Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite
Theatralischer Anhang.
Zucker-Pope! Lämmer-Schwäntzgen,
Närrgen, Schätzgen, liebes Gänßgen!
Kind, en fin! ich bin entzückt,
Kaum da ich dich recht erblickt,
Bin ich gleich ein Narr geworden,
Und steh im verliebten Orden.
Mein Celindgen,
Liebes Kindgen,
Komm, es ist nun hohe Zeit,
Triff mit mir die Richtigkeit.
Mercke doch mein sehnlich Suchen,
Du vertrackter Zucker-Kuchen,
Bist du meine gantz und gar
Freß ich dich mit Haut und Haar.
Schönen Mädgen bin ich günstig,
Jn der Liebe bin ich brünstig,
Dieses ist ein Punckt vor sich,
Liebe mich.
Celinde.
Ho Ho!
Hör, Peter, schreibt die Kreide so,
Nu nu geliebter Freund,
Es ist gantz gut gemeint.
Hör! setze dich hier nur ein wenig nieder
Jch komme balde wieder.
Peter.
Ja ja.
Celinde.
Gleich bin ich wieder da.
(Geht, er setzt sich, sie güst oben mit
Lauge auf ihn heraus.)
Peter.
(schreyt)
Warte
Theatraliſcher Anhang.
Zucker-Pope! Laͤmmer-Schwaͤntzgen,
Naͤrrgen, Schaͤtzgen, liebes Gaͤnßgen!
Kind, en fin! ich bin entzuͤckt,
Kaum da ich dich recht erblickt,
Bin ich gleich ein Narr geworden,
Und ſteh im verliebten Orden.
Mein Celindgen,
Liebes Kindgen,
Komm, es iſt nun hohe Zeit,
Triff mit mir die Richtigkeit.
Mercke doch mein ſehnlich Suchen,
Du vertrackter Zucker-Kuchen,
Biſt du meine gantz und gar
Freß ich dich mit Haut und Haar.
Schoͤnen Maͤdgen bin ich guͤnſtig,
Jn der Liebe bin ich bruͤnſtig,
Dieſes iſt ein Punckt vor ſich,
Liebe mich.
Celinde.
Ho Ho!
Hoͤr, Peter, ſchreibt die Kreide ſo,
Nu nu geliebter Freund,
Es iſt gantz gut gemeint.
Hoͤr! ſetze dich hier nur ein wenig nieder
Jch komme balde wieder.
Peter.
Ja ja.
Celinde.
Gleich bin ich wieder da.
(Geht, er ſetzt ſich, ſie guͤſt oben mit
Lauge auf ihn heraus.)
Peter.
(ſchreyt)
Warte
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp who="#PET">
              <p><pb facs="#f0235" n="205"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Theatrali&#x017F;cher Anhang.</hi></fw><lb/>
Zucker-Pope! La&#x0364;mmer-Schwa&#x0364;ntzgen,<lb/>
Na&#x0364;rrgen, Scha&#x0364;tzgen, liebes Ga&#x0364;nßgen!<lb/>
Kind, <hi rendition="#aq">en fin!</hi> ich bin entzu&#x0364;ckt,<lb/>
Kaum da ich dich recht erblickt,<lb/>
Bin ich gleich ein Narr geworden,<lb/>
Und &#x017F;teh im verliebten Orden.<lb/>
Mein Celindgen,<lb/>
Liebes Kindgen,<lb/>
Komm, es i&#x017F;t nun hohe Zeit,<lb/>
Triff mit mir die Richtigkeit.<lb/>
Mercke doch mein &#x017F;ehnlich Suchen,<lb/>
Du vertrackter Zucker-Kuchen,<lb/>
Bi&#x017F;t du meine gantz und gar<lb/>
Freß ich dich mit Haut und Haar.<lb/>
Scho&#x0364;nen Ma&#x0364;dgen bin ich gu&#x0364;n&#x017F;tig,<lb/>
Jn der Liebe bin ich bru&#x0364;n&#x017F;tig,<lb/>
Die&#x017F;es i&#x017F;t ein Punckt vor &#x017F;ich,<lb/><hi rendition="#et">Liebe mich.</hi></p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#CEL">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Celinde.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Ho Ho!<lb/>
Ho&#x0364;r, Peter, &#x017F;chreibt die Kreide &#x017F;o,<lb/>
Nu nu geliebter Freund,<lb/>
Es i&#x017F;t gantz gut gemeint.<lb/>
Ho&#x0364;r! &#x017F;etze dich hier nur ein wenig nieder<lb/>
Jch komme balde wieder.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#PET">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Peter.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p> <hi rendition="#et">Ja ja.</hi> </p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#CEL">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Celinde.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Gleich bin ich wieder da.</p><lb/>
              <stage> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">(Geht, er &#x017F;etzt &#x017F;ich, &#x017F;ie gu&#x0364;&#x017F;t oben mit<lb/>
Lauge auf ihn heraus.)</hi> </hi> </stage>
            </sp><lb/>
            <sp who="#PET">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Peter.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <stage> <hi rendition="#et">(&#x017F;chreyt)</hi> </stage><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Warte</fw><lb/>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[205/0235] Theatraliſcher Anhang. Zucker-Pope! Laͤmmer-Schwaͤntzgen, Naͤrrgen, Schaͤtzgen, liebes Gaͤnßgen! Kind, en fin! ich bin entzuͤckt, Kaum da ich dich recht erblickt, Bin ich gleich ein Narr geworden, Und ſteh im verliebten Orden. Mein Celindgen, Liebes Kindgen, Komm, es iſt nun hohe Zeit, Triff mit mir die Richtigkeit. Mercke doch mein ſehnlich Suchen, Du vertrackter Zucker-Kuchen, Biſt du meine gantz und gar Freß ich dich mit Haut und Haar. Schoͤnen Maͤdgen bin ich guͤnſtig, Jn der Liebe bin ich bruͤnſtig, Dieſes iſt ein Punckt vor ſich, Liebe mich. Celinde. Ho Ho! Hoͤr, Peter, ſchreibt die Kreide ſo, Nu nu geliebter Freund, Es iſt gantz gut gemeint. Hoͤr! ſetze dich hier nur ein wenig nieder Jch komme balde wieder. Peter. Ja ja. Celinde. Gleich bin ich wieder da. (Geht, er ſetzt ſich, ſie guͤſt oben mit Lauge auf ihn heraus.) Peter. (ſchreyt) Warte

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745/235
Zitationshilfe: Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745/235>, abgerufen am 24.11.2024.