Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880."Pah, warum bist du denn aber nicht lieber dort ge¬ "Weil ich tausendmal lieber heim will zum Großvater "Denkst vielleicht anders, wenn du hinaufkommst", Nun fing er an zu pfeifen und sagte Nichts mehr, und „Pah, warum biſt du denn aber nicht lieber dort ge¬ „Weil ich tauſendmal lieber heim will zum Großvater „Denkſt vielleicht anders, wenn du hinaufkommſt“, Nun fing er an zu pfeifen und ſagte Nichts mehr, und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0217" n="207"/> <p>„Pah, warum biſt du denn aber nicht lieber dort ge¬<lb/> blieben, wenn man dir's ſchon erlaubt hat, heimzugehen?“</p><lb/> <p>„Weil ich tauſendmal lieber heim will zum Großvater<lb/> auf die Alm, als ſonſt Alles auf der Welt.“</p><lb/> <p>„Denkſt vielleicht anders, wenn du hinaufkommſt“,<lb/> brummte der Bäcker; „nimmt mich aber doch wunder“,<lb/> ſagte er dann zu ſich ſelbſt, „es kann wiſſen, wie's iſt.“</p><lb/> <p>Nun fing er an zu pfeifen und ſagte Nichts mehr, und<lb/> Heidi ſchaute um ſich und fing an innerlich zu zittern vor<lb/> Erregung, denn es erkannte die Bäume am Wege, und<lb/> drüben ſtanden die hohen Zacken des Falkniß-Berges und<lb/> ſchauten zu ihm herüber, ſo als grüßten ſie es wie gute,<lb/> alte Freunde und Heidi grüßte wieder und mit jedem Schritt<lb/> vorwärts wurde Heidi's Erwartung geſpannter und es<lb/> meinte, es müſſe vom Wagen herunterſpringen und aus<lb/> allen Kräften laufen, bis es ganz oben wäre. Aber es<lb/> blieb doch ſtill ſitzen und rührte ſich nicht, aber Alles zit¬<lb/> terte an ihm. Jetzt fuhren ſie im Dörfli ein, eben ſchlug<lb/> die Glocke fünf Uhr. Augenblicklich ſammelte ſich eine Ge¬<lb/> ſellſchaft von Kindern und Frauen um den Wagen herum,<lb/> und ein paar Nachbarn traten auch noch herzu, denn der<lb/> Koffer und das Kind auf des Bäckers Wagen hatten die<lb/> Aufmerkſamkeit aller Umwohnenden auf ſich gezogen, und<lb/> Jeder wollte wiſſen, woher und wohin und wem Beide zu¬<lb/> gehören. Als der Bäcker Heidi heruntergehoben hatte, ſagte es<lb/> eilig: „Danke, der Großvater holt dann ſchon den Koffer“,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [207/0217]
„Pah, warum biſt du denn aber nicht lieber dort ge¬
blieben, wenn man dir's ſchon erlaubt hat, heimzugehen?“
„Weil ich tauſendmal lieber heim will zum Großvater
auf die Alm, als ſonſt Alles auf der Welt.“
„Denkſt vielleicht anders, wenn du hinaufkommſt“,
brummte der Bäcker; „nimmt mich aber doch wunder“,
ſagte er dann zu ſich ſelbſt, „es kann wiſſen, wie's iſt.“
Nun fing er an zu pfeifen und ſagte Nichts mehr, und
Heidi ſchaute um ſich und fing an innerlich zu zittern vor
Erregung, denn es erkannte die Bäume am Wege, und
drüben ſtanden die hohen Zacken des Falkniß-Berges und
ſchauten zu ihm herüber, ſo als grüßten ſie es wie gute,
alte Freunde und Heidi grüßte wieder und mit jedem Schritt
vorwärts wurde Heidi's Erwartung geſpannter und es
meinte, es müſſe vom Wagen herunterſpringen und aus
allen Kräften laufen, bis es ganz oben wäre. Aber es
blieb doch ſtill ſitzen und rührte ſich nicht, aber Alles zit¬
terte an ihm. Jetzt fuhren ſie im Dörfli ein, eben ſchlug
die Glocke fünf Uhr. Augenblicklich ſammelte ſich eine Ge¬
ſellſchaft von Kindern und Frauen um den Wagen herum,
und ein paar Nachbarn traten auch noch herzu, denn der
Koffer und das Kind auf des Bäckers Wagen hatten die
Aufmerkſamkeit aller Umwohnenden auf ſich gezogen, und
Jeder wollte wiſſen, woher und wohin und wem Beide zu¬
gehören. Als der Bäcker Heidi heruntergehoben hatte, ſagte es
eilig: „Danke, der Großvater holt dann ſchon den Koffer“,
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