Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.Theatralischer Anhang. Peter. Herr! verhammert närrisch Zeug, das ich euch nicht sagen kan. Livio. Nu, vermuthlich ist sie itzt in mein gantzes Thun ver- liebet. Peter. Ja, alleine, höret Herr, das Ding klinget sehr be- trübet, Livio. Hat sie mich zu sehn verlangt? Peter. Nein Herr, sie hat nichts befohlen. Livio. Fauler Schlingel, rede doch? Peter. Herr, es sey euch unverholen, Vorhin hatt ich mich versteckt, da kam Herr Cle- ander an, Livio. Da sprach er: Peter. Du bist mein Schatz, Livio. und sie Peter. sprach: du bist mein Mann. Livio. Geh, verlogner Bösewicht, du machst, daß ich mich erzürne. Peter. Herr! hab ich nicht wahr geredt, schmeist mich vor die freche Stirne, Li- M 2
Theatraliſcher Anhang. Peter. Herr! verhammert naͤrriſch Zeug, das ich euch nicht ſagen kan. Livio. Nu, vermuthlich iſt ſie itzt in mein gantzes Thun ver- liebet. Peter. Ja, alleine, hoͤret Herr, das Ding klinget ſehr be- truͤbet, Livio. Hat ſie mich zu ſehn verlangt? Peter. Nein Herr, ſie hat nichts befohlen. Livio. Fauler Schlingel, rede doch? Peter. Herr, es ſey euch unverholen, Vorhin hatt ich mich verſteckt, da kam Herr Cle- ander an, Livio. Da ſprach er: Peter. Du biſt mein Schatz, Livio. und ſie Peter. ſprach: du biſt mein Mann. Livio. Geh, verlogner Boͤſewicht, du machſt, daß ich mich erzuͤrne. Peter. Herr! hab ich nicht wahr geredt, ſchmeiſt mich vor die freche Stirne, Li- M 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0209" n="179"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Theatraliſcher Anhang.</hi> </fw><lb/> <sp who="#PET"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Peter.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Herr! verhammert naͤrriſch Zeug, das ich euch<lb/><hi rendition="#et">nicht ſagen kan.</hi></p> </sp><lb/> <sp who="#LIV"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Livio.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nu, vermuthlich iſt ſie itzt in mein gantzes Thun ver-<lb/><hi rendition="#et">liebet.</hi></p> </sp><lb/> <sp who="#PET"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Peter.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ja, alleine, hoͤret Herr, das Ding klinget ſehr be-<lb/><hi rendition="#et">truͤbet,</hi></p> </sp><lb/> <sp who="#LIV"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Livio.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Hat ſie mich zu ſehn verlangt?</p> </sp><lb/> <sp who="#PET"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Peter.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nein Herr, ſie hat nichts befohlen.</p> </sp><lb/> <sp who="#LIV"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Livio.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Fauler Schlingel, rede doch?</p> </sp><lb/> <sp who="#PET"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Peter.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Herr, es ſey euch unverholen,<lb/> Vorhin hatt ich mich verſteckt, da kam Herr Cle-<lb/><hi rendition="#et">ander an,</hi></p> </sp><lb/> <sp who="#LIV"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Livio.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Da ſprach er:</p> </sp><lb/> <sp who="#PET"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Peter.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Du biſt mein Schatz,</p> </sp><lb/> <sp who="#LIV"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Livio.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">und ſie</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#PET"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Peter.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>ſprach: du biſt mein Mann.</p> </sp><lb/> <sp who="#LIV"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Livio.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Geh, verlogner Boͤſewicht, du machſt, daß ich mich<lb/><hi rendition="#et">erzuͤrne.</hi></p> </sp><lb/> <sp who="#PET"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Peter.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Herr! hab ich nicht wahr geredt, ſchmeiſt mich vor<lb/><hi rendition="#et">die freche Stirne,</hi></p> </sp><lb/> <fw place="bottom" type="sig">M 2</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Li-</hi> </hi> </fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [179/0209]
Theatraliſcher Anhang.
Peter.
Herr! verhammert naͤrriſch Zeug, das ich euch
nicht ſagen kan.
Livio.
Nu, vermuthlich iſt ſie itzt in mein gantzes Thun ver-
liebet.
Peter.
Ja, alleine, hoͤret Herr, das Ding klinget ſehr be-
truͤbet,
Livio.
Hat ſie mich zu ſehn verlangt?
Peter.
Nein Herr, ſie hat nichts befohlen.
Livio.
Fauler Schlingel, rede doch?
Peter.
Herr, es ſey euch unverholen,
Vorhin hatt ich mich verſteckt, da kam Herr Cle-
ander an,
Livio.
Da ſprach er:
Peter.
Du biſt mein Schatz,
Livio.
und ſie
Peter.
ſprach: du biſt mein Mann.
Livio.
Geh, verlogner Boͤſewicht, du machſt, daß ich mich
erzuͤrne.
Peter.
Herr! hab ich nicht wahr geredt, ſchmeiſt mich vor
die freche Stirne,
Li-
M 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |