunten zuſterbẽ/ Erst ſtarb jnen ein kindt / darnach ſtarb<lb/> ſein mutter eyn alte fraw/ welche die duppen zuruͤſten wol-<lb/> te/ da man die gedꝛenck inne machen wolte mich zueſſen.</p> <p>Nach etlichen tagen ſtarb jm eyn bꝛůder/ Darnach wider<lb/> eyn kind/ vñ noch eyn bꝛuder / welcher zuuoꝛne mir die newe<lb/> zeittung bꝛacht/ wie voꝛ gemelt/ dz sie kranck weren woꝛden:</p> <p>Wie er nun ſahe/ das ſeine kinder/ ſein Mutter vnd bꝛuͤder<lb/> tod waren/ wurde jm ſehꝛ leyde/ das er vñ ſeine frawen auch<lb/> ſtürben/ Do ſagte er ich ſolte meinem Got ſagen/ das er nun<lb/> den zoꝛn fahꝛen lieſſe/ das er mochte lebendig bleiben/ ich<lb/> troͤstete jnen herlich/ vñ ſagte er wuͤrde keyn not haben/ aber<lb/> das er nicht gedaͤchte/ wan er auff keme/ das er mich dan toͤ-<lb/> den wolte/ Do sagte er neyn/ vnd befall auch denen in ſeiner<lb/> huͤtten das mir niemant ſpot anthete/ noch dꝛawete zu eſſen. </p> </div> </body> </text> </TEI> [0080]
geſagt hette/ Der Mon were zoꝛnig vber ſeine huͤtten. Wie ich
die rede von jm hoͤꝛete / gedacht ich bei mir ſelbſt: Das muͤſte
ye auß verſehung Gottes geſchehen ſein/ das ich des abents
wie voꝛ gemelt/ von dem Mon geredt hatte. Es war mir
eyn groſſe freud/ vnd gedachte: Heut iſt Gott mit mir.
Da ſagte ich jm weiter/ Es were war/ darũb das er mich
eſſen wolte/ vnd ich were ſein feind nicht/ derhalben keme jm
das vngluͤck. Da ſagte er/ Man ſolt mir nichts thun / were
es ſach/ das er widerumb auff keme. Jch wuſte nicht wie ich
Gott am beſten bitten ſolt/ Jch gedacht/ kommen ſie wider-
umb zů jrer geſundtheyt/ ſo toͤdten ſie mich gleichwol/ Ster
ben ſie dann/ ſo werden die andern ſagen/ Laſſet vns jn toͤd-
ten/ ehe mehꝛ vngluͤcks ſeinethalben kõpt/ wie ſie auch ſchon
begunten zuſagen: ſtalte es Gott heym. Er batt mich gleich
ſehꝛ/ das ſie doch moͤchten geſundt werden. Jch gieng vmb
ſie her/ vnd legte jnen die hend auff die heupter/ welches ſie
also von mir begerten. Es wolte es Gott ſo nicht haben/ ſie
begunten zuſterbẽ/ Erst ſtarb jnen ein kindt / darnach ſtarb
ſein mutter eyn alte fraw/ welche die duppen zuruͤſten wol-
te/ da man die gedꝛenck inne machen wolte mich zueſſen.
Nach etlichen tagen ſtarb jm eyn bꝛůder/ Darnach wider
eyn kind/ vñ noch eyn bꝛuder / welcher zuuoꝛne mir die newe
zeittung bꝛacht/ wie voꝛ gemelt/ dz sie kranck weren woꝛden:
Wie er nun ſahe/ das ſeine kinder/ ſein Mutter vnd bꝛuͤder
tod waren/ wurde jm ſehꝛ leyde/ das er vñ ſeine frawen auch
ſtürben/ Do ſagte er ich ſolte meinem Got ſagen/ das er nun
den zoꝛn fahꝛen lieſſe/ das er mochte lebendig bleiben/ ich
troͤstete jnen herlich/ vñ ſagte er wuͤrde keyn not haben/ aber
das er nicht gedaͤchte/ wan er auff keme/ das er mich dan toͤ-
den wolte/ Do sagte er neyn/ vnd befall auch denen in ſeiner
huͤtten das mir niemant ſpot anthete/ noch dꝛawete zu eſſen.
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