Sprengel, Christian Konrad: Das entdeckte Geheimniss der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen. Berlin, 1793.[Spaltenumbruch]
Ranunculus. Ranunculus. Die schon vom Linne bemerkten Saftdrüsen, welche zu- Ranunculus bulbosus. Knollichter Hahnenfuß. Tab. V. 14. Die Blume in natürlicher Stellung und 16. Dieselbe, von oben gesehen. 17. Der unterste Theil eines Kronenblatts. Auf seinem Tab. XV. 35. Ein auf ein Kronenblatt gefallener Re- 3. Am 5. Oktober 1788, da es am vorhergehenden Tage Ranunculus. blatts, und bewege den Stock also hin und her, daß sein Endedas Kronenblatt beynahe berührt: so wird man finden, daß der Tropfen immer am Stock hangen bleibt, keinesweges aber sich an das Kronenblatt anhängt, als wenn dieses mit Oel überstrichen wäre. Fallen also gleich, wann es regnet, Regen- gentropfen in die Krone, so werden dieselben doch bald vom Winde, welcher gewöhnlich einen Regen begleitet, und die Blumen schüttelt, wieder herausgeworfen. Wozu so viel Staubgefäße? Sollten nicht weit wenigere im Stande seyn, so viel Staub zu bereiten, als zur Befruchtung der Frucht- knoten erforderlich ist? Allerdings. Die Natur suchte aber durch dieselben noch eine andere sehr wichtige Absicht zu er- reichen, nemlich die Beschützung des Safts vor dem Regen. Es mußten also ihrer so viele seyn, daß sie den ganzen Zwi- schenraum zwischen den Pistillen und den Kronenblättern meist ausfüllten. Wann also ein Regentropfen auf einem Kronen- blatt herabfließt, so kann er zwischen dasselbe und die nächsten Antheren nicht hindurchfließen, sondern wird von den letzteren angezogen. Hier bleibt er nun stehen, und ist nicht im Stan- de, den Safttropfen, von dem er nicht mehr weit entfernt ist, zu erreichen. Denn die Filamente sind weit dünner, als die Antheren, haben folglich weniger Anziehungskraft, und die Antheren werden nicht etwa nach und nach dicker, sondern sind unten so dicke, als oben; so daß aus beiden Ursachen der Re- gentropfen nicht die Antheren verlassen, und sich an die Fila- mente anhängen kann. 4. Die gelbe glänzende Krone wird von den Insekten 5. Die Blume wird von den Bienen häufig besucht. Sie Ranunculus auricomus. Tab. XXV. 23. 28--30. T 2
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Ranunculus. Ranunculus. Die ſchon vom Linné bemerkten Saftdruͤſen, welche zu- Ranunculus bulboſus. Knollichter Hahnenfuß. Tab. V. 14. Die Blume in natuͤrlicher Stellung und 16. Dieſelbe, von oben geſehen. 17. Der unterſte Theil eines Kronenblatts. Auf ſeinem Tab. XV. 35. Ein auf ein Kronenblatt gefallener Re- 3. Am 5. Oktober 1788, da es am vorhergehenden Tage Ranunculus. blatts, und bewege den Stock alſo hin und her, daß ſein Endedas Kronenblatt beynahe beruͤhrt: ſo wird man finden, daß der Tropfen immer am Stock hangen bleibt, keinesweges aber ſich an das Kronenblatt anhaͤngt, als wenn dieſes mit Oel uͤberſtrichen waͤre. Fallen alſo gleich, wann es regnet, Regen- gentropfen in die Krone, ſo werden dieſelben doch bald vom Winde, welcher gewoͤhnlich einen Regen begleitet, und die Blumen ſchuͤttelt, wieder herausgeworfen. Wozu ſo viel Staubgefaͤße? Sollten nicht weit wenigere im Stande ſeyn, ſo viel Staub zu bereiten, als zur Befruchtung der Frucht- knoten erforderlich iſt? Allerdings. Die Natur ſuchte aber durch dieſelben noch eine andere ſehr wichtige Abſicht zu er- reichen, nemlich die Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen. Es mußten alſo ihrer ſo viele ſeyn, daß ſie den ganzen Zwi- ſchenraum zwiſchen den Piſtillen und den Kronenblaͤttern meiſt ausfuͤllten. Wann alſo ein Regentropfen auf einem Kronen- blatt herabfließt, ſo kann er zwiſchen daſſelbe und die naͤchſten Antheren nicht hindurchfließen, ſondern wird von den letzteren angezogen. Hier bleibt er nun ſtehen, und iſt nicht im Stan- de, den Safttropfen, von dem er nicht mehr weit entfernt iſt, zu erreichen. Denn die Filamente ſind weit duͤnner, als die Antheren, haben folglich weniger Anziehungskraft, und die Antheren werden nicht etwa nach und nach dicker, ſondern ſind unten ſo dicke, als oben; ſo daß aus beiden Urſachen der Re- gentropfen nicht die Antheren verlaſſen, und ſich an die Fila- mente anhaͤngen kann. 4. Die gelbe glaͤnzende Krone wird von den Inſekten 5. Die Blume wird von den Bienen haͤufig beſucht. Sie Ranunculus auricomus. Tab. XXV. 23. 28—30. T 2
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Ranunculus.
Ranunculus.
Ranunculus.
Die ſchon vom Linné bemerkten Saftdruͤſen, welche zu-
gleich die Safthalter ſind, ſitzen am Nagel der Kronenblaͤtter,
und ſind in einigen Arten kleine mit einem Rande umgebene
Hoͤhlchen, in andern kleine Schuͤppchen, welche mit dem Na
gel ein kleines Taͤſchchen bilden.
Ranunculus bulboſus. Knollichter Hahnenfuß.
Tab. V. 14. 16. 17. Tab. XV. 35.
Tab. V. 14. Die Blume in natuͤrlicher Stellung und
Groͤſſe.
16. Dieſelbe, von oben geſehen.
17. Der unterſte Theil eines Kronenblatts. Auf ſeinem
Nagel das Saftſchuͤppchen, welches bis an die punktirte Linie
mit demſelben zuſammengewachſen iſt. Ueber demſelben das
Saftmaal.
Tab. XV. 35. Ein auf ein Kronenblatt gefallener Re-
gentropfen findet, indem er herabfließt, zwey Antheren im
Wege, welche ihn anziehen und aufhalten, ſo daß er den im
Winkel zwiſchen den Filamenten und dem Kronenblatt befindli-
chen Safttropfen nicht erreichen kann.
3. Am 5. Oktober 1788, da es am vorhergehenden Tage
und in der vergangenen Nacht faſt unaufhoͤrlich geregnet hatte,
unterſuchte ich verſchiedene Blumen dieſer Art, welche ich auf
dem Felde fand. Auf dem oberen Theil der inneren Seite der
Kronenblaͤtter fand ich Regentropfen. Sie hatten aber eine
faſt kugelfoͤrmige Geſtalt, zum Beweiſe, daß ſie von den Kro-
nenblaͤttern nur ſchwach angezogen wurden, weil ſie ſonſt eine
weit flachere Geſtalt wuͤrden gehabt haben. Schuͤttelte ich nun
die Blumen, ſo fielen ſie ſogleich heraus, und die Kronenblaͤt-
ter waren wieder trocken. Andere Regentropfen fand ich zwi-
ſchen den Kronenblaͤttern und einigen Antheren haftend; keinen
einzigen aber fand ich zwiſchen den Filamenten und den Kro-
nenblaͤttern haftend, viel weniger mit dem Safttroͤpfchen zu-
ſammengefloſſen. Daß dies nicht etwas zufaͤlliges, ſondern eine
weiſe Veranſtaltung der Natur ſey, welche die Safttroͤpfchen
vor dem Regen geſchuͤtzt wiſſen will, daran zweifelte ich keinen
Augenblick. Obgleich die Kronenblaͤtter ſpiegelglatt ſind, ſo daß
ſie glaͤnzen, und man hieraus ſchließen ſollte, daß ſie die Re-
gentropfen ſtark anziehen, ſo wie die Safthalter aller Saft-
blumen zu dem Ende glatt ſind, damit ſie den Saft anziehen:
ſo kann man ſich doch leicht vom Gegentheil uͤberzeugen. Man
benetze einen Pinſelſtock oder dergleichen mit Waſſer, ſo daß
am unteren Ende deſſelben ein Tropfen hangen bleibt. Mit
dieſem Tropfen beruͤhre man die innere Seite eines Kronen-
blatts, und bewege den Stock alſo hin und her, daß ſein Ende
das Kronenblatt beynahe beruͤhrt: ſo wird man finden, daß
der Tropfen immer am Stock hangen bleibt, keinesweges aber
ſich an das Kronenblatt anhaͤngt, als wenn dieſes mit Oel
uͤberſtrichen waͤre. Fallen alſo gleich, wann es regnet, Regen-
gentropfen in die Krone, ſo werden dieſelben doch bald vom
Winde, welcher gewoͤhnlich einen Regen begleitet, und die
Blumen ſchuͤttelt, wieder herausgeworfen. Wozu ſo viel
Staubgefaͤße? Sollten nicht weit wenigere im Stande ſeyn,
ſo viel Staub zu bereiten, als zur Befruchtung der Frucht-
knoten erforderlich iſt? Allerdings. Die Natur ſuchte aber
durch dieſelben noch eine andere ſehr wichtige Abſicht zu er-
reichen, nemlich die Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen.
Es mußten alſo ihrer ſo viele ſeyn, daß ſie den ganzen Zwi-
ſchenraum zwiſchen den Piſtillen und den Kronenblaͤttern meiſt
ausfuͤllten. Wann alſo ein Regentropfen auf einem Kronen-
blatt herabfließt, ſo kann er zwiſchen daſſelbe und die naͤchſten
Antheren nicht hindurchfließen, ſondern wird von den letzteren
angezogen. Hier bleibt er nun ſtehen, und iſt nicht im Stan-
de, den Safttropfen, von dem er nicht mehr weit entfernt iſt,
zu erreichen. Denn die Filamente ſind weit duͤnner, als die
Antheren, haben folglich weniger Anziehungskraft, und die
Antheren werden nicht etwa nach und nach dicker, ſondern ſind
unten ſo dicke, als oben; ſo daß aus beiden Urſachen der Re-
gentropfen nicht die Antheren verlaſſen, und ſich an die Fila-
mente anhaͤngen kann.
4. Die gelbe glaͤnzende Krone wird von den Inſekten
ſchon von weitem bemerkt, und hat ein Saftmaal. Dieſes iſt
der matte Fleck uͤber der Saftdruͤſe. Einen ſolchen Fleck ha-
ben alle Arten mit gelber Krone; hingegen die Arten mit
weißer Krone haben einen gelben Fleck, z. B. Ranunculus
heterophyllus, Tab. XV. 34. Im R. rutaefolius
(Jacqu. Collect. Vol. l.) iſt das Saftmaal pomeranzenfarben,
da die Krone weiß und ein wenig roͤthlich iſt. R. glacialis
(Ebendaſ.) hat eine weiße, zuweilen roſenfarbene Krone, und
gelbe Saftſchuppen. Beym R. parnaſſifolius, deſſen
Krone weiß iſt, meldet der Herr Verfaſſer nichts von einem
ſolchen Fleck.
5. Die Blume wird von den Bienen haͤufig beſucht. Sie
kriechen in derſelben um die Staubgefaͤße ringsherum. Ob ſie
den Saft genießen, weiß ich nicht; daß ſie aber den Staub
ſammlen, iſt gewiß, denn ich fand denſelben an ihren Hinter-
beinen in Geſtalt gelber Kuͤgelchen.
Ranunculus auricomus. Tab. XXV. 23. 28—30.
32. 33. 35. 36.
T 2
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