Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.Glückwünschungs-Schreiben. Deines grossen Schöpffers preißt,Da er sich so treu erweist, Da du bey den Feyertagen Nichts von Angst und Noth kanst sagen. Nun, des Höchsten Vater-Hand, Der es gnädigst abgewandt, Der dir deinen Wunsch gewähret, Gebe was dein Hertz begehret. Bring diß Fest in froher Ruh, Lachen, Schertz und Anmuth zu. Doch, gedenckt der Himmel deiner, Ey, so dencke du auch meiner, Daß die angenehmste Nacht Auf mich, Armen, mit bedacht, Wenn du mir läst fein bescheeren. Nun die Zeit wird alles lehren. Glückwünschungs-Schreiben, Wenn dich der Doctor-Hut, wenn dich desAls einer die wohlverdiente Doctor-Würde erhielte. Jm Nahmen eines andern. Lorbers Pracht, O! mehr als grosser Freund, nicht unempfindlich macht, So höre auch mein Lied, ob wohl mit schlechten Sayten, Es singt zu deinem Ruhm, und schickt sich in die Zeiten. Doch wie? ich weiß es schon, du kennst die Schmeich- ler nicht, Gesetzt, ich machte dir ein irdisch Lob-Gedicht, Du danckst mir nicht davor, die Tugend scheint dir erblich, Und
Gluͤckwuͤnſchungs-Schreiben. Deines groſſen Schoͤpffers preißt,Da er ſich ſo treu erweiſt, Da du bey den Feyertagen Nichts von Angſt und Noth kanſt ſagen. Nun, des Hoͤchſten Vater-Hand, Der es gnaͤdigſt abgewandt, Der dir deinen Wunſch gewaͤhret, Gebe was dein Hertz begehret. Bring diß Feſt in froher Ruh, Lachen, Schertz und Anmuth zu. Doch, gedenckt der Himmel deiner, Ey, ſo dencke du auch meiner, Daß die angenehmſte Nacht Auf mich, Armen, mit bedacht, Wenn du mir laͤſt fein beſcheeren. Nun die Zeit wird alles lehren. Gluͤckwuͤnſchungs-Schreiben, Wenn dich der Doctor-Hut, wenn dich desAls einer die wohlverdiente Doctor-Wuͤrde erhielte. Jm Nahmen eines andern. Lorbers Pracht, O! mehr als groſſer Freund, nicht unempfindlich macht, So hoͤre auch mein Lied, ob wohl mit ſchlechten Sayten, Es ſingt zu deinem Ruhm, und ſchickt ſich in die Zeiten. Doch wie? ich weiß es ſchon, du kennſt die Schmeich- ler nicht, Geſetzt, ich machte dir ein irdiſch Lob-Gedicht, Du danckſt mir nicht davor, die Tugend ſcheint dir erblich, Und
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <pb facs="#f0081" n="61"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Gluͤckwuͤnſchungs-Schreiben.</hi> </fw><lb/> <l>Deines groſſen Schoͤpffers preißt,</l><lb/> <l>Da er ſich ſo treu erweiſt,</l><lb/> <l>Da du bey den Feyertagen</l><lb/> <l>Nichts von Angſt und Noth kanſt ſagen.</l><lb/> <l>Nun, des Hoͤchſten Vater-Hand,</l><lb/> <l>Der es gnaͤdigſt abgewandt,</l><lb/> <l>Der dir deinen Wunſch gewaͤhret,</l><lb/> <l>Gebe was dein Hertz begehret.</l><lb/> <l>Bring diß Feſt in froher Ruh,</l><lb/> <l>Lachen, Schertz und Anmuth zu.</l><lb/> <l>Doch, gedenckt der Himmel deiner,</l><lb/> <l>Ey, ſo dencke du auch meiner,</l><lb/> <l>Daß die angenehmſte Nacht</l><lb/> <l>Auf mich, Armen, mit bedacht,</l><lb/> <l>Wenn du mir laͤſt fein beſcheeren.</l><lb/> <l>Nun die Zeit wird alles lehren.</l> </lg> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head><hi rendition="#fr">Gluͤckwuͤnſchungs-Schreiben,</hi><lb/> Als einer die wohlverdiente <hi rendition="#aq">Doctor-</hi>Wuͤrde erhielte. Jm<lb/> Nahmen eines andern.</head><lb/> <l><hi rendition="#in">W</hi>enn dich der <hi rendition="#aq">Doctor-</hi>Hut, wenn dich des</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Lorbers Pracht,</hi> </l><lb/> <l>O! mehr als groſſer <hi rendition="#fr">Freund,</hi> nicht unempfindlich</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">macht,</hi> </l><lb/> <l>So hoͤre auch mein Lied, ob wohl mit ſchlechten</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Sayten,</hi> </l><lb/> <l>Es ſingt zu deinem Ruhm, und ſchickt ſich in die</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Zeiten.</hi> </l><lb/> <l>Doch wie? ich weiß es ſchon, du kennſt die Schmeich-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ler nicht,</hi> </l><lb/> <l>Geſetzt, ich machte dir ein irdiſch Lob-Gedicht,</l><lb/> <l>Du danckſt mir nicht davor, die Tugend ſcheint dir</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">erblich,</hi> </l> <fw place="bottom" type="catch">Und</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [61/0081]
Gluͤckwuͤnſchungs-Schreiben.
Deines groſſen Schoͤpffers preißt,
Da er ſich ſo treu erweiſt,
Da du bey den Feyertagen
Nichts von Angſt und Noth kanſt ſagen.
Nun, des Hoͤchſten Vater-Hand,
Der es gnaͤdigſt abgewandt,
Der dir deinen Wunſch gewaͤhret,
Gebe was dein Hertz begehret.
Bring diß Feſt in froher Ruh,
Lachen, Schertz und Anmuth zu.
Doch, gedenckt der Himmel deiner,
Ey, ſo dencke du auch meiner,
Daß die angenehmſte Nacht
Auf mich, Armen, mit bedacht,
Wenn du mir laͤſt fein beſcheeren.
Nun die Zeit wird alles lehren.
Gluͤckwuͤnſchungs-Schreiben,
Als einer die wohlverdiente Doctor-Wuͤrde erhielte. Jm
Nahmen eines andern.
Wenn dich der Doctor-Hut, wenn dich des
Lorbers Pracht,
O! mehr als groſſer Freund, nicht unempfindlich
macht,
So hoͤre auch mein Lied, ob wohl mit ſchlechten
Sayten,
Es ſingt zu deinem Ruhm, und ſchickt ſich in die
Zeiten.
Doch wie? ich weiß es ſchon, du kennſt die Schmeich-
ler nicht,
Geſetzt, ich machte dir ein irdiſch Lob-Gedicht,
Du danckſt mir nicht davor, die Tugend ſcheint dir
erblich, Und
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |