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Spindler, Karl: Die Engel-Ehe. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 8. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–66. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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ist's wahr, was dieser Mann mir so eben erzählt hat? -- Bei Gott! das ist mein Pflegevater! schrie Georg, sich in des Chirurgen Arme stürzend. -- Ich kam, reuig und liebevoll, dir zu verzeihen, sagte der alte Landenberger zitternd; ohne es zu wollen, habe ich durch die Erzählung deiner Herkunft diesen Mann bis auf Mark und Bein erschüttert. Geh, tröste ihn; geh, tröste deinen Vater und sag ihm tausendmal, du seist sein Sohn, bis er's glaubt. -- Mein Sohn! jubelte der alte Hagenbach an Georg's Halse; aber mit herzzerreißendem Ausdruck setzte er bei: Verena, meine Tochter, dein Weib? O Verena, geh, labe deine Mutter, denn sie hat gehört, was dieser Mann erzählte, und hat's verstanden, und sie liegt drüben wie todt in Lisi's Armen!

Verena flog hinüber. Diese dein Weib? fragte der Alte weiter mit ängstlicher Spannung, der Eilenden nachdeutend. -- Seine Schwester, seine liebevolle Schwester! betheuerte der Geistliche, indem er den Enkel an Hagenbach's Brust hob. Dieser Knabe ist aber Euers Sohnes, Euers braven Sohnes Kind. -- Nachdem sich Hagenbach etwas vom Sturm des Entzückens erholt, sagte der edle Pfarrer zu Georg: Die Schlange der Verleumdung wird nicht ruhen. Ich werde aber sprechen, daß ich euch rein erfunden. Indessen sammelt, was ihr habt, und gehet in ein ander Land, damit ihr Ruhe findet. Ich selbst will sorgen, daß euer

ist's wahr, was dieser Mann mir so eben erzählt hat? — Bei Gott! das ist mein Pflegevater! schrie Georg, sich in des Chirurgen Arme stürzend. — Ich kam, reuig und liebevoll, dir zu verzeihen, sagte der alte Landenberger zitternd; ohne es zu wollen, habe ich durch die Erzählung deiner Herkunft diesen Mann bis auf Mark und Bein erschüttert. Geh, tröste ihn; geh, tröste deinen Vater und sag ihm tausendmal, du seist sein Sohn, bis er's glaubt. — Mein Sohn! jubelte der alte Hagenbach an Georg's Halse; aber mit herzzerreißendem Ausdruck setzte er bei: Verena, meine Tochter, dein Weib? O Verena, geh, labe deine Mutter, denn sie hat gehört, was dieser Mann erzählte, und hat's verstanden, und sie liegt drüben wie todt in Lisi's Armen!

Verena flog hinüber. Diese dein Weib? fragte der Alte weiter mit ängstlicher Spannung, der Eilenden nachdeutend. — Seine Schwester, seine liebevolle Schwester! betheuerte der Geistliche, indem er den Enkel an Hagenbach's Brust hob. Dieser Knabe ist aber Euers Sohnes, Euers braven Sohnes Kind. — Nachdem sich Hagenbach etwas vom Sturm des Entzückens erholt, sagte der edle Pfarrer zu Georg: Die Schlange der Verleumdung wird nicht ruhen. Ich werde aber sprechen, daß ich euch rein erfunden. Indessen sammelt, was ihr habt, und gehet in ein ander Land, damit ihr Ruhe findet. Ich selbst will sorgen, daß euer

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Zitationshilfe: Spindler, Karl: Die Engel-Ehe. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 8. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–66. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_engel_1910/68>, abgerufen am 28.11.2024.