Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite
Theatralischer Anhang.
Vorjetzt verliehr ich keinen Schritt,
Jch gehe; folge mir,
Heinr.
Ja, Herr, ich gehe mit.
SCENA X.
(Der Schauplatz Praesentirt die Nacht.)
Eleonora, Cleander, Livio, Peter, die
Schaar-Wache.
Eleonore.
Lebt wohl! nehmt diesen treuen Kuß,
Die Nacht bricht an, ihr geht von hinnen,
Cleander, Labsal meiner Sinnen!
Lebt wohl! diß sey der Worte Schluß.
Legt euch gesund und frölich nieder,
Auf Morgen sehe ich euch wieder,
Da es seyn soll,
Cleander, lebet wohl!
Cleander.
Mein Schatz, ja freylich ist es Zeit,
Der Weg ist etwas weit,
Jch muß mich nun nach Hause tragen;
Ach! könnt ich mir doch selber sagen,
Warum mein Hertz so schwer,
Mich ahndet was von ohngefehr,
Die Angst durchdringet alle Glieder;
Auf Morgen sehe ich euch wieder.
Da ich nun gehen soll,
Mein Lorgen, lebet wohl!
Eleonore.
Schlaft wohl! (Er geht.)
Peter.
M 3
Theatraliſcher Anhang.
Vorjetzt verliehr ich keinen Schritt,
Jch gehe; folge mir,
Heinr.
Ja, Herr, ich gehe mit.
SCENA X.
(Der Schauplatz Præſentirt die Nacht.)
Eleonora, Cleander, Livio, Peter, die
Schaar-Wache.
Eleonore.
Lebt wohl! nehmt dieſen treuen Kuß,
Die Nacht bricht an, ihr geht von hinnen,
Cleander, Labſal meiner Sinnen!
Lebt wohl! diß ſey der Worte Schluß.
Legt euch geſund und froͤlich nieder,
Auf Morgen ſehe ich euch wieder,
Da es ſeyn ſoll,
Cleander, lebet wohl!
Cleander.
Mein Schatz, ja freylich iſt es Zeit,
Der Weg iſt etwas weit,
Jch muß mich nun nach Hauſe tragen;
Ach! koͤnnt ich mir doch ſelber ſagen,
Warum mein Hertz ſo ſchwer,
Mich ahndet was von ohngefehr,
Die Angſt durchdringet alle Glieder;
Auf Morgen ſehe ich euch wieder.
Da ich nun gehen ſoll,
Mein Lorgen, lebet wohl!
Eleonore.
Schlaft wohl! (Er geht.)
Peter.
M 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp who="#CAR">
              <p><pb facs="#f0211" n="181"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Theatrali&#x017F;cher Anhang.</hi></fw><lb/>
Vorjetzt verliehr ich keinen Schritt,<lb/>
Jch gehe; folge mir,</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#HEI">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Heinr.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p> <hi rendition="#et">Ja, Herr, ich gehe mit.</hi> </p>
            </sp>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">SCENA X.</hi> </hi> </head><lb/>
            <stage>(<hi rendition="#fr">Der Schauplatz</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Præ&#x017F;enti</hi></hi><hi rendition="#fr">rt die Nacht.</hi>)<lb/><hi rendition="#aq">Eleonora, Cleander, Livio, Peter,</hi> <hi rendition="#b">die<lb/>
Schaar-Wache.</hi></stage><lb/>
            <sp who="#ELE">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Eleonore.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#in">L</hi>ebt wohl! nehmt die&#x017F;en treuen Kuß,<lb/>
Die Nacht bricht an, ihr geht von hinnen,<lb/>
Cleander, Lab&#x017F;al meiner Sinnen!<lb/>
Lebt wohl! diß &#x017F;ey der Worte Schluß.<lb/>
Legt euch ge&#x017F;und und fro&#x0364;lich nieder,<lb/>
Auf Morgen &#x017F;ehe ich euch wieder,<lb/>
Da es &#x017F;eyn &#x017F;oll,<lb/>
Cleander, lebet wohl!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#CLE">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Cleander.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Mein Schatz, ja freylich i&#x017F;t es Zeit,<lb/>
Der Weg i&#x017F;t etwas weit,<lb/>
Jch muß mich nun nach Hau&#x017F;e tragen;<lb/>
Ach! ko&#x0364;nnt ich mir doch &#x017F;elber &#x017F;agen,<lb/>
Warum mein Hertz &#x017F;o &#x017F;chwer,<lb/>
Mich ahndet was von ohngefehr,<lb/>
Die Ang&#x017F;t durchdringet alle Glieder;<lb/>
Auf Morgen &#x017F;ehe ich euch wieder.<lb/>
Da ich nun gehen &#x017F;oll,<lb/>
Mein Lorgen, lebet wohl!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ELE">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Eleonore.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p> <hi rendition="#et">Schlaft wohl!</hi> </p>
              <stage>(Er geht.)</stage>
            </sp><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">M 3</fw>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Peter.</hi> </hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[181/0211] Theatraliſcher Anhang. Vorjetzt verliehr ich keinen Schritt, Jch gehe; folge mir, Heinr. Ja, Herr, ich gehe mit. SCENA X. (Der Schauplatz Præſentirt die Nacht.) Eleonora, Cleander, Livio, Peter, die Schaar-Wache. Eleonore. Lebt wohl! nehmt dieſen treuen Kuß, Die Nacht bricht an, ihr geht von hinnen, Cleander, Labſal meiner Sinnen! Lebt wohl! diß ſey der Worte Schluß. Legt euch geſund und froͤlich nieder, Auf Morgen ſehe ich euch wieder, Da es ſeyn ſoll, Cleander, lebet wohl! Cleander. Mein Schatz, ja freylich iſt es Zeit, Der Weg iſt etwas weit, Jch muß mich nun nach Hauſe tragen; Ach! koͤnnt ich mir doch ſelber ſagen, Warum mein Hertz ſo ſchwer, Mich ahndet was von ohngefehr, Die Angſt durchdringet alle Glieder; Auf Morgen ſehe ich euch wieder. Da ich nun gehen ſoll, Mein Lorgen, lebet wohl! Eleonore. Schlaft wohl! (Er geht.) Peter. M 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745/211
Zitationshilfe: Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745/211>, abgerufen am 18.12.2024.