schafter. (der Jüngling schüttelt mit dem Kopfe) Sie müssen bleiben, und sollte ich kniend sie bitten! Werden, können sie dann mich ver- lassen?
Der Jüngling. O Gott! Wie selig würde ich mich in Ihrer Gesellschaft dünken! Wie angenehm würden meine Tage dahin schwinden, aber bald würde auch schwarze Verläumdung -- -- O daß ich's als Kind gestehen muß! -- -- Verläumdung eines Va- ters mich diesem seligen Glücke entreissen, und dann wäre ich ja noch unglücklicher, müßte ein Raub der Verzweiflung werden. Drum ist's Pflicht, daß ich scheide, da es noch möglich ist. Das Unglück hat mich zu seinem Lieblinge erwählt, bisher suchte es mich emsig, ob ich ihm gleich zu entgehen suchte, itzt will ich es suchen, und sehen, ob es mich auf ewig fesseln, oder den An- blick des Duldenden fliehen wird.
ſchafter. (der Juͤngling ſchuͤttelt mit dem Kopfe) Sie muͤſſen bleiben, und ſollte ich kniend ſie bitten! Werden, koͤnnen ſie dann mich ver- laſſen?
Der Juͤngling. O Gott! Wie ſelig wuͤrde ich mich in Ihrer Geſellſchaft duͤnken! Wie angenehm wuͤrden meine Tage dahin ſchwinden, aber bald wuͤrde auch ſchwarze Verlaͤumdung — — O daß ich's als Kind geſtehen muß! — — Verlaͤumdung eines Va- ters mich dieſem ſeligen Gluͤcke entreiſſen, und dann waͤre ich ja noch ungluͤcklicher, muͤßte ein Raub der Verzweiflung werden. Drum iſt's Pflicht, daß ich ſcheide, da es noch moͤglich iſt. Das Ungluͤck hat mich zu ſeinem Lieblinge erwaͤhlt, bisher ſuchte es mich emſig, ob ich ihm gleich zu entgehen ſuchte, itzt will ich es ſuchen, und ſehen, ob es mich auf ewig feſſeln, oder den An- blick des Duldenden fliehen wird.
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ſchafter. (der Juͤngling ſchuͤttelt mit dem Kopfe)
Sie muͤſſen bleiben, und ſollte ich kniend ſie
bitten! Werden, koͤnnen ſie dann mich ver-
laſſen?
Der Juͤngling. O Gott! Wie ſelig
wuͤrde ich mich in Ihrer Geſellſchaft duͤnken!
Wie angenehm wuͤrden meine Tage dahin
ſchwinden, aber bald wuͤrde auch ſchwarze
Verlaͤumdung — — O daß ich's als Kind
geſtehen muß! — — Verlaͤumdung eines Va-
ters mich dieſem ſeligen Gluͤcke entreiſſen,
und dann waͤre ich ja noch ungluͤcklicher,
muͤßte ein Raub der Verzweiflung werden.
Drum iſt's Pflicht, daß ich ſcheide, da es
noch moͤglich iſt. Das Ungluͤck hat mich zu
ſeinem Lieblinge erwaͤhlt, bisher ſuchte es
mich emſig, ob ich ihm gleich zu entgehen
ſuchte, itzt will ich es ſuchen, und ſehen,
ob es mich auf ewig feſſeln, oder den An-
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Spiess, Christian Heinrich: Biographien der Wahnsinnigen. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spiess_biographien03_1796/61>, abgerufen am 23.11.2024.
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