Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.Vermischte Send-Schreiben. Denn ein neulich Zeitungs-BlatDer gelehrten Linden-Stadt, * Hat dein Buch auch angeführet, Und sehr schöne recensiret. Da nun ein so hoher Geist, Den Verdienst und Einsicht zieret, Deines Buchs Verdienste preißt, Sage, was dein Ruhm verliehret? Wenn mein schwacher Dichter-Kiel Deinen Fleiß besingen will, Da dich höhre Blätter ehren, Singe ich dir auch zu Ehren. Da der schöne Kupffer-Brief, Der da mehr als schön erfunden, Mir in meine Hände lief, Habe ich verschiedne Stunden Lediglich dazu geweyht, Und vertriebe mir die Zeit, Nach derselben Ueberbringen Jedes Sinnbild zu besingen. Emblema I. Und das erste stellte mir,Als das erste Sinn-Gedichte, Adams edles Eden für Bey dem Baum verbotner Früchte Jn dem frohen Paradieß, Wo die Unschuld Unschuld hieß, Als das Bild der ersten Zeiten Herrlicher Vollkommenheiten. Em- * Siehe Leipziger gelehrte Zeitung/ d. 1. Jan. 1744. No. 44.
Der in der Buchdruckerey wohl unterrichtete Lehr-Junge, oder Anfangs-Gründe der Buchdrucker-Kunst. 8vo. Vermiſchte Send-Schreiben. Denn ein neulich Zeitungs-BlatDer gelehrten Linden-Stadt, * Hat dein Buch auch angefuͤhret, Und ſehr ſchoͤne recenſiret. Da nun ein ſo hoher Geiſt, Den Verdienſt und Einſicht zieret, Deines Buchs Verdienſte preißt, Sage, was dein Ruhm verliehret? Wenn mein ſchwacher Dichter-Kiel Deinen Fleiß beſingen will, Da dich hoͤhre Blaͤtter ehren, Singe ich dir auch zu Ehren. Da der ſchoͤne Kupffer-Brief, Der da mehr als ſchoͤn erfunden, Mir in meine Haͤnde lief, Habe ich verſchiedne Stunden Lediglich dazu geweyht, Und vertriebe mir die Zeit, Nach derſelben Ueberbringen Jedes Sinnbild zu beſingen. Emblema I. Und das erſte ſtellte mir,Als das erſte Sinn-Gedichte, Adams edles Eden fuͤr Bey dem Baum verbotner Fruͤchte Jn dem frohen Paradieß, Wo die Unſchuld Unſchuld hieß, Als das Bild der erſten Zeiten Herrlicher Vollkommenheiten. Em- * Siehe Leipziger gelehrte Zeitung/ d. 1. Jan. 1744. No. 44.
Der in der Buchdruckerey wohl unterrichtete Lehr-Junge, oder Anfangs-Gruͤnde der Buchdrucker-Kunſt. 8vo. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <pb facs="#f0180" n="156"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vermiſchte Send-Schreiben.</hi> </fw><lb/> <l>Denn ein neulich Zeitungs-Blat</l><lb/> <l>Der gelehrten Linden-Stadt, <note place="foot" n="*">Siehe Leipziger gelehrte Zeitung/ <hi rendition="#aq">d. 1. Jan. 1744. No.</hi> 44.<lb/> Der in der Buchdruckerey wohl unterrichtete Lehr-Junge,<lb/> oder Anfangs-Gruͤnde der Buchdrucker-Kunſt. <hi rendition="#aq">8vo.</hi></note></l><lb/> <l>Hat dein Buch auch angefuͤhret,</l><lb/> <l>Und ſehr ſchoͤne <hi rendition="#aq">recenſi</hi>ret.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Da nun ein ſo hoher Geiſt,</l><lb/> <l>Den Verdienſt und Einſicht zieret,</l><lb/> <l>Deines Buchs Verdienſte preißt,</l><lb/> <l>Sage, was dein Ruhm verliehret?</l><lb/> <l>Wenn mein ſchwacher Dichter-Kiel</l><lb/> <l>Deinen Fleiß beſingen will,</l><lb/> <l>Da dich hoͤhre Blaͤtter ehren,</l><lb/> <l>Singe ich dir auch zu Ehren.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Da der ſchoͤne Kupffer-Brief,</l><lb/> <l>Der da mehr als ſchoͤn erfunden,</l><lb/> <l>Mir in meine Haͤnde lief,</l><lb/> <l>Habe ich verſchiedne Stunden</l><lb/> <l>Lediglich dazu geweyht,</l><lb/> <l>Und vertriebe mir die Zeit,</l><lb/> <l>Nach derſelben Ueberbringen</l><lb/> <l>Jedes Sinnbild zu beſingen.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Emblema I.</hi> </hi> </head><lb/> <l>Und das erſte ſtellte mir,</l><lb/> <l>Als das erſte Sinn-Gedichte,</l><lb/> <l>Adams edles Eden fuͤr</l><lb/> <l>Bey dem Baum verbotner Fruͤchte</l><lb/> <l>Jn dem frohen Paradieß,</l><lb/> <l>Wo die Unſchuld Unſchuld hieß,</l><lb/> <l>Als das Bild der erſten Zeiten</l><lb/> <l>Herrlicher Vollkommenheiten.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Em-</hi> </hi> </fw><lb/> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [156/0180]
Vermiſchte Send-Schreiben.
Denn ein neulich Zeitungs-Blat
Der gelehrten Linden-Stadt, *
Hat dein Buch auch angefuͤhret,
Und ſehr ſchoͤne recenſiret.
Da nun ein ſo hoher Geiſt,
Den Verdienſt und Einſicht zieret,
Deines Buchs Verdienſte preißt,
Sage, was dein Ruhm verliehret?
Wenn mein ſchwacher Dichter-Kiel
Deinen Fleiß beſingen will,
Da dich hoͤhre Blaͤtter ehren,
Singe ich dir auch zu Ehren.
Da der ſchoͤne Kupffer-Brief,
Der da mehr als ſchoͤn erfunden,
Mir in meine Haͤnde lief,
Habe ich verſchiedne Stunden
Lediglich dazu geweyht,
Und vertriebe mir die Zeit,
Nach derſelben Ueberbringen
Jedes Sinnbild zu beſingen.
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Und das erſte ſtellte mir,
Als das erſte Sinn-Gedichte,
Adams edles Eden fuͤr
Bey dem Baum verbotner Fruͤchte
Jn dem frohen Paradieß,
Wo die Unſchuld Unſchuld hieß,
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Zitationshilfe: | Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745/180>, abgerufen am 26.06.2024. |