habe, nun allzu gut einsehe, daß der Adel nicht entehrt werde, wenn er dem Staate diene. Vergebens suchte ich ihm zu beweisen, daß itzt Entsagung der Heurath unmöglich sei, ihm und mir zum Nachtheile und Schimpfe gereichen werde, er versprach alles auf sich zu nehmen, alles ohne diesen zu enden. Und damit du's nur weißt, fuhr er rasch auf, dein Mädchen gefällt mir selbst, ich werde sie ehestens heurathen, bin mit dem Vater schon richtig, in drei Wochen ist die Hoch- zeit. Wollte dir's zwar verheelen, um dir die kleine Kränkung zu ersparen, weil du mich aber zwingst, so sage ich dir lieber itzt, was du am Ende doch erfahren mußt. Du siehst itzt ein, daß deine Gegenwart dir und meiner Braut nicht viel Vergnügen gewähren wird, drum folge meinem Rathe, und kehre nach der Stadt zurück.
Ich will, und vermags nicht, ihnen mei- ne Empfindung zu schildern, ich stand nie-
habe, nun allzu gut einſehe, daß der Adel nicht entehrt werde, wenn er dem Staate diene. Vergebens ſuchte ich ihm zu beweiſen, daß itzt Entſagung der Heurath unmoͤglich ſei, ihm und mir zum Nachtheile und Schimpfe gereichen werde, er verſprach alles auf ſich zu nehmen, alles ohne dieſen zu enden. Und damit du's nur weißt, fuhr er raſch auf, dein Maͤdchen gefaͤllt mir ſelbſt, ich werde ſie eheſtens heurathen, bin mit dem Vater ſchon richtig, in drei Wochen iſt die Hoch- zeit. Wollte dir's zwar verheelen, um dir die kleine Kraͤnkung zu erſparen, weil du mich aber zwingſt, ſo ſage ich dir lieber itzt, was du am Ende doch erfahren mußt. Du ſiehſt itzt ein, daß deine Gegenwart dir und meiner Braut nicht viel Vergnuͤgen gewaͤhren wird, drum folge meinem Rathe, und kehre nach der Stadt zuruͤck.
Ich will, und vermags nicht, ihnen mei- ne Empfindung zu ſchildern, ich ſtand nie-
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habe, nun allzu gut einſehe, daß der Adel
nicht entehrt werde, wenn er dem Staate
diene. Vergebens ſuchte ich ihm zu beweiſen,
daß itzt Entſagung der Heurath unmoͤglich ſei,
ihm und mir zum Nachtheile und Schimpfe
gereichen werde, er verſprach alles auf ſich zu
nehmen, alles ohne dieſen zu enden. Und
damit du's nur weißt, fuhr er raſch auf,
dein Maͤdchen gefaͤllt mir ſelbſt, ich werde
ſie eheſtens heurathen, bin mit dem Vater
ſchon richtig, in drei Wochen iſt die Hoch-
zeit. Wollte dir's zwar verheelen, um dir
die kleine Kraͤnkung zu erſparen, weil du
mich aber zwingſt, ſo ſage ich dir lieber itzt,
was du am Ende doch erfahren mußt. Du
ſiehſt itzt ein, daß deine Gegenwart dir und
meiner Braut nicht viel Vergnuͤgen gewaͤhren
wird, drum folge meinem Rathe, und kehre
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Ich will, und vermags nicht, ihnen mei-
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Spiess, Christian Heinrich: Biographien der Wahnsinnigen. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spiess_biographien03_1796/83>, abgerufen am 22.11.2024.
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